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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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wurden sie zur Decke geschleudert – und schlugen prompt aufs Deck, als die künstliche Schwerkraft und die Trägheitsdämpfer wieder übernahmen.
    Vaughn stemmte seinen schmerzenden Körper vom Boden und taumelte zu seinem Sessel. Der Hauptmonitor zeigte ein Gewirr aus dunklen Wellenlinien. Auch die Konsolenmonitore der einzelnen Brückenstationen zeigten entweder nur Schwärze, oder flackerten. Sichtlich mitgenommen kehrten die übrigen Offiziere an ihre Posten zurück. Niemand wirkte ernstlich verletzt. Vaughn berührte seinen Kommunikator. »Alle Decks: Schadensbericht.« Er drehte sich zu Bowers um. »Was hat uns getroffen?«
    »Das versuche ich gerade herauszubekommen.« Bowers trat an eine der vorderen Stationen und fingerte so lange an ihr herum, bis sie reagierte. »Ich aktiviere die Ersatzsensoren.«
    Der Hauptbildschirm erwachte zu neuem Leben. Ein Sturm aus Gesteinstrümmern und Staub umgab die Defiant.
    »Keine Spur von der
Euphrates
, Sir«, meldete Bowers. »Nein, Moment … Ich habe sie. Fliegt mit Warp acht in Richtung cardassianischen Raum.«
    Auch die übrigen Brückenoffiziere erstatteten nun Bericht.
    »Schilde und Tarnung inaktiv«, sagte Rahim.
    »Waffen ebenfalls«, fügte Forte hinzu.
    »Das Steuer geht nur schwerfällig«, erklärte Zucca.
    »Maschinenraum an Brücke.«
    »Sprechen Sie«, sagte Vaughn.
    »Wir haben ganz schön was abbekommen, Sir«
, berichtete Leishman.
»Der Warpkern ist ausgefallen, und die Backbord-Gondel weist Schäden auf.«
    »Und die Besatzung?«
    »Hat nichts, was eine Woche auf Risa nicht kurieren könnte.«
    »Wie lange bis wir wieder im Rennen sind?«
    »Kann ich nicht sagen, bis ich mir die Gondel ansehen konnte«
, antwortete sie.
»Frühestens in einigen Stunden.«
    »Schränken Sie sich ein, so gut es geht«, befahl Vaughn. »Und halten Sie mich auf dem Laufenden. Brücke Ende.« Er seufzte schwer. Bowers stand plötzlich an der Wissenschaftsstation und besprach sich flüsternd mit Rahim. »Mr. Bowers, haben wir Ensign Tenmei noch immer erfasst?«
    Rahim und Bowers sahen auf, den gleichen geschockten Ausdruck auf den Gesichtern. »Wir wissen jetzt, was uns da getroffen hat, Sir«, sagte Bowers. »Es war der Komet … Er ist explodiert.«
    Vaughns Kinn zitterte. Er spürte, wie das Blut aus seinem Gesicht wich. Eisige Verzweiflung umklammerte sein Herz.
    »Der Komet war reich an Ultritium«, füllte Rahin die plötzliche, grausame Stille, die auf der Brücke entstanden war. »Laut den Sensoren wurde auf der Kometenoberfläche ein hochenergetischer Sprengsatz gezündet. Wir vermuten, er stammte aus dem Mikrotorpedoarsenal des Runabouts.«
    Je länger Vaughn zuhörte, desto weniger drangen Rahims Worte zu ihm durch. Ein Detail fehlte noch in diesem Bericht, und als er es aussprach, war seine Stimme nur noch ein trockenes Flüstern. »Und er befand sich direkt neben ihrem Kommunikator.« Er schaute zu Boden, durch den Boden, schaute ins Nichts. »Damit wir die Schilde senken. Zum Beamen.«
    »Ja, Sir«, sagte Bowers. Er senkte den Kopf und schaute weg.
    Vaughn schloss die Augen und schlug mit der Faust auf die Armlehne seines Sessels. »Ich hätte das Runabout entern lassen sollen«, grollte er in leisem, wütendem Ton. »Getarnt. Er war getarnt. Er war die ganze Zeit über da.« Ein seltsames Gefühl stieg ihm den Rachen hinauf – brennende Galle, die ihn zu ersticken drohte.
    Er öffnete die Augen und erhob sich. »Mr. Bowers, Sie haben das Kommando.«
    »Aye, Sir«, bestätigte Bowers. Vaughn verließ die Brücke gemessenen Schrittes. Erst als die Tür hinter ihm zugeglitten war, beschleunigte er. Binnen Sekunden hatte er den Bereitschaftsraum erreicht. Er befahl dem Computer, die Tür zu verriegeln, dann sackte er zusammen, stützte sich mit den Händen am Schreibtisch ab.
    Minuten oder sogar Stunden verstrichen. Er konnte es nicht sagen.
    Sein Atem ging stoßweise und flach. Vaughn verbiss sich seinen Kummer und weigerte sich, ihn in Laute zu kleiden. Ein Leben voller Selbstbeherrschung hatte ihn gelehrt, Schmerz zu verbergen, doch gegen den Zorn und die Trauer war er machtlos.
Wie Ruriko
, meldete sich die Dunkelste seiner inneren Stimmen, und ihre Anklage traf ihn bis ins Mark.
Du hast Prynn genauso sterben lassen wie Ruriko
.
    Vaughn biss die Zähne zusammen, bis seine Kiefer schmerzten. Er kämpfte, seine Dämonen zum Schweigen zu bringen. Von den Schläfen bis zu den Schultern protestierten seine Muskeln gegen die immense Anspannung, und sein Gesicht

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