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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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halten. Statt vor den Brustkorb hielt er das winzige Ding nun an seine verletzte Schulter.
    Die gewünschte Wirkung blieb allerdings aus.
    Daraufhin drückte er es durch den klaffenden Stoff hindurch direkt in die Wunde hinein. Diese Idee erwies sich als goldrichtig.
    Zuerst war es nur ein bernsteinfarbener Schimmer, der aus dem Riss hervordrang. Doch als sich das Leuchten ballonförmig über die ganze Schulter ausbreitete, begann der hervorquellende Blutstrom augenblicklich zu versiegen.
    Erleichtert machte sich David daran, den vor ihm liegenden Hang zu erklimmen. Er rutschte einige Male weg, denn seine Sohlen fanden nur schlecht Halt in dem feuchten Gras. Zum Glück boten kleine Sträucher und strunkartige Pflanzen genügend festen Grund, sodass er seinen Weg ohne Unterbrechung fortsetzen konnte. Das war gut so, denn Geschwindigkeit war das Einzige, was sie im Augenblick zu retten vermochte.
    Ihre Verfolger waren hoffentlich gezwungen, sich zu trennen, weil sie nicht wussten, in welcher Richtung sie suchen sollten. Sonst war alle Mühe umsonst gewesen.
    Kurz unterhalb der Kuppe hielt David inne und schob sich von dort an langsam in die Höhe. Direkt vor ihm fand er keinen schützenden Bewuchs, doch nachdem er einige Meter zur Seite gerobbt war, konnte er ungesehen die andere Seite hinabschauen. Es dauerte nicht lange, bis er die Männer entdeckte, die sich von Westen her näherten. Sie waren zu siebt, genauso wie bei den anderen beiden Gruppen, und sie kamen dem Geländeeinschnitt, der sich zwischen dem Seeufer und dem Ende der Bodenwellen erstreckte, langsam näher.
    Sehr gut.
    Genau dorthin wollte er sie haben.
    David griff nach der Justierung der Sprechfunkeinheit. Zuerst schraubte er die Leistung des Geräts in die Höhe, dann schaltete er die sechs zur Verfügung stehenden Kanäle durch, bis er ein mehrfach in den Äther schallendes Schnaufen hörte.
    Das mussten sie sein!
    Er konnte also Kontakt zu ihnen aufnehmen.
    David wollte sich schon zufrieden in die Tiefe rutschen lassen, als er sah, dass die sieben Stalker mitten in der Bewegung innehielten. Sekundenlang standen sie reglos da, den Kopf leicht zur Seite geneigt, als würden sie einer fremden Stimme lauschen ― doch über die Kopfhörer war weiterhin nur erschöpftes Keuchen zu hören.
    Dann formierten sie sich neu und strömten der Bodenwelle auf breiter Front entgegen. Genau auf den Punkt zu, an dem sich David und die anderen verbargen. Verdammt, hatten ihn die Kerle etwa entdeckt? Das konnte doch gar nicht sein!
    David ließ sich rasch in die Tiefe gleiten, gerade noch rechtzeitig, um einer weiteren Leuchtkugel zu entgehen, die ihren Scheitelpunkt direkt über seiner Stellung fand. Es war, als würde jemand eine Wunde in den Himmel schlagen, aus der blutrotes Licht hervorsickerte.
    Auf dem Rücken liegend, ließ er sich einfach den Hang hinunterrutschen. So ging es am schnellsten. Unten angekommen, wechselte er wieder auf die Frequenz seiner Freunde und drosselte die Sprechfunkleistung auf ein Minimum.
    Alexander Marinin wirkte einigermaßen einsatzbereit, trotzdem legte David sein G36 zur Seite und hielt dem Major die leere Hand auffordernd entgegen. „Gib mir bitte das AKM."
    „Das hättest du wohl gerne." Marinin machte nicht die Beringten Anstalten, ihm die Waffe auszuhändigen. „Glaubst du vielleicht, ich lasse zu, dass du das für mich bestimmte Feuer auf dich ziehst?"
    Natürlich war dem Major längst klar geworden, dass er als Einziger von ihnen beschossen wurde. Kim und David wollten die Fanatiker dagegen unverletzt gefangen nehmen. Ohne Marinins Sicherheitsvorkehrungen wäre es wohl auch gelungen, sie im Schlaf zu überrumpeln. Kim und David hatten sich viel zu sehr auf ihr inneres Warnsystem verlassen, das derzeit aus unerklärlichen Gründen völlig versagte.
    „ Es geht nicht darum, dass sie uns anhand der Waffen unterscheiden können”, stellte David klar. „Ich will mich als einen der ihren ausgeben, aber dafür brauche ich eine Kalaschnikow."
    Er wedelte fordernd mit der Hand, doch Marinin zeigte sich unbeeindruckt.
    „Nun komm schon", drängte David. „Ich habe es nicht nötig, dich anzulügen."
    Marinin zögerte einen weiteren Moment, reichte ihm das AKM dann aber widerstrebend. „Na gut, wie du willst. Die Waffe ist nachgeladen. Lass mir ein Ersatzmagazin für die Heckler & Koch da."
    David langte an seinen Gürtel, um das Gewünschte hervorzuziehen.
    ,,Versteckt euch hier", befahl er seinen Freunden, „und wartet auf

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