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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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dem Boden, und obwohl sein Kopf von einem schweren Stein zerquetscht worden war, erkannte ich ihn sofort. Es war nicht schwer, der Grieche hatte ein sehr spezielles Äußeres mit einer riesigen Nase. Den anderen musste ich umdrehen, obwohl ich mir bereits ziemlich sicher war, um wen es sich handelte. Ich leuchtete ihm mit der Taschenlampe ins Gesicht. Der blaue Fleck war immer noch da und würde ihm jetzt wohl noch für eine ziemlich lange Zeit bleiben.
    In der Nähe des Eingangs lag auch Camachos zertrümmerter Laptop — der Deckel war abgerissen. Ich hob das Gerät mit dem Fuß etwas an, und sofort erklang unter dem Griechen ein leiser elektronischer Piepton. Ich ging zur Leiche, schob sie zur Seite und entdeckte genau den gleichen Laptop.
    Eigentlich war alles klar, trotzdem öffnete ich für alle Fälle den Deckel. Auf dem flachen Bildschirm sah man eine große Karte der hiesigen Umgebung. Ich erkannte darauf den Eingang und den Stützpunkt. Ich nahm den Laptop des Griechen und lief damit zu dem von Camacho. Auf seinem Monitor war ein leuchtend roter Punkt zusehen, der unsere Koordinaten markierte.
    Ich schlug den Deckel zu, ließ mich kraftlos ins Gras fallen und konnte mein nervöses Lachen nicht mehr zurückhalten. Mein restlicher Trupp schaute mich verständnislos an.
    „Sie wussten die ganze Zeit, wo wir sind", erklärte ich und wischte die Tränen mit dem Ärmel ab, die mir vor Lachen in die Augen schossen. „Alvar hatte eine Wanze. Sie wussten es, und die Haifresse wusste es. Deswegen fand er uns so schnell zum zweiten Mal in der Zone, am Eingang zu den Katakomben."
    „Ich verstehe trotzdem nicht, warum der Hubschrauber uns angriff', warf Stezenko matt ein. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Obwohl ich es ahne."
    „Eben. Oben haben sie erfahren, dass unsere Gruppe die Codes bei sich hat, die die Herren unbedingt brauchten, und deshalb mussten wir um jeden Preis angehalten werden. Das verseuchte Programm hätte dann eine andere Gruppe gebracht." Ich winkte ab. „Wir Stalker benutzen ständig Neulinge als Bauern. Aber wieso du, Oberst?"
    „Es musste eben so sein", sagte Stezenko finster. „Oder wäre es besser gewesen, Camacho hätte mich umgelegt?"
    „Letzten Endes hat er dich nicht umgelegt", merkte ich an.
    „Wäre besser gewesen", schnaufte Andrej. „Noch besser, wir alle wären von dem Tiefvakuumgeschoss getroffen worden. Er schaffte es doch, die Codes für die Herren hochzuladen."
    „Codes für die Herren hattet ihr", sagte Donahugh finster. „Alvar verstand etwas vom Programmieren."
    „Mischa auch”, parierte Stezenko.
    „Ich weiß nicht genau, was passierte, nachdem Camacho das Programm laufen ließ, aber es wurde deutlich ruhiger, oder?", fragte ich. Stezenko schwieg.
    Ich warf den Laptop auf die Leiche des Griechen. Dieses Ding wurde ihnen zum Verhängnis. Als wir in die Katakomben hinabstiegen, wurde das Signal wahrscheinlich schwächer oder auch nicht,jedenfalls trauten sie sich nicht, uns zu folgen. Sie liefen zum nächsten Ausgang und organisierten hier einen Hinterhalt. Und dann kam das Signal wieder, nur dass diesmal Bürer den Laptop trugen. Als der Grieche und sein Bekannter den Fehler erkannten, war es schon zu spät. Jetzt konnten wir nicht mehr erfahren, ob der Unbekannte ein Mitarbeiter einer Konkurrenzfirma war. Am wahrscheinlichsten heuerte er die Gruppe vom Griechen an, um uns abzusichern, und den Befehl, uns zu vernichten, bekam er erst in der Zone. Das erklärte zumindest, warum sie uns verfolgten. Und die Wanze in Camachos Laptop war von seinen Kollegen eingesetzt und ihm als Teil der Ausrüstung ausgehändigt worden.
    Obwohl es da noch diese Geschichte mit den Dunklen Stalkern gab. Sie hätten wohl kaum einem Unbekannten geglaubt, der zum ersten Mal in der Zone auftauchte. Also musste er handfeste Beweise dafür haben, dass er in Verbindung mit den Herren stand.
    Aber wenn er ein feindlicher Agent war, wie konnte er von der Wanze wissen, ohne Zugang zum Laptop und zu den Informationen bezüglich der Operation zu haben?
    Das Ganze war eine verworrene Geschichte, doch am Ende zeigte sich, dass zwei feindliche Organisationen unter dem gemeinsamen Dach eines Geheimdienstes agierten. An dieser Operation nahmen die Geheimdienste zweier, zueinander nicht gerade freundschaftlich gesinnter Staaten teil.
    Allerdings es war unwahrscheinlich, dass ein Geheimdienst voll und ganz die Interessen der Herren vertrat. Das konnte ich einfach nicht glauben. Am

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