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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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setzen !«
    Magnus sollte zwar niemals ganz verstehen, aus welchen Motiven Kempowski handelte, denn daß es der verräterische Major gewesen war, der mit dem Ausschalten der Beleuchtung beinahe ganz Thule zum Tode verurteilt hätte, würde nie geklärt werden. Aber er erkannte die Motivation, die den Mann zu seiner Verratshandlung trieb. »Glauben Sie wirklich, daß die AIn Sie mit ihrem Jungbrunnenserum behandeln, wenn Sie Deutschland und Thule in einen Krieg hetzen. Sie Narr?«
    »Was ich glaube, ist nicht relevant !«
    »Stimmt !« sagte Lohberger. Er hatte sich so gehalten, daß Wittmann zwischen ihm und dem Geiselnehmer stand, die schwere Pistole PG 45/01, die ihm als Mitglied des Sonderkommandos zustand, hinter dem Rücken seines Hauptmanns gezogen und an dessen Kopf vorbei auf den Verräter geschossen. Die Kugel vom Kaliber .45 Magnum jagte nur Millimeter an Manfred vorbei und über Kempowskis Pistolenlauf hinweg in das rechte Auge des Verräters und ließ dessen Schädelrückwand explodieren.
    Selbst wenn er es gewollt hätte, wäre der Major nicht mehr in der Lage gewesen, seine Waffe abzufeuern und Manfred zu töten.
    Der schrie voller Entsetzen auf, ebenso wie der Außenminister, als er den quadratmetergroßen Flecken aus Blut und Gewebe sah, der das Bücherregal seiner Chefin verunzierte. Er kreischte auf und fiel in Ohnmacht.
    Manfred hingegen hatte sich wieder gefangen und sah das Häufchen Elend auf dem Boden verächtlich an. »Schwuchtel«, murmelte er. Und dann: »Danke, Lohberger.«
    Der nickte nur, steckte die Pistole wieder weg und kümmerte sich um Kaltmeister. Doch dem Leutnant konnte niemand mehr helfen.
    Magnus Wittmann, dessen linkes Ohr gewaltig klingelte, hatte inzwischen den Muskelmann im dunklen Anzug mit einem Tritt an die Kinnspitze ins Reich der Träume geschickt, denn er hatte sehr wohl gesehen, wie der Mann an der Tür kratzte, das aber dummerweise nur für ein Zeichen der Nervosität gehalten. Er nahm seine Maschinenpistole wieder auf und ging zur Kanzlerin hinüber, die noch immer bei dem Außenminister kniete und ihm ein paar kräftige Ohrfeigen verpaßte, um ihn aus seiner Ohnmacht zu erwecken.
    Thule-Soldaten stürmten in den Raum, die unten losgelaufen waren, sobald sie den ersten Schuß gehört hatten. Wittmann schickte sie wieder fort. Dann bat er Manfred, seine Kamera abzuschalten.
    Als das geschehen war, blickte er der Kanzlerin fest in die Augen und sprach von Mann zu Manninn mit ihr. »Ich habe soeben einen guten Freund und hervorragenden Soldaten verloren. Sie blasen jetzt auf der Stelle den Angriff auf S III ab, oder ich schwöre bei Gott, daß Sie ganz persönlich für diesen Hinterhalt büßen werden. Ziehen Sie die Soldaten in Thüringen zurück, oder Sie und Ihre Regierung werden den heutigen Abend nicht mehr erleben .«
    Die Kanzlerin blickte Magnus tief in die Augen und sah nur eines: feste Entschlossenheit. Man konnte ihr vieles vorwerfen, aber nicht, daß sie dumm war. Wortlos ging sie zu ihrem Schreibtisch und nahm den Hörer eines der Telefone, die darauf standen, auf. Sie wählte selbst und gab einen kurzen, knappen Befehl. Nur Minuten später bekam Magnus die Bestätigung, daß sich die Bundeswehr aus dem Jonastal zurückzog. Er gab Manfred einen Wink, die Kamera wieder einzuschalten.
    Dann zog er ein Papier unter seiner Schutzweste hervor und legte es vor der Kanzlerin auf den Tisch. »Thulemarschall Bittrich hat mich mit bestimmten Vollmachten ausgestattet«, erklärte er. »Ich bin angewiesen, von ihnen nur in dem Umfang Gebrauch zu machen, den ich für angemessen halte. Nach der Ermordung Leutnant Kaltmeisters halte ich den größtmöglichen Umfang für angemessen. Unterschreiben Sie das, und lassen Sie den Herrn Außenminister als Zeugen gegenzeichnen .«
    »Was ist das ?« fragte die Kanzlerin matt.
    »Eine Abtretungserklärung. Die Bundesrepublik Deutschland gibt das Jonastal und die umliegenden Gebiete auf und überträgt die Hoheitsrechte daran an das Reich Thule. Das ist der Preis dafür, daß wir nicht in den Krieg gegen Sie ziehen - und vor allem ist das der Preis für das Leben von Leutnant Kaltmeister .«
    Die Kanzlerin blickte nur einmal kurz in Magnus‘ stahlblaue Augen. Dann resignierte sie und unterschrieb.
    Einige Stunden später befanden sich Magnus Wittmann und Manfred Behrens in Ebene 20 des Sonderbauvorhabens III. SZ 61 hatte die beiden Männer auf besonderen Befehl von Thulemarschall Bittrich ins Jonastal gebracht.
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