Star Force (German Edition)
die ihnen den Standort des Stützpunktes verraten würden.
Wenn sie uns entdeckten, war das mit Sicherheit unser Ende, denn einen konzentrierten Angriff dieser schwerbewaffneten Großkampfschiffe konnte der Stützpunkt trotz seiner Abwehrwaffen nicht überstehen.
Auch ein Angriff mit unseren Raumjäger-Geschwadern und den Raumkorvetten war so gut wie aussichtslos. Die schnellen Raumjäger konnten vielleicht eines oder sogar zwei dieser gewaltigen Kampfschiffe zerstören, aber danach würde kein einziger Jäger mehr existieren. Und die Nardim hätten danach immer noch genügend Schiffe zur Verfügung gehabt, um den Stützpunkt auf Makon-24 vernichten zu können.
Mit einem derart massiven Aufmarsch der Nardim in diesem Sektor hatte niemand rechnen können. Unsere Lage war wirklich alles andere als verheißungsvoll.
"Achtung! Ein Schiff schert aus der Formation aus!"
Wir beobachteten, wie sich der Dreikugelraumer aus dem Pulk der anderen Schiffe löste und direkten Kurs auf die Makon-Sonne nahm.
Dann, vor der Umlaufbahn des achten Planeten, änderte es den Kurs und steuerte jetzt direkt auf uns zu.
"Verdammt!" fluchte ich, "Es folgt der Absturzbahn des Passagierschiffes. Wenn sie noch genügend Reststrahlung finden, ist das wie eine Leuchtspur, die sie direkt zu uns führt."
"Sollen wir die Energieschirme aktivieren?" fragte die Majorin.
"Noch nicht. Vielleicht verlieren sie die Spur wieder."
Die nächsten Stunden waren eine geradezu nervenzerfetzende Tortur. Wir sahen, wie das Nardim-Schiff langsam immer näher kam, während es exakt der Sturzbahn des Passagierschiffes folgte.
Der Triebwerksbrand des abgestürzten Schiffes hatte offensichtlich genügend strahlende Partikel im Raum zurückgelassen, die den Nardim jetzt als Wegweiser dienten.
Es war abzusehen, wann sie den Absturzplaneten ausfindig gemacht haben würden.
Konnten wir uns noch länger verstecken oder sollten wir jetzt kämpfen?
Die Entscheidung lag in diesen Stunden allein bei mir, und ich muss zugeben, dass es mir nicht gerade leicht fiel, einen Entschluss zu fassen.
Vier Stunden später erreichte das Nardim-Schiff Makon-24 und umkreiste die Eiswelt jetzt in einem niedrigen Orbit über der äquatorialen Ringzone. Mit Sicherheit suchten ihre Scanner (oder was immer sie dafür benutzen mochten) jetzt jeden Quadratzentimeter der eisigen Oberfläche nach verräterischen Spuren ab.
"Die gesamte Besatzung soll sofort Raumanzüge anlegen", befahl ich, "Dann müssen sämtliche Geräte und Aggregate abgeschaltet werden. - auch die Lebenserhaltungssysteme. Es darf nicht der kleinste Funke an Energie erzeugt werden. Wir können in den Raumanzügen sechzig Stunden lang überleben. Solange werden wir uns einfach tot stellen. Wenn uns die Nardim bis dahin nicht entdecken, haben wir noch eine Chance, heil aus dieser Sache herauszukommen."
"Sie werden die Absturzstelle trotzdem entdecken", wandte die Majorin ein.
"Richtig", gab ich ihr recht, "Doch solange sie uns nicht ausmachen können, werden sie vielleicht annehmen, dass ihre ganze Aktion nicht nur ein Fehlschlag, sondern auch völlig sinnlos war. Sie vermuten einen feindlichen Stützpunkt in diesem Sektor und wollten uns mit einem Täuschungsmanöver dazu verleiten, unsere Position zu verraten. Wenn sie uns jetzt aber trotzdem nicht finden, müssen sie annehmen, dass es hier überhaupt keinen terrestrischen Stützpunkt gibt und ihre diesbezüglichen Vermutungen falsch waren."
"Das ist ein verdammt riskantes Spiel", gab sie zu bedenken.
"Aber es ist unsere einzige Chance", antwortete ich.
Wir hatten die getarnten Außenkameras an der Oberfläche nicht abgeschaltet, denn ihre elektrische Energie war so gering, dass sie nicht größer war als die durch natürliche Magnetfeldspannungen entstehende Elektrizität des Planeten. Um diese als Eisbrocken getarnten Geräte zu entdecken, hätten die Nardim schon darüber stolpern müssen.
So konnten wir beobachten, wie das riesige Dreikugelschiff langsam herabschwebte. Sie mussten unheimlich starke Antischwerkraftfelder dafür erzeugen können, denn die Masse dieses Raumschiffes hätte ausgereicht, um daraus eine ganze Stadt zu bauen. Normalerweise hätte es wie ein Stein herabstürzen müssen.
In der ganzen terrestrischen Föderation gab es kein Schiff dieser Größe, das auf einem Planeten landen konnte, ohne schon bei dem Versuch abzustürzen. Angesichts dieser Demonstration hochentwickelter Technologie lief mir ein kalter Schauer über den
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