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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Tunneldecke stapelten. Die Pioniere verknüpften die Flaschen mittels standardisierter Schlauchverbindungen zu einem einzigen großen Gastank. Der Lieutenant Colonel kannte diese Schläuche: Wurde einer in eine Kampfgasflasche eingeklinkt, war sie offen. Ein Druckminderer im Schlauch ließ nie mehr Gas austreten, als das Hauptabsperrventil zurückhalten konnte. Daher war es oberste Priorität, daß diese Schläuche zuerst ans Absperrventil (oder an das Verbundnetz wie in diesem Fall) angeschlossen wurden und dann erst an die jeweilige Flasche, sonst wäre sofort Gas ausgetreten.
    Daher wäre es beim Vorbereiten eines Einsatzes von Narkosegas eigentlich oberste Priorität gewesen, Gasmasken zu tragen, denn Fehler konnten immer wieder auftreten. Brewer schob es auf die Umstände des Krieges, daß keiner der Pioniere daran dachte, sich zu schützen. Ihnen war kein Vorwurf zu machen, wohl aber ihrem - nicht vor Ort anwesenden! - kommandierenden Offizier. Der Oberstleutnant nahm sich vor, nach Abschluß des Einsatzes einen Bericht über dieses vorschriftswidrige Verhalten zu verfassen.
    Von den kilometerlangen Reihen der gestapelten Gasbehälter führten die Verbundleitungen in ein Ringventil, das diesseits der fünf hintereinander angeordneten großen Ventilatorblätter lag. Wurde es geöffnet, sorgte schon der stetige Luftstrom im Gang dafür, daß das Narkosegas nicht zu den Soldaten vordrang. Sobald das Gebläse eingeschaltet war, würde sich der Tunnel in eine riesige Düse verwandeln. Dann durfte sich niemand mehr hier drinnen aufhalten, der sich nicht mit einem Gurt gesichert hatte.
    Zwar verhinderte ein Drahtgitter vor dem Gebläse, daß jemand in die Rotoren gezogen und zu Hackfleisch verarbeitet wurde, aber sollte tatsächlich ein Soldat von dem Luftstrom angesaugt werden, würde er hilflos vor der Turbine kleben wie eine Fliege im Spinnennetz. Das wiederum würde die Leistung des Gebläses deutlich beeinflussen. So etwas mußte verhindert werden, wollte man die gigantische Thule-Höhle wirklich rasch und vollständig mit dem Narkosegas fluten.
    Brewer war neugierig darauf, was für ein wundermächtiges Mittel hier zum Einsatz kommen sollte, denn es mußte noch in extremster Verdünnung wirksam sein. Offenbar eine Neuentwicklung, denn solch ein Gas war ihm bisher nicht bekannt. Er sah, wie sich Snyder mit einem der Pioniere unterhielt, dachte sich aber weiter nichts dabei.
    Sein Denkvermögen war noch immer weitgehend gelähmt von dem Wissen um das Massaker und die Greueltaten, die sich gerade jetzt in Meimersdorf abspielten. Aber das Opfer, das die Deutschen dort bringen mußten, war klein angesichts des raschen Kriegsendes ohne weitere Todesopfer, das erreicht werden konnte, wenn die Tarnoperation des Strafbataillons und der Gaseinsatz der Pioniere erfolgreich verliefen.
    Wieder und wieder redete er sich ein, daß es keine Alternative zu dieser begrenzten Grausamkeit gab, wollte man viel schlimmere Unmenschlichkeiten verhindern. Trotzdem hörte sein Gewissen nicht auf, in seiner Brust zu nagen wie eine dort eingesperrte hungrige Ratte.
    Lieutenant Colonel Brewers Blick fiel auf die Reihen der gelben Gasflaschen, von denen jede die Aufschrift »VX-UVr« und einen auflackierten Totenkopf trug. Er wurde stutzig. VX war ein bekanntes, hochgefährliches, extrem tödliches Nervengas. Wieso enthielt ein Betäubungsmittel diese Buchstabenkombination? Das war gegenjede Systematik!
    Oberleutnant Snyder kam auf ihn zu und riß ihn aus seinen Gedankengängen, die sich in Verwirrung zu verlieren drohten.
    »Hier ist etwas faul !« zischte der junge Offizier. Niemand achtete auf die beiden Männer, da die Vorbereitungen inzwischen so gut wie abgeschlossen waren und die meisten Pioniere sich auf den Rückweg nach oben machten.
    »Wovon reden Sie, Snyder ?« verlangte Brewer zu wissen.
    »Ein Sergeant der Pioniere meinte, wir hätten verdammtes Glück gehabt, Sir. Man hat uns nur auf diese Seite des Gebläses gelassen, weil wir Weiße sind. In dieser Truppe herrscht noch der alte Korpsgeist. Schauen Sie sich um! Sie werden hier keinen einzigen Schwarzen, Latino oder Asiaten finden! Diese Männer sind nicht weniger rassistisch als die Thule-Nazis !«
    »Ich weiß, daß auch wir noch weit davon entfernt sind, perfekt zu sein, aber...«
    Respektlos fiel der junge Offizier seinem Vorgesetzten ins Wort: »Darum geht es doch gar nicht, Sir! Wieso haben wir solch >verdammtes Glück< gehabt? Wir sind doch nur einem Kontakt mit

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