Star Force (German Edition)
elektrisch aufgeladen."
"Wir sollten uns eine Probe von dem Zeug beschaffen", schlug der 1.Offizier vor, "Dadurch können wir herausfinden, was diese Nardim zum Atmen brauchen. Dieses Wissen ist sicher eine Menge wert."
"Startet eine Robotsonde", befahl die Kapitänin, "Sie soll eine Probe von dem Zeug aufnehmen. Inzwischen werden wir uns das Schiff genauer ansehen. Vielleicht können wir es mit Magnetankern abschleppen. Ein Nardim-Schiff ist bestimmt ein paar Millionen Intercredits wert."
"Wir können es aber nicht durch den Hyperraum schleppen", wandte der 1.Offizier ein, "Interdim-Felder können immer nur eine fest zusammenhängende Masse umschließen und durch einen Raumtunnel katapultieren. Die Magnetanker nutzen dabei überhaupt nichts."
"Dann müssen wir es irgendwo in der Nähe verstecken, wo wir es später auseinandernehmen können", sprach Andrea Obanek, "Das bringt uns mehr ein als alle bisherigen Kaperfahrten."
"Die Gaswolke treibt jetzt vom Schiff weg", meldete der Navigator, "Sie löst sich immer noch nicht auf. Ich möchte bloß wissen, was das für ein Zeug ...Verdammt! Jetzt ändert es seine Richtung! Es beschleunigt !!!"
"Was?" entfuhr es der Kapitänin, "Das gibt es doch nicht!"
"Aber es ist so. Das Zeug entfernt sich von uns und wird dabei immer schneller. Das ist mit Sicherheit keine Gaswolke!"
Plötzlich heulten die Alarmsirenen im Schiff auf.
"Ortungsalarm!" brüllte der Navigator, "Ein terranischer Kreuzer! Er nimmt Kurs auf uns!"
"Sofort abdrehen!" befahl die Kapitänin, "Interdim-Antrieb hochfahren und Raumtunnel öffnen. Wir müssen weg, bevor die uns unter Beschuss nehmen."
Das Kaperschiff schwenkte ab und flog eine enge Kurve, um dann mit voller Beschleunigung auf Fluchtkurs zu gehen.
Bevor die Waffensysteme des terranischen Patrouillenschiffes sie erfassen konnten, wurde der Interdimensional-Antrieb der STARBEAST aktiviert und öffnete vor dem Schiff einen Raumtunnel, in dem es Sekunden später verschwand...
"Wir haben endlich ein Raumschiff der Nardim erbeutet!" rief Großadmiralin Dybrok aufgeregt, als sie überraschend in das Büro der Oberkommandierenden hineinstürmte.
"Was?" fragte Jennifer Mandara verblüfft, "Wie ist Ihnen das gelungen?"
"Es war ein glücklicher Zufall", erklärte die Chefin der SRV, "Ein Kreuzer des 41.Geschwaders war auf Patrouillenflug im äußeren Sektor der Scorpion-Centaurus-Gruppe und traf dort auf ein Schiff der Khonaza, das er abfangen und vernichten konnte. Als der Kreuzerkapitän den ursprünglichen Kurs des Khonaza-Schiffes weiterverfolgte, entdeckte man schließlich ein Piratenschiff der Randwelten-Nomaden, das gerade dabei war, ein offenbar havariertes und völlig manövrierunfähiges Nardim-Raumschiff zu kapern. Als unser Kreuzer auftauchte, ergriff das Piratenschiff sofort die Flucht, sodass man sich ungestört um das Nardim-Schiff kümmern konnte."
"Wurde es schon geborgen?" wollte die Lordadmiralin wissen.
"Noch nicht, aber es wird jetzt von einem ganzen Kreuzergeschwader bewacht", gab Kerstin Dybrok Auskunft, "Leider können unsere Interdim-Antriebe nur zusammenhängende Körper durch einen Raumtunnel schießen. Alles andere würde durch die Beschleunigungskräfte auseinandergerissen. Man kann das Nardimschiff nur durch den Hyperraum transportieren, wenn es von einem größeren Raumschiff komplett an Bord genommen wird."
"Aber die Raumgarde verfügt über keine Schiffe mit derartig großer Ladekapazität. Nicht einmal unsere Trägerschlachtschiffe haben so große Laderäume."
"Wir haben die ORB verständigt", erklärte die SRV-Chefin, "Dort hat man die COLOSSUS von der Universal Trade Company gechartert. In deren Laderaum kann man sogar einen ganzen Kreuzer hineinpacken. Damit kann das Nardim-Schiff hergebracht werden, ohne dass es jahrzehntelang durch den Normalraum bis zur nächsten Basis geschleppt werden muss."
"Gut", nickte die Oberkommandierende, "Dann informiere ich die RFB, damit die sich dort auf eine gründliche Untersuchung des Beuteschiffes vorbereiten können. Jetzt bekommen wir endlich die Chance, mehr über die Technologie der Nardim zu erfahren."
24.März 2312;
Mitteilung der Raumforschungsbehörde
an die Oberste Raumbehörde
und das Oberkommando der Raumgarde:
"Das in den Grenzsektoren der Scorpion-Centaurus-Gruppe aufgebrachte Nardim-Schiff wurde unter der Leitung des Institutes für Raumfahrttechnologie in der orbitalen Venus-Raumwerft eingehend untersucht. Teile der technischen Einrichtung des
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