Stahlfront 5: Yes, we can
.«
»Ha !« trumpfte der Außenminister auf. »Sie sind also doch nicht so stark wie Sie immer tun! Sonst könnten Sie unseren kleinen Angriff doch problemlos aus eigener Kraft abwehren !«
»Sie geben also zu, daß Sie uns angreifen ?«
»Gar nichts gebe ich zu !« Der auch nicht mehr junge Mann mit der randlosen Brille benahm sich wie ein trotziges Kind. »Das Jonastal liegt auf unserem Hoheitsgebiet. Da können wir tun und lassen, was wir wollen !«
Magnus hatte langsam genug. »Tun und lassen können Sie nur, was Ihre Hintermänner von den AIn zulassen oder fordern! Ich wiederhole es noch einmal: Uns ist nicht an einem Krieg gegen Deutsche gelegen !«
»Wunderbar! Und deswegen schießen sie unsere Luftwaffe ab und besetzen Berlin ?«
Der Hauptmann beachtete den Außenminister einfach nicht mehr und sah der Kanzlerin direkt in die Augen. »Bisher hat es fast nur Sachschäden gegeben, Die meisten ihrer abgeschossenen Piloten haben sich mit dem Fallschirm retten können. Ich beschwöre Sie! Rufen Sie ihre Heeresführung an, nicht Ihren Verteidigungsminister. Lassen Sie sich von Fachleuten erklären, wie viele Minuten uns die Bundesrepublik im Ernstfall widerstehen kann und wie hoch Ihre Verluste sein werden. Richten Sie sich einmal in Ihrem Leben nach den Fakten und nicht nach dem, was Sie für politisch opportun halten !«
Die Kanzlerin wirkte verunsichert und zog sich mit ihrem Außenminister in eine Ecke des großen Raumes zurück, wo die beiden tuschelnd die Köpfe zusammensteckten - dachte Wittmann. Denn mit dem, was nun unmittelbar folgen sollte, hätte er niemals gerechnet. Dazu war er zu anständig, zu geradlinig und zu ehrlich.
Die vier Männer aus Thule starrten wie gebannt auf die beiden Politiker und hofften inständig, daß die in eine für alle Seiten akzeptable Lösung einwilligen würden, die den Einsatz von Gewalt überflüssig machte. Es war ein Fehler, daß niemand den Personenschützer beachtete. Der hatte noch im Eingangsbereich des Gebäudes seine Waffe abgelegt und war von Kaltmeister auf weitere verdeckte Waffen untersucht worden.
Doch die gefährlichste Waffe, die der Mensch entwickelt hatte, war nicht irgendeine Pistole oder Bombe - die gefährlichste Waffe des Menschen war sein durchtriebener Verstand.
Der Mann im dunklen Anzug war an die Wand neben dem großen Bücherregal getreten und kratzte mit den Fingernägeln an einer unauffälligen Tür, durch die sonst wohl nur die Putzfrau kam und ging.
Die Tür öffnete sich leise, und Leutnant Kaltmeister sah es nur aus den Augenwinkeln. Die anderen achteten gar nicht darauf. Ein Mann in Zivil trat heraus. Sein Gesicht kam dem jungen Offizier irgendwie bekannt vor. Das hatte er doch schon einmal gesehen...
Als der Zivilist sah, daß der Thule-Soldat ihn anschaute, hob er die Waffe, die er in der rechten Hand hatte, und schoß ihm aus allernächste Nähe in den Kopf.
Kaltmeister war tot, noch bevor er auf dem Boden aufschlug.
Beim Klang des Schusses wirbelten Wittmann und Lohberger herum, die SG 98 schußbereit im Anschlag. Doch der Mann mit der Pistole hatte den Sekundenbruchteil Vorsprung, den ihm die Überraschung verschafft hatte, ausgenutzt und Manfred Behrens geschnappt. Mit dem linken Arm umschlang er den Hals des Journalisten und hielt ihn als Deckung vor sich, mit der rechten Hand hielt er ihm die Pistole an die Schläfe - eine DWM 10/06. die Dienstpistole der Thule-Truppen und eine der zuverlässigsten Handfeuerwaffen, die man sich denken konnte.
»Waffen weg !« brüllte der Mann, »oder die Schwuchtel hat es hinter sich!«
»Kempowski«, kreischte Manfred. »Sind Sie verrückt geworden? Lassen Sie mich los !«
Der verräterische Major war alles andere als verrückt, das erkannte Magnus auf den ersten Blick. »Die MP runter !« befahl er. Lohberger legte seine Waffe gleichzeitig mit dem Hauptmann auf den hellen Teppichboden.
»Ich habe Sie noch nie gemocht, Major«, bekannte Wittmann offen. »Aber was Sie hier abziehen, ist mir unverständlich !«
»Was Sie verstehen oder nicht, Sie Supersoldat, ist mir völlig gleichgültig !« knurrte Kempowski. Er achtete darauf, daß sich
Manfreds Körper stets zwischen ihm und den beiden Soldaten aus Thule befand, drehte aber den Kopf zur Kanzlerin und ihrem Minister und rief ihnen zu: »Hören Sie nicht auf die Nazis. Es ist egal, ob die Ihnen mit einem Krieg drohen! Wenn Sie S III erobern, gewinnen Sie jeden Krieg auf diesem Planeten! Lassen Sie sich nicht unter Druck
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