Star Force (German Edition)
Hoyken, "Und dann machen Sie ein Shuttle startklar - aber sorgen Sie dafür, dass unsere Passagiere nichts davon merken. Ich will nicht noch mehr Probleme bekommen."
"Irgendwie habe ich geahnt, dass so etwas passieren würde", brummte der Geheimdienstchef deprimiert, "Auf ganz MESENDA III ist keine Spur von Leben mehr zu finden. Ein ganzer Planet, der voll von vielfältigen Lebensformen war, ist in eine tote Welt verwandelt worden. Dort wird es nie wieder Leben geben. Und mit dem Planeten sind mehr als eine Million Touristen und Kolonisten umgekommen - einschließlich der Raumfahrer in den Passagierschiffen, die sich zum Zeitpunkt der Katastrophe im Orbit befunden haben. Seit dem Überfall der Nardim hatten wir nicht mehr derartig viele Opfer zu beklagen."
"Die einzige Möglichkeit, diese Nebelwesen aufzuspüren, liegt darin, die benachbarten Sektoren des Vecator-Systems zu untersuchen", sprach Großadmiral Kamarow, "Dort ist damals das Walzenschiff aus dem Norma-Spiralarm aufgetaucht. Wenn es stimmt, dass diese Kreaturen auf die gleiche Weise wie dieses Schiff auf unsere Seite der Galaxie gelangt sind, könnten wir dort vielleicht Hinweise auf ihren Verbleib finden."
"Welche Einheiten könnten dort kurzfristig eingesetzt werden?" fragte die Oberkommandierende.
"Das Trägerschlachtschiff POSEIDON befindet sich in unmittelbarer Nähe des Vecator-Systems", erklärte Großadmiral Raven, der Befehlshaber der StRV, "Damit stehen uns zwanzig Zerstörer, zweihundert Raumjäger, vierzig Raumbomber, vierzig Kurzstrecken-Shuttles und ein Begleitgeschwader von zehn Fregatten für eine Suchaktion zur Verfügung."
"Die RAV können zusätzlich einen Fernaufklärer mit Langstrecken-Raumsonden zum Vecator-System abkommandieren", meinte Kamarow, "Wenn wir uns auf die Richtung konzentrieren, aus der das Walzenschiff sich damals dem Vecator-System genähert hat, müsste das ausreichen. Außerdem können wir die Hilfe der lokalen Polizeibehörden in Anspruch nehmen, die uns sicher einige ihrer Patrouillenschiffe zur Verfügung stellen werden."
"Dann sollten wir nicht länger warten", entschied die Lordadmiralin, "Je eher wir diesen Nebelkreaturen auf die Spur kommen, desto schneller finden wir vielleicht eine Möglichkeit, sie unschädlich zu machen."
Während die Suchflotte der terranischen Raumgarde - verstärkt durch Patrouillenboote der lokalen Raumpolizei - damit begannen, die wahrscheinliche Flugbahn des im Jahre 2311 im Vecator-System aufgetauchten Fremdschiffes zurückzuverfolgen, kam es "nur" knapp 20 Lichtjahre entfernt zu einem folgenschweren Unfall.
Ein alter Erzfrachter des Balkarischen Reiches musste seinen interdimensionalen Raumflug wegen eines plötzlich aufgetretenen Defektes im Hyperraumantrieb unterbrechen und "stürzte" übergangslos in das normale Raum-Zeit-Kontinuum zurück.
Unglücklicherweise tauchte der altersschwache Frachter direkt in der Flugbahn eines anderen Raumschiffes auf, das keine Chance mehr hatte, der drohenden Katastrophe zu entgehen.
Durch den unmittelbar darauffolgenden Zusammenstoß wurde dem balkarischen Frachter das gesamte Heck mit der Antriebssektion abgerissen. Das andere Raumschiff raste taumelnd weiter und explodierte nur wenige Minuten später.
Dem balkarischen Kapitän gelang es noch, einen Notruf auszustrahlen, bevor auch sein Schiff von mehreren schweren Detonationen in Stücke gerissen wurde.
Normalerweise wäre der nur mit Ultrakurzwelle gesendete Notruf ungehört in der Leere des Alls verhallt oder erst nach Jahren von irgendeiner Empfangsstation aufgefangen worden, denn dem Frachterkapitän war keine Zeit mehr geblieben, einen schnelleren Hyperraumfunkspruch abzusenden, den man schon Minuten später irgendwo empfangen hätte.
Doch zum Zeitpunkt des Unglücks befand sich eine unbemannte Langstrecken-Raumsonde der terranischen Raumaufklärung nur wenige Lichtminuten entfernt im direkten Anflug auf den betreffenden Sektor.
Die Sonde fing den Notruf auf und gab ihn programmgemäß sofort per Hyperraumfunk weiter.
So kam es, dass die in der Nähe des Vecator-Systems befindliche Suchflotte der Raumgarde alarmiert wurde.
Der Kommandant der POSEIDON entsandte eine Fregatte des Begleitgeschwaders und zwei seiner Zerstörer, die der Ursache des Notrufes auf den Grund gehen sollten ...
Als die Fregatte und die beiden Zerstörer von der POSEIDON im Ursprungsgebiet des Notrufes eintrafen, wurden ihre Besatzungen Zeugen eines erbitterten Kampfes.
Etwa zwei astronomische
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