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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Trupps blieb hier zurück.
    „Weißt du, was gerade los ist?", fragte ich. „Ich wollte die Nachrichten lesen, aber offenbar ist das Stalkernetz gestört."
    „Völlig ausgeknockt!", kicherte He-He. Seine Energie war nicht zu übersehen, der Doktor hatte ihm wohl tatsächlich eine höllische Dosis Stimulanzien verabreicht. „Vor einigen Stunden gab es einen gigantischen Blowout. Die Zone vergrößerte sich um dreißig Kilometer. Es erwischte alle Tschernobyls gleichzeitig. Ein Haufen Leute ist umgekommen. Unsere, die es schafften, versuchen zur Schti-Bar zu gelangen. Bubna hält dort mit den Jungs zusammen einen Verteidigungsposten. Die Militärs haben die neue Zonengrenze umzingelt und knallen alle Biester ab, die in Richtung Kiew laufen. Che hat nach dem Blowout zwei Server verloren — die ganze Information ist weg. Nur die Post funktioniert. Ein Affenzirkus!"
    Na so was. Bubna hat einen Verteidigungsposten errichtet. Aha!Es hieß, dass viele Dunkle Stalker irgendwann auch zu Dunklen wurden. Die Zone riss ihr Maul auf und verschlang ein Stück ihres Territoriums, auf dem sich die Bars der Clans befanden. Viele Stalker konnten nirgendwohin mehr gehen, blieben in der Zone und verteidigten ihre Bars gegen die Mutanten. Dabei wurden sie selbst langsam zu Mutanten. Und dann versammelten sie sich nach und nach in der Stalker-Bar.
    „Wie bist du durch die Sümpfe gekommen?", fragte ich. „Da sind doch überall Fallen."
    „Problemlos. Der Doktor hat mir versprochen, dass ich ohne Schwierigkeiten bis zur Grenze komme. Alle Anomalien sind Richtung Tschernobyl abgezogen. Ich dachte mir, es gäbe keinen Grund,dem friedlichsten Wesen in der Zone nicht zu vertrauen. Außerdem hätte er mich viel leichter und einfacher töten können, wenn er das gewollt hätte. Ohne seinen Jeep zu opfern."
    Wir kamen tatsächlich ohne Schwierigkeiten voran. Weder Biester noch Anomalien kreuzten unseren Weg. Zuerst schlich He-He mit unserem Vehikel förmlich über die Straße, weil er fürchtete, in irgendein Mistding zu geraten. Doch allmählich wurde er mutiger und gab mehr Gas. Nur als wir auf die Mülldeponie fuhren, krachte es einmal sehr laut unter uns, offenbar waren wir in der Dunkelheit in einen Fleischwolf geraten.
    Der speziell gesicherte Jeepboden war davon nicht zu knacken, aber He-He ging erneut vom Gas herunter.
    Wir passierten abgeschirmte Felsfestungen mit dunklen Gucklöchern. Im Mondlicht stieg von einer Festung langsam Rauch auf. Im Stacheldrahtzaun waren unzählige Löcher, die von einer Horde Mutanten verursacht wurden. Einige von ihnen breit genug, dass zwei Lkws gleichzeitig hindurchgepasst hätten.
    Wir fuhren durch eine der Lücken. Heute Morgen war das die erste Grenze gewesen. Jetzt gab es hier offenbar keine Überlebenden.
    Bald darauf sah ich im Halbdunkel auf einer Anhöhe einen Blinden Hund, der am Boden lag. Seine Zunge ruhte auf seinen Vorderpranken. Neben ihm verschlang ein Wildschwein irgendeine Kreatur, und aus den Büschen blitzten die Phosphoraugen eines Pseudowesens.
    Eine solche Brüderlichkeit unter den Mutanten konnte zwei Gründe haben: Wir waren beim Sumpfdoktor angelangt — oder die Biester wurden vom Kontrolleur gelenkt.
    Ich musste He-He nicht lange erklären, was los war; ich zeigte nur mit dem Finger auf die Biester, und er lenkte in eine andere Richtung und gab Gas. Für alle Fälle schob ich den Gewehrlauf aus dem Fenster und feuerte auf das Waldstück. Der durch die Schießerei eventuell aufgescheuchte Kontrolleur sollte lieber mich attackieren als He-He. Bei unserer Geschwindigkeit plötzlich ohne Fahrer zu sein wäre höchstens ein mittelgroßes Vergnügen geworden.
    Wir schossen auf die Anhöhe zu. He-He überfuhr den Hund, der den Jeep anfallen wollte, und es gab einen Ruck, als das Auto den weichen Tierkörper überrollte. In meinem Ohr klingelte es unangenehm —der Kontrolleur versuchte mich mit seinen Kräften einzufangen. Ein scheußliches Gefühl. Ich sparte nicht an Kugeln, feuerte sie gegen die Büsche und das Waldstück. Das Monster konnte nicht weit sein.Das drückende Gefühl im Kopf, als hätte man eine zu enge Mütze aufgezogen, ließ sofort nach. In meine Hand fiel ein leeres Magazin. Eine schwarze, menschenähnliche Gestalt floh tiefer in den Wald.
    „Da ist er!", rief He-He.
    „Ja, ich sehe ihn", murmelte ich, während ich das verbrauchte Magazin gegen ein neues wechselte.
    Der Jeep hielt auf der Anhöhe. Auf der Fahrerseite attackierte das Wildschwein den Jeep,

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