Star Force (German Edition)
der jetzige Chef der TRV, "und dass es eine uns ähnliche Spezies gegeben haben soll, die dieser unbekannten Macht gedient hat. Das würde doch bedeuten, dass es früher einmal raumfahrende, menschenähnliche Intelligenzen in unserer Galaxie gegeben hat, die möglicherweise über eine hoch entwickelte Technologie verfügt haben."
"Vielleicht werden wir eines Tages auf die Spuren dieser Intelligenzen stoßen", meinte Jennifer Mandara nachdenklich, "Ich hoffe nur, dass wir dann keine unangenehme Überraschung erleben."
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Folge 11
Devisen-Beschaffung
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"Unregelmäßigkeiten in der Planetaren Finanzverwaltung von BETEIGEUZE-IV.
Unsere Kassenprüfungen ergaben eine vorläufige Defizitanzeige von rund 18 Milliarden Interstellarer Credits.
Es besteht dringender Verdacht auf eine kapitale Unterschlagung.
Der Föderationsrechnungshof bittet die administrativen Kontrollbehörden um Amtshilfe. Die Abordnung eines Planetenkontrolleurs wird für unbedingt erforderlich gehalten. Die Oberste Administration und der Senat der Terranischen Föderation wurden bereits verständigt. Das Beteigeuze-Sonnensystem gehört zum Bereich der Kontrollbehörde 1 und fällt somit unter deren Zuständigkeit."
gez. Chris Wonzek,
Leiter der Föderationsverwaltung III,
18. März 2314;
(Zyklus 456.8755764 neue interstellare Zeitrechnung)
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"Hast du schon den Beteigeuze-Bericht gelesen? Mann, das ist vielleicht ein tolles Ding", sagte Hendrik Steffen zu seinem Kollegen Patrick Meddelson, "Achtzehn Milliarden Intercredits sind ein verdammt dicker Brocken. Vermutlich werden deshalb wohl bald einige Leute von ihren Ämtern Abschied nehmen müssen."
"So ein blöder Mist!" schimpfte Meddelson, "Was müssen das bloß für Idioten sein! Die mussten sich doch denken können, dass so'was mal 'rauskommt."
"Pech für dich", meinte Steffen achselzuckend, "Beteigeuze ist dein Bereich, nicht wahr? Mit deinem Urlaub wird's ja jetzt wohl nichts mehr."
"Das ist ja gerade die Sauerei. Konnten diese Eierköpfe von den Prüfungsstellen den Schwindel nicht eine Woche später aufdecken? Dann wäre ich jetzt im Urlaub und meine Vertretung hätte sich um den Kram kümmern müssen."
"Darüber wäre ich allerdings weniger erfreut gewesen", meinte Steffen, "Ich bin nämlich deine Urlaubsvertretung."
"Du hast natürlich wieder mal Glück gehabt. Und ich hab' schon von der obersten Administration den Befehl erhalten, nach Beteigeuze IV zu fliegen und dort alles auf den Kopf zu stellen."
"Sind denn die Schuldigen schon ermittelt?"
"Eben nicht, sonst bräuchte ich ja nicht hin. Außerdem haben die Leute auf Beteigeuze IV noch keine Ahnung, dass ihr Schwindel entdeckt wurde. Bis jetzt weiß man auch nur, dass bisher 18 Milliarden fehlen, die auf Beteigeuze IV zwar als Steuern eingenommen, aber nicht an die zuständige Sektorenkasse abgeführt wurden. Also kann da etwas bei der Planetaren Finanzverwaltung nicht stimmen. Und ich soll herausfinden, was das nicht stimmt."
"Nimmst du eine Schutztruppe mit?"
"Na klar, oder meinst du, mir soll es so gehen wie Zim Jond-Ax auf Rigel VIII? Dem haben sie den ganzen Raumer gesprengt, als er auf der richtigen Fährte war. Die Attentäter wurden bis heute nicht geschnappt. Von der Administration wurde angeordnet, dass zwei Schlachtschiffe und ein Raumlande-Bataillon mich begleiten sollen."
"Was? Eine ganzes Bataillon? Das sind fünfhundert Gardisten! Und gleich zwei Schlachtschiffe? Ein einziges würde doch schon reichen, um das ganze Beteigeuze-System aus dem Universum zu blasen."
"Offensichtlich befürchtet die Administration, dass es größeren Ärger geben wird. Da scheint 'ne Menge mehr hinter zu stecken, als es den Anschein hat. Morgen früh ist 'ne Besprechung, da werde ich wohl mehr erfahren. Aber ich habe' ein ziemlich ungutes Gefühl bei dieser Sache, denn in dieser Größenordnung ist so etwas noch nie passiert."
"Oberst Reckling, 328.Raumlande-Bataillon der Raumgarde. Ich wurde mit meiner Einheit Ihrem Kommando unterstellt."
Meddelson musste unwillkürlich grinsen, als der Oberst vor ihm salutierte. Diese Militärgepflogenheiten hatten sich seit Jahrhunderten kaum verändert, auch wenn sie mittlerweile ein Anachronismus waren.
"Wissen Sie schon, worum es geht?" fragte er den Offizier.
"Nein", antwortete dieser, "Ich habe bisher nur den Befehl bekommen, unter Ihrem Kommando auf Beteigeuze IV zu landen. Meine Truppe soll mit dem Schlachtschiff XERXES dorthin gebracht werden. Weitere
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