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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Mädchen getötet. Dafür wird er sterben
.
    Doch die Stimme der Vernunft war unnachgiebig.
Du musst den Grund erfahren. Falls die Gründerin ihm den Befehl dazu gab, blieb ihm vielleicht keine Wahl … Tote geben keine Antworten. Du brauchst ihn lebend
.
    Vaughn ergriff die Armlehne eines der Gästesessel und zog sich hoch, bis er die Tischkante zu fassen bekam und seinen zerbrechlichen, blassen Körper wieder auf die Füße stellen konnte. Der Drang, die Hände zu Fäusten zu ballen, war enorm, doch er widerstand ihm, widerstand dem Zorn und dem Hass und dem kalten Rachedurst. Die Kraft der Erfahrung kehrte zurück. Die Mission kam zuerst, wie immer. Denn nichts wog schwerer als Pflichtgefühl.
    Er dachte an Prynn, allein auf diesem felsigen, einsamen, feindlichen Felsball. Zerrissen von einem Mahlstrom aus Feuer … Und dann stellte er sich vor, wie er Taran’atar mit einem Phaser traktierte, bis der rote Schein des im Energiestrahl vergehenden Jem’Hadars nur noch ein grünes Echo auf seinen Netzhäuten war. Vaughns Mundwinkel verzogen sich zu einem grimmigen Lächeln …
    Du brauchst ihn lebend
.
    Er packte sich einen Gästesessel, hob ihn mit einem gutturalen Schrei über den Kopf und warf ihn gegen die Wand jenseits des Schreibtisches. Er prallte von der Komm-Konsole aus schwarzem Polymer ab, hinterließ aber kaum einen Kratzer. Keuchend trat Vaughn zurück.
    Allmählich fing er sich wieder. Er straffte die Schultern und strich sich die Falten aus der Uniform. Dann hob er den Sessel auf und trug ihn an seinen Platz zurück, wischte sogar kurz mit dem Uniformärmel über die Komm-Konsole. Er suchte sein Spiegelbild in der reflektierenden Oberfläche des Interface. Sein faltiges Gesicht und sein trüber Blick verrieten nichts: keine Schuld, keine Reue, kein Bedauern. Vaughn atmete tief durch und zwang seine Miene zu etwas, das einem Lächeln grimmiger Entschlossenheit ähneln sollte.
    Er drehte sich um und ging langsam zurück zur Brücke.
    Finde heraus, warum Taran’atar ausgerastet ist
, befahl er sich.
    Und
dann
töte ihn
.

Kapitel 11
Runabout
Euphrates
    Taran’atar wartete bis zum letztmöglichen Moment, bevor er handelte. Die passive Sensorik des Runabouts registrierte die Zielerfassung der
Defiant
genauso wie die Teilchenemission ihres Transportersystems. Erst als sie Ensign Tenmeis Kommunikator erfassten, tief in einer Felsspalte des Kometen, aktivierte Taran’atar die Schilde der
Euphrates
. Danach weckte er die Impulstriebwerke aus dem Standby-Modus und beschleunigte. Der Komet Nahanas lag bereits knapp eine Viertelmillion Kilometer hinter ihm, als er zwei Sekunden später explodierte.
    Wie von Taran’atar geplant wurde die
Defiant
von der Wucht der Explosion gepackt. Ohne ihre Schilde hatte sie den felsigen Trümmern und der immensen, aus der ultritiumreichen Kometenhülle freigesetzten Energie nichts entgegenzusetzen. Selbst nach dreißig Sekunden hatte sie die Verfolgung der
Euphrates
noch nicht aufgenommen. Die
Defiant
, so schien es, hing tot im All.
    Taran’atar gab einen neuen Kurs ein und beschleunigte das Schiff auf Warp acht. Kaum hatte der Autopilot übernommen, stand er aus seinem Sessel auf und trat an eine Station im hinteren Bereich des Cockpits. Wie in Sternenflottenrunabouts üblich, war sie für Ingenieurbedürfnisse konfiguriert. Er griff auf die Transportersysteme zu, deaktivierte seinen Sicherheitscode und startete die Rematerialisierungs-Subroutine. Von hellem Gleißen umhüllt erschien Ensign Tenmei wieder auf der Transporterplattform.
    Sie wirkte überrascht. »Was ist passiert?«
    »Sie dürfen Ihren Posten wieder einnehmen«, sagte er. »Ändern Sie nicht den Kurs.«
    Zögernd trat sie in Richtung Steuer und über den achtlos weggeworfenen Raumanzug, dessen Notenergie-Zelle er als Zünder zweckentfremdet hatte. Dank ihrer Bauweise hatte sich die Zelle angenehm einfach mit Tenmeis Kommunikator verbinden lassen. Der wiederum hatte die Detonation ausgelöst.
    Taran’atar folgte dem Ensign und widmete sich den taktischen Anzeigen an der Station, die sich backbord im hinteren Cockpitsegment befand. Prynn setzte sich langsam in den Pilotensessel und sah auf das Chronometer ihrer Konsole.
    »Sie hatten mich im Musterpuffer«, stellte sie fest. »Mehr als sechs Minuten lang.«
    »Ja.« Er rekalibrierte die Sensoren, sodass sie Veränderungen in den hiesigen Tachyonenströmen registrieren würden – mögliche Hinweise auf sich nähernde getarnte Schiffe. Diese

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