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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Rassismus, Rassisten wie die Bewohner Thules nur deswegen zu verfolgen, weil sie sich in ihrem Rassenwahn weigerten, ihre Gene mit denen anderer Menschen zu vermischen?
    Andrew Brewer selbst war stets ein vorbildlicher Mensch und Offizier gewesen. Er hatte eine bildhübsche Latina geheiratet, weil man das von ihm erwarten konnte - obwohl er stets von blonden, blauäugigen Schönheiten geträumt hatte. Doch er wollte auch ein Zeichen setzen und als blonder, blauäugiger Mann keine neuen potentiellen Rassisten zeugen.
    Seine Ehe war nach der Geburt des zweiten Kindes zerbrochen, das eindeutig negroide Züge und ein unterentwickeltes Gehirn hatte, wie der besorgte Arzt unmittelbar nach der Geburt festgestellt hatte. Der Rapper, mit dem seine Frau den Bastard gezeugt hatte, während Brewer einen Einsatz in Afghanistan absolvierte, war kurze Zeit später an seiner Drogensucht verendet. Heute lebte sie in Chicago mit einem indianischen Möchtegern-Schauspieler zusammen. Die beiden Kinder waren in Heimen untergebracht, Der Oberstleutnant hatte jeden Kontakt zu seiner ehemaligen Familie abgebrochen. Heute erinnerten ihn nur noch die Abbuchungen auf seinen Kontoauszügen an jene verdammte Episode. Was hatte ihm sein vorbildliches Verhalten gebracht? Seelische Schmerzen und finanzielle Verluste. Brewer war innerlich wie tot, funktionierte nur noch wie eine gutgeölte Maschine -vielleicht war es genau das, was ihn zum guten Soldaten machte.
    Doch nun als er die Panzertür exakt zum befohlenen Zeitpunkt öffnete, tobte ein wahrer Gefühlsorkan in seiner Brust. Inständig hoffte er, daß der Verräter vielleicht doch doppeltes Spiel getrieben hatte und sie statt eines Dorfes nur Feld, Wald -oder eine Panzerdivision Thules vorfinden würden.
    Doch als er in die Höhle trat, die als solche nicht zu erkennen war, wenn man nicht auf die Wand achtete, in die das Tor eingelassen war, lag da in nur wenigen hundert Metern Entfernung ein idyllisches, fast schon altertümlich wirkendes Dorf, auf drei Seiten umgeben von weiten Feldern vor dem Hintergrund dichter dunkler Wälder. An der vierten Seite kuschelte es sieh an die senkrecht aufragende Wand der gigantischen Höhle, die sich weit oben im warmen Lieht der künstlichen Sonnen verlor. Für den Sträflingstrupp gab es kein Halten mehr. Obwohl Brewer den Männern eingetrichtert hatte, daß sie mit ihrem »Einsatz«, auf den sie die Psychologen der Army regelrecht heiß gemacht hatten, noch warten mußten, bis er und Oberleutnant Snyder das Zeichen gaben, stürmten sie los wie eine in Panik geratene Büffelherde. Schreiend und johlend rannten sie auf die Ortschaft zu, von der Brewer wußte, daß sie Meimersdorf hieß. Schüsse fielen, und die großzügig verglaste Kabine eines Mähdreschers bei der Feldarbeit wirkte plötzlich, als sei in seinem Inneren ein roter Farbbeutel explodiert.
    »Verdammt! Dieses Pack wird noch alles verderben !« keuchte Brewer. Er lief zu der Straße hin, die vom Dorf weg in die Tiefe des Reiches Thule führt, und winkte Snyder, ihm zu folgen. Der First Lieutenant verstand auch ohne viele Worte. Während die ersten Schreie vom Dorf zu ihnen herüberdrangen, schaufelten die beiden Offiziere in fliegender Hast eine bestimmte Stelle am Straßenrand auf, von dem unbekannten Verräter akribisch auf einer Kartenskizze vermerkt.
    Schon bald drangen die Klappspaten, die zu ihrem Marschgepäck gehörten, auf ein dünnes Kunststoffrohr im Boden, kaum tiefer als 50 Zentimeter verlegt. Zwei, drei wuchtige Stöße durchtrennten das Rohr ebenso wie das von ihm umschlossene Kabel.
    Nachdem die Amerikaner dafür gesorgt hatten, daß auch hier unten kein Funk - und somit auch kein Mobiltelefon - mehr funktionierte, war Meimersdorf nach dem Durchtrennen der Telefonleitung vollständig von der Außenwelt abgeschlossen. Brewer hoffte inständig, daß das noch früh genug geschehen war.
    Im Dorf waren weitere Schüsse zu hören, heiseres Gejohle -und spitze Schreie. Keine Todesschreie, sondern solche unendlichen Entsetzens und grenzenloser Qual.
    Erneut krampfte sich Brewers Magen zusammen. Dann verwandelte sich sein Gesicht, und er sagte: »Ich werde nicht zusehen, wie sich die Bestien an den armen Menschen dort drüben austoben. Es steht Ihnen frei, dem General zu melden, daß ich mich von der Truppe entfernt habe, Snyder, aber ich gehe in den Tunnel zurück. Das tue ich mir nicht an .«
    Wenn Sie gestatten, werde ich Sie begleiten, Lieutenant Co-1«, entgegnete Snyder. Jetzt

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