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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Sternenflottenkonsolen waren kein Vergleich mit denen eines Jem’Hadar-Kriegsschiffes, dennoch hoffte er, ihnen mit ein wenig Mühe einen Nutzen abzugewinnen.
    Einige Minuten verstrichen in Stille. Dann ergriff Tenmei wieder das Wort. »Sie hätten mich ins All beamen können.«
    »Ja«, entgegnete Taran’atar. Warum sollte er es bestreiten? Allerdings durfte sie seine Beherrschung nicht fälschlich als Schwäche interpretieren. »Das kann ich immer noch.«
    Die Antwort schien sie zu verunsichern. Schnell sah sie zurück zur Navigationsanzeige. »Wir haben den Kometen verlassen.«
    »Ja«, bestätigte er. »Mein dortiges Ziel wurde erfüllt.« Eine unwiderstehliche Kraft zerrte an seinen Augenlidern. Nun, da der Rausch des Tatendrangs verging, wurde sein Verstand wieder neblig und unfokussiert. Taran’atar sehnte sich nach der perfekten Befriedigung des Ketracel-White, das alle Bedürfnisse und allen Hunger stillte. Floss erst das White durch die Venen eines Jem’Hadars, gab es keinen Hunger mehr, keinen Durst und keine Müdigkeit. Wie der Rest seiner Art war auch Taran’atar für das White geschaffen worden, den Großteil seiner Tage hatte er für es gelebt, bis man entdeckte, dass sein Körper gar nicht danach verlangte.
Das hätte mir die erste Warnung sein müssen
, entschied er.
Der erste Hinweis auf meinen Makel
. Nun, als Müdigkeit seine Willenskraft durchdrang, fragte er sich, ob ihm eine Ration White helfen würde. Ihn beleben würde.
    »Warum haben Sie mich nicht getötet?«
    »Sie könnten mir noch von Nutzen sein«, erklärte er. Ihre Fragen störten, aber sie förderten auch seine Konzentration und hielten die Müdigkeit auf Abstand. »Bis ich mein Ziel erreiche, gibt mir Ihre Anwesenheit gewisse … Möglichkeiten.«
    »Verstehe«, sagte sie. »Und dann?«
    Er hatte nie eine Geiselnahme geplant, entsprechend mangelte es ihm an einem Plan. »Ich töte ohne Zögern, aber niemals grundlos. Wenn ich mein Ziel erreiche, werde ich handeln, wie es die Umstände verlangen.«
    »Wunderbar«, sagte sie. »Wie lange wird unser Flug dauern?«
    »Das ist nicht Ihre …«
    »Weil«, fuhr sie fort, »Menschen im Gegensatz zu Jem’Hadar Schlaf benötigen. Es gibt auch noch andere biologische Aspekte, die wir nicht unbegrenzt ignorieren können. Sollten Sie und ich also noch mehr als zwölf Stunden unterwegs sein, sollten wir besprechen, wie und wann ich diesen körperlichen Zwängen nachgehen darf.«
    Taran’atar nickte. »Das wäre vernünftig. Sie dürfen einmal pro Tag Nahrung aufnehmen – zu einem Zeitpunkt meiner Wahl. Ich werde Ihnen nach Bedarf kurze Abstecher in den Hygienebereich des Schiffes gestatten, sofern Sie dessen Tür nicht schließen.«
    »Danke«, sagte sie. »Und Schlaf?«
    Er dachte kurz nach. War ihre Bitte nicht die perfekte Möglichkeit, seinen eigenen drohenden Schlaf abzuwehren? »Nehmen Sie sich eines der medizinischen Notfallkits«, sagte er. Tenmei stand auf und trat zur hinteren Wand des Cockpits, wo sie eine Klappe öffnete und das Medikit entnahm. Taran’atar streckte die Hand aus, und sie reichte es weiter. Er legte es auf die Navigationskonsole, öffnete es und fand zwischen den diversen Ampullen zwei mit einem milden Stimulans, das Tenmei den Rest der Reise wach halten, und zwei einer stärkeren Dosis, die ihm denselben Segen schenken würden. Die zwei schwächeren Medikamente reichte er Tenmei. »Nehmen Sie die Erste, wenn Sie müde werden«, erklärte er, »und die Zweite vierundzwanzig Stunden später.« Er schob eine seiner Ampullen in ein Hypospray und spritzte sich den Inhalt in die Halsschlagader. Im Vergleich zum White waren die Auswirkungen gering, würden für den Moment aber genügen. Seine Haut kribbelte leicht, und mit einem Mal roch er Tenmeis Haar.
    Sie nahm ihre zwei Ampullen und runzelte die Stirn. »Ich kann nicht garantieren, dass ich sonderlich gut funktioniere, wenn ich unter Medikamenteneinfluss stehe.«
    »Ein Grund mehr«, sagte er und steckte seine zweite Ration in eine Tasche seiner schwarzen Kleidung. Er stand hinter dem Sessel des Kopiloten und starrte voraus auf die vom Warpfeld verzerrten Sterne. Das Schiff war in Sicherheit, der Verfolger abgehängt und der Schlaf fürs Erste besiegt. Blieb also nur noch, die Gefangene zu bewachen.
    Bislang schien sie gefügig zu sein. Sie saß an ihrer Konsole und reduzierte ihre Bewegungen auf ein Minimum, fast als kopiere sie die seinen. Bis vor einer Stunde hatte Taran’atar kaum Kontakt zu Tenmei gehabt.

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