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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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auf und legte das M-16 schussbereit an.
    „Bürer!", schrie er und feuerte in unsere Richtung. „Kommt raus, ihr verdammten Biester!"
    Nachdem er ein halbes Magazin auf uns verfeuert hatte, wurde der Irre wieder ruhiger. Ich lauschte angestrengt nach Geräuschen hinter der Ecke, aber es blieb still.
    Kein Mensch konnte sich geräuschlos über einen überfluteten Boden, der noch dazu von Müll bedeckt war, an uns heranschleichen. Trotzdem machte mich die Stille ganz kribbelig. Unbewusst beschlich mich die Erkenntnis, dass es doch gerade Geister und Gespenster waren, die geräuschlos durch die Luft schweben und gleich hinter der Ecke auftauchen und uns massakrieren konnten.
    Ich hörte etwas in der Ferne, es bewegte sich von uns weg. Ich war kurz davor, um die Ecke zu spähen, als ich den wahnsinnigen Schrei des Militärstalkers in ganz weiter Ferne hörte — er hatte den Rückzug angetreten und brüllte im Rennen Kampfparolen.
    Eigentlich war das Treffen mit dem Verlorenen Stalker sowie die Nachricht über Semezkijs Tod ein gutes Zeichen. Aus irgendeinem Grund gab es dort, wo er herumirrte, keine Bürer.
    Vielleicht flößte er selbst ihnen Angst ein. Ich war sogar bereit, zu glauben, dass sein Wahnsinn ihn in ihren Religionsvorstellungen tabu machte und sie ihn deshalb gar nicht treffen wollten.
    Die Legenden, dass er ein sehr guter Schütze war, der alle Telekinetiker, die seinen Weg kreuzten, sofort niederstreckte, glaubte ich nicht. Andererseits musste er die letzten Jahre hier irgendwie überlebt haben.
    Mischa hatte seine gerechte Strafe bekommen, und sie war mehr als verdient.
    Den Rest des Weges legten wir ohne böse Überraschungen zurück und waren schon bald am Ziel. Es war eine Betonwand mit einem Schleusenschott in der Mitte, nicht so riesig wie am Eingang, aber noch ziemlich groß. Die Sensortafel des elektronischen Verschlusses war natürlich restlos zerstört, aber die Jäger nahmen es gelassen. Alvar maß sofort mithilfe seines Computers die Spannung des aus der Wand ragenden Kabels, schloss irgendein schlaues Teil an und fing über die Tastatur an zu zaubern.
    Überhaupt entstand bei mir der Eindruck, dass ich in den Hintergrund rückte, kaum dass wir dem Ziel nahe kamen. Jeder aus meiner Gruppe hatte plötzlich eine wichtige Aufgabe, nur ich stand wie bestellt und nicht abgeholt herum, da meine Mission an dieser Stelle beendet zu sein schien.
    Den Code fanden sie schnell heraus. Möglich, dass Alvar ihn sogar vom Computer herunterlud — es ging jedenfalls wahnsinnig schnell.
    Donahugh und Gallager drehten das Rad der Schleuse gleichzeitig, brachten es zum Quietschen und zogen letztendlich die kreischende Tür zur Seite. Muffiger Geruch wehte uns entgegen. Mit dem Öffnendes Schottes wurde irgendein Relais aktiviert, und im Innern gingen nacheinander mehrere Lampen an. Stezenko kam meinem Warnruf zuvor, tauchte ins Innere und kam sofort wieder zurück.Die Luft ist rein,signalisierte er.
    Ich folgte ihm. Der Raum war nicht sehr groß, hatte vielleicht das Doppelte von Dinkas Zimmer. Am Eingang befand sich ein einfacher Schreibtisch. In der Mitte des Raumes standen zusammengeschobene Labortische, auf denen etwas Großes, Unförmiges, Eckiges stand, das von einer Folie verdeckt wurde.
    An der gegenüberliegenden Wand hingen unter einem großen Bildschirm einige Uhren (ich hatte keine Zweifel, dass sie schon lange nicht mehr gingen). Dazwischen befand sich eine amerikanische Flagge, auf der ein unsichtbarer Pilz klebte. Er stellte so gekonnt den Teil des Banners dar, den er verdeckte, dass ich mich anstrengen musste, um mich zu überzeugen, dass ich richtig lag.
    Entlang der Wände standen hohe Metallschränke mit durchsichtigen Türen, hinter denen dünne Kabelstränge, Bürotechnik und Kartons zu erkennen waren. Offenbar ließen die Militärs die Päckchen bei ihrer Flucht hier. Ich griff nach einem, aber Stezenko kam wie ein Adler auf mich zugeflogen und legte seine Hand auf den Deckel:Verboten!
    Ich zuckte gleichgültig die Schultern. Dann eben nicht.
    Pustelga trat über die hohe Türschwelle. In seinem normalerweise kindlichen Gesicht stand eine solch besorgte Anspannung geschrieben, dass ich fast meinen Augen nicht traute. Er lief zielsicher zu den Tischen, schnappte die Folie an den Enden und beförderte sie mit einem Ruck auf den Boden. Zum Vorschein kamen vier alte Monitore, an die große elektronische Röhren angeschlossen waren, was sehr ungewöhnlich aussah. Auf den Monitoren erschienen

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