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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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der Journalist nicht mit Wittmanns Truppe abgesprungen, sondern hatte die Messerschmitt erst nach der Landung verlassen. Er trug nach wie vor Zivil, hatte allerdings eine kugelsichere Weste mit großen Aufdrucken »PRESSE« auf Vorder- und Rückseite angelegt. Er hielt eine unscheinbare Videokamera in der Hand, die nicht nur Bilder in hochauflösender Qualität lieferte, sondern diese auch über drahtlose Verbindung laufend ins weltweite Rechnernetz einspeiste, so daß jeder verfolgen konnte, was hier geschah.
    Als man den Vorplatz des Kanzleramts erreichte, strömten gerade zahlreiche Polizisten und Muskelmänner in dunklen Anzügen aus dem Gebäude. Unbeeindruckt davon legten einige Thule-Soldaten unter Lohbergers Kommando kleine Thermitladungen an das Eisengitter, das das Gelände absicherte, und machten dem Trupp so den Weg frei.
    Die Polizisten und zivilen Personenschützer sahen mehr als unglücklich aus, als die zweihundert Elitesoldaten auf sie zustürmten. Doch einige von ihnen hoben die Waffen.
    Wittmann gab Anhaltebefehl, er wollte jedes unnötige Blutvergießen verhindern. »Hören Sie mir zu !« rief er, und seine kräftige Stimme donnerte über den ganzen Platz. »Wir wollen nur mit Ihrer Regierung sprechen, niemanden verhaften oder gar töten. Das garantiere ich Ihnen mit meinem Ehrenwort als Offizier. Aber es ist unverzichtbar, daß wir hier und jetzt mit der Kanzlerin reden. Deshalb werden wir es auf jeden Fall tun, egal, wie Sie reagieren !« Er deutete in den grauen Himmel, an dem sich nun SZ 61 heranschob, die Rotationskanonen noch immer deutlich erkennbar ausgefahren, »Sie haben die Wahl, ob Sie leben wollen oder sterben - daß wir mit Ihrer Kanzlerin sprechen, werden Sie nicht verhindern können!«
    Einer der Muskelberge in Zivil flüsterte etwas in sein Kehlkopfmikrophon, dann hielt er die Handflächen über die Ohren, offenbar um besser hören zu können, was aus den darin steckenden kleinen Knopflautsprechern kam.
    Schließlich richtete er sich auf und rief mit ebenfalls lauter Stimme: »Die Kanzlerin ist bereit, eine Abordnung Ihrer Truppe ins Haus zu lassen! Als Zeichen des guten Willens befiehlt sie den Abzug aller Sicherungskräfte, wenn Sie Ihre Männer hinter den zerstörten Zaun zurückziehen ,«
    Wittmann gab die entsprechenden Befehle. Er hatte es hier mit Politikern zu tun, nicht mit Soldaten. Da half einem logisches Denken nicht weiter, denn Politiker dachten bei allem und jedem, was sie taten, immer zuerst daran, wie sie ihre Handlungen beim Wähler darstellen konnten.
    Die Kanzlerin legte offenbar größten Wert darauf, ihr Gesicht zu wahren. Wittmanns Auftrag verlangte nicht, die Frau bloßzustellen. Also ging er auf das Angebot ein. Seine Männer zogen sich vom Vorplatz des Kanzleramtes zurück, die Polizisten und
    Personenschützer rückten nach rechts und links ab und verschwanden um die Ecken des Gebäudes.
    Vermutlich würden sie es über den Hintereingang wieder betreten, aber das war Wittmann egal. Er wußte, was für eine Truppe hinter ihm stand.
    Der Personenschützer, der die kurze Verhandlung geführt hatte, geleitete Hauptmann Wittmann. Leutnant Kaltmeister und Stabsfeldwebel Lohberger in das mit mehr als 140 Quadratmeter sehr große Arbeitszimmer der Bundeskanzlerin, das ebenso kalt und unpersönlich wirkte wie der Bau, in dem es lag.
    Außer den drei Soldaten war auch der Journalist Behrens mit von der Partie. Magnus hatte auf seiner Anwesenheit bestanden, und nun ließ Manfred seine kleine Kamera neugierig herumblicken.
    Die Männer aus Thule waren überrascht, neben der Bundeskanzlerin auch noch ihren Außenminister zu sehen, der seit der Wahl vor zwei Jahren im Amt war. Beide bemühten sich um einen möglichst abweisenden, verächtlichen Gesichtsausdruck.
    »Ihr Angriff auf die Bundeshauptstadt kommt einer Kriegserklärung gleich !« giftete der Außenminister. »Doch anders als die Amerikaner haben wir Sie nicht angegriffen !«
    »Wenn man von der Falle in England oder Ihren Aktionen in Afghanistan absieht«, konterte Magnus gelassen. »Aber darüber wollen wir mal hinwegsehen, weil wir es uns erlauben können .«
    »Und weshalb sind Sie dann hier ?« Die Kanzlerin hatte Manfreds Kamera entdeckt und wußte, daß sie Initiative zeigen mußte, wenn sie gut aussehen wollte.
    »Aus einem einzigen Grund«, sagte Wittmann ruhig. »Wir fordern Sie auf, Ihre Aktion im Jonastal sofort abzubrechen, weil wir uns sonst gezwungen sehen, Ihnen den Krieg zu erklären

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