S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten
schmale Streifen, und eine alte Version von „Windows" wurde geladen.
Alvar zauberte von draußen weiter mit seinem Laptop.
Mischa setzte sich hinter einen der Monitore, tippte auf der alten Tastatur herum, und auf dem Bildschirm erschien ein Ladebalken. Der Dolmetscher war wie verwandelt. Er wirkte hoch konzentriert und voller Eifer, alle seine Bewegungen erfolgten ökonomisch und genau. Und wenn Stezenko tatsächlich der Oberst war, so konnte man sich Pustelga ohne weiteres als Major und EDV-Spezialisten dieser Truppe vorstellen.
Obwohl, nein, das konnte nicht sein. Als die Armee von hier floh, war er kaum zehn Jahre alt.
Doch mich konnte mittlerweile kaum noch etwas verblüffen.
Camacho schob sich an uns vorbei, setzte sich hinter den Monitor gegenüber von Mischa und schloss etwas an den Rechner unter dem Tisch an. Ich sah nicht, was auf seinem Bildschirm war, aber ich glaubte nicht, dass es sich von dem unterschied, was Mischa vor Augen hatte. Die Jungs bereiteten sich auf einen Einbruch ins Netz der Herren vor.
Geräuschlos traten auch Gallager und Donahugh heran und stellten sich hinter mich. Ich drehte ein wenig den Kopf — sie hielten den Atem an und betrachteten das Geschehen auf Pustelgas Monitor. Ich war mir nicht sicher, ob sie es genauso wenig verstanden wie ich. Es handelte sich um von oben nach unten laufende Zahlenreihen und unverständliche Zeichen.
„Sam und Martin", sagte ich halblaut, „kümmert euch um die Bewachung. Wenn die Bürer uns hier entdecken, wird dieser Raum zu unserem Grab."
Ich begleitete sie für alle Fälle und positionierte sie an den entscheidenden Punkten. Donahugh in dreißig Metern Entfernung links, wo ein anderer Tunnel den unseren kreuzte, Gallager rechts, wo der Tunnel eine Biegung machte. Unterwegs erklärte ich ihnen, worauf sie achten mussten: jede Anzeige von mutierten Geschöpfen auf dem Detektor, jedes Geräusch, das an Kinderstimmen, Lachen oder Getrampel erinnerte, jede Bewegung von Gegenständen ohne erkennbare Ursache ... ihre Reaktion in all diesen Fällen musste die sofortige Feuereröffnung entlang des Korridors sein, ohne lange nachzudenken.
Nachdem ich die Posten aufgestellt hatte, kehrte ich zu unserem Operationspunkt zurück. Hier hatte sich nichts verändert: Camacho und Pustelga arbeiteten mit konzentrierten Mienen an den Rechnern, Stezenko stand mitten im Raum und beobachtete aufmerksam das Treiben. Allerdings schnippte nach zwei Minuten Mischa mit den Fingern seiner Linken, und Alvar antwortete darauf mit einem freudigen: „Yiihaa!"
„Sie sind im Netzwerk", erklärte mir Stezenko, ohne sich umzudrehen.
Camacho warf ihm einen kurzen, wütenden Blick zu. Andrej hielt sofort die Klappe, um die Hacker nicht abzulenken. Erneut wurde die Stille nur vom Geräusch der Kühlgeräte und dem ungewöhnlich schnellen Klappern der Tastatur unterbrochen.
Eine halbe Minute später ging plötzlich das Licht aus. Sofort erklang das durchdringende Piepsen, das den Wechsel auf Batteriebetrieb signalisierte.
„Aha", sagte Mischa ohne seine Augen von dem grellen Bildschirm zu lösen.
„Das gefällt den Scheißkerlen nicht", murmelte Camacho. „Wie lange können die Dinger noch?"
„Keine Ahnung. Die Militärs haben alles mit der neuesten Technik ausgestattet, aber das ist schon einige Jahre her. Also alles total veraltet. Mehr als eine Viertelstunde wohl kaum."
„Okay."
Mattes, rötliches Schimmern sickerte in die Dunkelheit. Das Piepsen hörte auf.
„Notgenerator", sagte Stezenko.
„Ich habe den Reservekanal verloren", teilte Camacho mit.
„Egal", sagte Mischa fröhlich. „Wir kommen durch! Halt dich bereit, auf mein Kommando die Leitung zur Außenkontrolle zu kappen."
Der Dolmetscher entpuppte sich als geübter Hacker und war offensichtlich die Hauptfigur dieser Computeroperation. Vor ihm lag eine unglaublich schwierige und interessante Aufgabe, die ihn aber in Hochstimmung versetzte. Einen Teil dieser Arbeit hatten er und Alvar bereits bewältigt, und sie befanden sich nun offensichtlich auf der Zielgeraden.
„Eine Kippe wäre jetzt gut", schnaufte Pustelga.
Ich ging zu ihm und holte aus der Hosentasche eine halb volle Schachtel, aber er schüttelte seinen Blondschopf:Stör mich jetzt nicht!
Es vergingen noch einige Minuten in angestrengter Erwartung. Und dann gelangten zu uns durch die halb offene Tür die dumpfen Geräusche einer Automatik.
„Mist! Es reicht nicht", brüllte Camacho.
„Wir arbeiten weiter", ordnete Pustelga
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