Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
Vom Netzwerk:
Durchaus möglich, dass sie sich Macht und Autorität von Natur aus unterordnete oder eine Abneigung gegen Gewalt und Konfrontationen hatte. Beides passte zu dem wenig schmeichelhaften Eindruck, den er von den Menschen gewonnen hatte. Allerdings widersprach es seinem Bild der menschlichen Angehörigen der Sternenflotte, insbesondere derer, die wie Tenmei zum Offizierskorps gehörten.
    Und er durfte ihren Vater nicht vergessen.
    Menschliches Temperament unterlag mitunter gewissen äußeren Umständen, fand er, schien aber durchaus vererbbar zu sein. Und manche Eigenschaften neigten dazu, sich deutlicher auszuprägen als andere: Hartnäckigkeit, Aggression, Gerissenheit.
    Er würde Tenmei sehr genau im Auge behalten müssen.

Kapitel 12
Kira
    General Kira Nerys, militärische Oberbefehlshaberin der Bajora, ritt an der Spitze ihrer Armee. Sie führte sie die Dahkur-Straße hinab nach Süden, heim zur Festung von Parek Tonn.
    Ihre einstmals königlich purpurne Kleidung war vom Straßenstaub und dem Blut des Krieges gezeichnet, ihre Rüstung, die so geglänzt hatte, als sie unter dem goldenen Banner der Bajora aufgebrochen waren, wies nun Beulen auf und war schwarz vor Schmutz. Einzig ihr Schwert wirkte noch wie neu. Es war scharf und glänzte, denn sie hatte es während der langen Monate dunkelster Taten stets liebevoll gepflegt.
    Jayol, ihr
Zhom
, trottete vorwärts. Seine gewaltigen Pfoten schlugen in gleichbleibendem Rhythmus auf den mit Steinen gepflasterten Weg. Das wolfartige Tier gab sich so unbekümmert, als existiere die Last von General Kira auf seinem Sattel gar nicht. Der stundenlange Ritt raubte Kira jegliches Zeitgefühl. Die Bewegungen von Jayols muskulösem Körper unter dem ihren erschienen ihr so hypnotisch wie die des Meeres. Sein schwarzblaues Fell hatte in all den Jahren und durch die Macht der Elemente einiges an Glanz verloren, doch er war noch immer so schnell, agil, stark und würdevoll wie eh und je.
    Hinter sich wusste Kira eine Prozession aus senkrecht gehaltenen Speeren und Lanzen, allesamt mit gemusterten Bannern oder blutgetränkten Standarten verziert, die im bitterkalten Wind flatterten. Fünf Regimente schwerer Kavallerie, gefolgt von vier weiteren Regimentern Bogenschützen wirbelten eine Staubwolke auf, die ihr Kommen wohl jedem bis zum Horizont signalisierte, der Augen hatte und sich für sie interessierte.
    Vor sich wusste Kira die Stadtfeste Parek Tonn, ein konkaver Halbkreis geschnitten aus dem Granit des Berges Kola. Aus den Klippen und Höhlen gehauen, war die Festung schon uralt gewesen, als Kiras Urahnen im Kindesalter waren. Zeit und qualvolle Arbeit hatten sie von einer simplen, wenn auch mächtigen Schanze in ein architektonisches Wunderwerk verwandelt. Selbst aus der Ferne beeindruckte es mit seinen zerklüfteten, in den Himmel ragenden Steinzinnen. Nun, da Kira sich mit ihrer Armee dieser größten aller Festen der Bajora näherte, füllten Stolz und Erleichterung ihr Herz. Der lange Ritt würde bald sein Ende finden, und die Armee, endlich daheim, konnte sich ausruhen.
    Die Gesichter hinter ihr waren Masken der Erschöpfung, triste Visagen des Schmerzes und der Entbehrung. Kriegsmüde und ausgelaugt sprachen sie an den nächtlichen Lagerfeuern von den Höfen, zu denen sie heimkehren würden, von den Familien, die sie gründen wollten, von viel zu lange aufgeschobenen Träumen. Kira hatte ihnen so lange so viel abverlangt, doch sie hatten jeden ihrer Befehle treu ausgeführt. Kein General konnte sich einer tapfereren und loyaleren Streitmacht rühmen.
Sobald Parek Tonn gesichert ist
, versprach sie sich,
werde ich sie entlassen
.
    Den Berg Kola vor Augen konzentrierte sich Kira auf die nähere Umgebung. Dies war nicht das Dahkur, aus dem sie aufgebrochen war. Wo einst ein dichter, üppiger Wald stand, ein grünes Dach unter dem goldenen Firmament des Tages, erstreckte sich nun eine tote Landschaft aus knorrigen schwarzen Baumstümpfen unter dem verhangenen Himmel. Fort waren das melodische Summen der
Lopa
-Käfer, der Trillergesang der Vögel, das leise Flüstern des Frühlingszephyrs in den die Hügel säumenden Weinanbaugebieten. Nur der qualvoll klagende Schrei des Windes war in der aschfahlen Ödnis, zu der die Landschaft von einst verkommen war, noch zu hören.
    Goldene Pfoten schlossen zu ihr auf. Kira sah von der Szenerie der Zerstörung weg und grüßte General Jamin nickend. Er erwiderte die Geste lächelnd. Sie liebte dieses Lächeln, wirkte es durch seine dunkle

Weitere Kostenlose Bücher