Star Force (German Edition)
die Form von zwei übereinanderliegenden Diskussen mit einem Durchmesser von jeweils 800 Metern. Also handelte es sich um ein Großraumschiff. Und die Energie-Ortung zeigte uns, dass dort gewaltige Energien erzeugt wurden.
Wurden dort vielleicht schwere Strahl-Geschütze zum Feuern aufgeladen?
"Sollen wir die Abwehrschirme aktivieren?" fragte der Feuerleit-Offizier.
"Das würde in diesem Raumsektor wie ein Leuchtfeuer wirken", lehnte der Kommandant ab, "Wenn die Nardim das orten, ist es mit unserem Versteckspiel hier vorbei."
"Und wenn wir die Schirme nicht aktivieren, riskieren wir es, von dem Fremdraumer zusammengeschossen zu werden." murmelte ich.
"Ich frage mich nur, warum dort soviel Energie produziert wird", überlegte Langner, "Die Speicherkapazität dieses Dings muss doch längst erschöpft sein. Wenn die so weitermachen, werden ihre Speicherbänke explodieren."
"Verdammt!" rief da die Ortungsspezialistin am Steuerpult, "Das Ding da draußen brennt wie eine Fackel!"
Das erklärte die ungewöhnlich hohe Energieentwicklung auf dem Fremdschiff, das sich dem Eisplaneten mit zunehmender Geschwindigkeit näherte. Offensichtlich geriet es jetzt in das Schwerefeld von Makon-24 und wurde unaufhaltsam hinabgezogen. Wahrscheinlich waren die Triebwerke ausgefallen, sodass das Raumschiff keine Möglichkeit mehr hatte, seinen Sturz abzubremsen.
"Schiffs-Typ ist erkannt", meldete sich der Zentralcomputer, "Der Form und Bauweise nach handelt es sich um ein Passagierschiff der Alpha-Klasse, hergestellt in den Werften der Taraman-Corporation, - wird als Großraumschiff für touristische Fernreisen eingesetzt."
"Wir könnten den Absturz mit elektromagnetischen Prallfeldern abfangen", schlug der Feuerleit-Offizier vor.
"Solange wir nicht wissen, wer das da draußen ist, verhalten wir uns still", meinte der Kommandant, "Vielleicht ist das nur eine Falle, um uns aus der Reserve zu locken, damit wir uns verraten."
Mittlerweile war das Raumschiff auch auf den normalen Sichtschirmen zu erkennen. Jeder konnte jetzt sehen, dass es am Heck wie eine Wunderkerze brannte.
Wir konnten jetzt seinen voraussichtlichen Aufschlagspunkt auf der Planetenoberfläche berechnen - vorausgesetzt, dass es nicht schon in den oberen Schichten der Atmosphäre auseinanderbrach und verglühte. Der Aufschlagspunkt war etwa vierundsiebzig Kilometer vom Stützpunkt entfernt.
Für eine Rettungsaktion war das ziemlich weit weg, aber wenn der Raumer eine Nuklearbombe an Bord hatte, war das für meinen Geschmack viel zu nah. Und wenn wir Pech hatten, war in dem abstürzenden Schiff eine Antimaterie-Bombe versteckt, die den ganzen Planeten in Stücke reißen würde ...
Das Doppeldiskus-Raumschiff kam in einem relativ flachen Winkel herab und tauchte in die Atmosphäre des Eisplaneten ein. Im nächsten Augenblick war es von heller Glut umgeben, die von der Reibungshitze stammte. Der Antriebsbereich flackerte wie eine Leuchtrakete und zog eine Spur glühender Trümmerteile hinter sich her. Dann schlug das Schiff zum ersten Mal auf, prallte von der Eisdecke ab und wurde wieder hochgeschleudert. Wir konnten deutlich den breiten, gezackten Riss sehen, der jetzt an der Unterseite aufklaffte. Jetzt kam der zweite Aufschlag und der Raumer schlitterte mit mehr als hundert Stundenkilometern über das Eis, wobei er jedoch merklich langsamer wurde. Dann krachte er in eine stabile Eisbarriere und blieb endlich liegen.
Im nächsten Augenblick flogen die Außenschleusen auf.
Viel zu früh!
Direkt nach einem solchen Aufprall konnte sich normalerweise noch niemand in den Ausstiegsschleusen befinden! So schnell konnte sich kein Mensch wieder erholen.
Jetzt kamen sie heraus.
Menschen!
Frauen, Männer und sogar Kinder!
Wie hatten die bloß einen solchen Aufprall heil überstehen können?
"Sollen wir Rettungskommandos hinausschicken?" fragte die Ortungsspezialistin.
"Nein", entschied der Kommandant, "Wir warten noch."
"Glauben Sie, dass es Nardim sind?" fragte ich ihn leise.
"Vielleicht", murmelte er, "Und solange ich mir da nicht sicher bin, werden wir uns still verhalten und nur beobachten."
"Wenn es Menschen sind, werden sie da draußen in der Kälte nicht lange leben", gab ich zu bedenken.
"Das weiß ich selbst, Oberst", zischte er mich verärgert an, "Aber ich bin für die Sicherheit dieses Stützpunktes verantwortlich, und deshalb werde ich nicht das geringste Risiko eingehen."
Ich wusste, dass er recht hatte. An seiner Stelle hätte ich mich
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