Star Trek - [der Roman zum Film]
immer, Spock, wer immer du zu sein wählst, welchen Kurs du auch durchs Leben nehmen willst, deine Reise wird immer von deiner stolzen Mutter begleitet werden.«
Sie sahen sich lange an. Nicht das letzte Mal als Mutter und Sohn, aber das letzte Mal als Mutter und Kind. Dann drang ein melodischer Ton durch das Vorzimmer und er trat zurück. Es war Zeit zu gehen. Vorwärts, immer vorwärts. Aber jetzt wusste er mit Sicherheit, dass er niemals Schwierigkeiten damit haben würde, zurück zu blicken.
»Sie haben die Erwartungen ihrer Lehrer übertroffen, Spock.«
Von seiner Position am Ende einer eindrucksvollen Empore sah der Vorsitzende des vulkanischen Hohen Rats auf den Bewerber hinunter, der dort geduldig wartete. Das hohe Atrium spiegelte alles wider, was bewundernswert und edel an Vulkan und seinem Volk war. In diesem Raum mischte sich rationale Ästhetik nahtlos mit logischer Bauweise.
Mehrere Mitglieder des Rates waren anwesend, Sarek war unter ihnen. Äußerlich zeigte der Vater des Bewerbers weder ein besonderes Interesse an dem jungen Mann, der vor der Empore stand, noch ließ er irgendein Gefühl erkennen.
Das bedeutete nicht, dass er nichts empfand.
Der Vorsitzende fuhr fort: »Sie haben auf jedem Feld, das Sie studiert haben, ausgezeichnet abgeschnitten, inklusive körperlicher Ertüchtigung. Ich denke, dass einige Zeit vergehen wird, bis die Standards, die Sie im Laufe Ihrer Ausbildung gesetzt haben, übertroffen werden. Ich kann nicht mehr sagen, als dass ihr Abschlusszeugnis makellos ist.« Der Sprecher hielt inne. »Mit einer Ausnahme. Ich sehe, dass Sie sich sowohl bei der Sternenflotte als auch bei der Akademie beworben haben.«
Einige der anderen Räte beugten sich leicht nach vorne. Spock entging diese Bewegung nicht, aber das war auch nicht beabsichtigt gewesen. Zu einer anderen Zeit, früher, hätte ihn das vielleicht durcheinander gebracht. Heute nicht mehr. Er hatte immer Vertrauen in seine eigenen Talente gehabt. Dazu war jetzt ein ebenso großes Selbstvertrauen gekommen. Er antwortete ohne zu zögern.
»Es war logisch, mehrere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.«
»Logisch, aber unnötig«, konterte der Wissenschaftsminister etwas zu schnell. »Sie sind hiermit mit vollen akademischen und den damit verbundenen Privilegien in die vulkanische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Eine Würde, die umso bedeutsamer ist, als Sie das erste halb-menschliche Mitglied sind.«
Der Minister beobachtete den Bewerber genau. »Überrascht Sie das?«
Spock zögerte nicht: »Ihre Frage impliziert eine emotionale Investition in das Ergebnis, die ich nicht getätigt habe.«
Zufrieden lehnte sich der Minister zurück und nickte Sarek zustimmend zu. Die Formalität, die das kurze Gespräch darstellte, war zu Ende. Jedenfalls beinahe.
»Es ist wirklich bemerkenswert, Spock«, wagte sich ein anderer Ratsherr vor, »dass Sie trotz Ihrer Benachteiligung so viel erreicht haben. Willkommen in der Akademie.«
Beinahe, dachte Spock, das ist es. Beinahe.
» Würden Sie, Herr Minister, mir die Natur der ›Benachteiligung‹ erklären, auf die sie sich beziehen?«
In der Stimme des Ministers war kein Anzeichen von Emotionen enthalten, als er antwortete: »Ihre menschliche Mutter natürlich.«
Der Konflikt, der schon lange in dem Bewerber köchelte, manifestierte sich nicht äußerlich. Nur der Blick, den er seinem Vater zuwarf, gab einen Hinweis darauf, dass noch etwas anderes als erlernte Akzeptanz im Kopf des jungen Mannes vorging. Sarek, wie immer ein perfekter Diplomat, sagte nichts. Seine Augen weiteten sich leicht: Hinweis oder Befehl, es spielte keine Rolle. Als die Ratsmitglieder sich bereitmachten, um sich zu erheben und wieder zu zerstreuen, traf Spock die erste spontane Entscheidung in seinem Leben. Er fühlte sich nicht ganz wohl dabei, aber es fühlte sich … richtig an.
Auch wenn es nicht völlig logisch war.
»Sehr geehrter Rat, Herr Minister … ich muss ablehnen.«
Die Vorbereitungen anderer täglicher Pflichten waren vergessen. Verwirrte Blicke wandelten sich zu kühlem Starren. Seine Kollegen aus dem Wissenschaftsrat überließen dem Minister die Antwort. War sein vorheriger Ton schmeichelnd und einladend gewesen, sein jetziger war schlicht und voller Unglauben. Aber selbstverständlich nicht wütend.
»Sollen wir das so verstehen, dass Sie die Ihnen angebotene Ehre ablehnen? Kein Vulkanier hat jemals die Aufnahme an der Akademie abgelehnt.«
Vollkommen zufrieden mit sich
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