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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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verdammt wenig verstehe, fängt mein Kleinhirn vor Überanstrengung an, mir weh zu tun.Und wenn mein Kleinhirn vor Überanstrengung anfängt, mir weh zu tun, bin ich nicht im Stande, plötzliche Mutantenangriffe abzuwehren.
    „Werdet ihr immer so empfangen?", ließ Andrej nicht locker. „Du hast doch versprochen, dass wir ohne Probleme über die Grenze kommen."
    „Dann hatten wir diesmal eben kein Glück", antwortete ich. „Ich erinnere euch gerne noch mal daran, dass wir im Begriff sind, eine Militärzone zu betreten, in der Kämpfe stattfinden und die von UN-Truppen bewacht wird. Folglich ist der Zugang zu dieser Zone strengstens verboten. Ich habe euch gewarnt, dass es Probleme geben könnte."
    „Wäre es nicht vernünftiger umzukehren, Boss?", fragte Stezenko.
    „Nein, wäre es nicht." Ich zeigte hinter mich. „Dort drüben haben gerade eben irgendwelche Idioten einen Wachtrupp sowie zwei Hubschrauber erledigt. Und Militärs mögen es überhaupt nicht, wenn man ihre Kameraden abknallt. Wenn wir zurück zur zweiten Linie laufen, werden dort bereits so viele Soldaten eingetroffen sein, dass ... na ja, sie werden sich jedenfalls sehr über uns freuen."
    Stezenko schnaubte und ging in die Hocke. Mit seinem Rucksack stützte er sich an dem schwarzen, halb verfaulten Zaun ab.
    Wärst du Frischfleisch, Andrej, hätte ich dir schon längst gezeigt, wer hier das Sagen hat. Es ist strengstens verboten, dem Führer auf der Route Ratschläge zu erteilen. Jetzt aber zu Gallager.
    „Sam!"
    Der massive Amerikaner hob seinen Kopf an und sah mich schwermütig unter den Rändern seines Texas-Hutes an.
    Gut, du hast heute schon dein Fett abbekommen, deshalb will ich nicht so hart mit dir umspringen.
    „Das nächste Mal, wenn du versuchst, einen Hubschrauber mit einem Gewehr herunterzuholen, werde ich dir beide Beine abhacken,Bastard. — Übersetz ihm das, Mischa."
    Mischa konnte einem leid tun, solche Märsche waren wohl nicht unbedingt seine Spezialität. Aber er übersetzte alles brav und ließ sogar den Bastard nicht aus. Sam hob beide Hände und schüttelte reumütig den Kopf.
    „Das gilt übrigens für alle. So, ausgeruht? Weiter geht's!"
    Zwischen der ersten und der zweiten Linie sollten die Pausen nicht zu lange ausfallen. Der Quarantänestreifen zwischen beiden war drei Kilometer breit. Die zweite Schutzlinie hatte man gleich nach der ersten zu bauen begonnen, als die Zone wie ein Krebsgeschwür wucherte. Das verseuchte Territorium breitete sich aus und verschlang die Posten, die natürlich sofort verlassen wurden.
    Als die zweite Linie errichtet wurde, war das Territorium hier noch sauber. Diese Linie konnte man nicht nur beliebig erweitern, sondern sie diente auch als eine Art Schlagbaum gegen Obdachlose, Verbrecher oder einfach nur Verrückte, deren Anzahl in letzter Zeit bedenklich zugenommen hatte. Sie alle wollten in die Zone, entweder weil sie auf der Suche nach Abenteuern waren oder weil sie sich hier verstecken wollten.
    Es gab auch eine dritte Linie. Sie befand sich etwa zehn Kilometer von uns entfernt, zwischen Kiew und Tschernobyl-4. Sie wurde von einer Kette aus Wachposten und Verwaltungsgebäuden gebildet.Dort wurden die meisten Neugierigen und auch zufällige Touristen abgefangen.
    Die Wurzeln von Tschernobyl-4 lagen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, ein Kriegsstädtchen, und die Gebäudeansammlung war bis heute für Unbefugte unzugänglich. Sie lag genau zwischen der zweiten und dritten Linie und beherbergte deshalb viele Herumtreiber und Stalker.
    Die erste Linie passierten wir sogar leichter als die zweite. Ein besonders schwerer Blowout hatte den Militärs einen Monat vorher weitere zwei Kilometer ihrer Schutzzone geraubt. Die Schutzvorrichtungen waren aus diesem Grund noch nicht vollständig aufgebaut. Auf der einen Seite war das für uns natürlich von Vorteil, auf der anderen drohten uns hier einige Überraschungen. Zum Beispiel konnten wir plötzlich auf irgendwelche Wachtrupps treffen, die hier gestern noch nicht patrouilliert hatten.
    In der ersten Schutzzone erlebten wir keine Überraschungen, wir marschierten zwischen zwei alten, verlassenen Geschützanlagen hindurch. An einer der Bastionen war die UN-Flagge befestigt — mit dem gleichen Stacheldraht, der die Grenzzäune sicherte. Wahrscheinlich aus ästhetischen Gründen.
    Die Zäune waren an mehreren Stellen aufgeschnitten, und man hielt es wohl nicht für notwendig, die offensichtliche Stalkerroute zu kaschieren.
    In der Nähe des

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