Star Trek - [der Roman zum Film]
Gesetz, aber in Jim Kirks Alter konnte er wenig anderes tun, als darunter zu leiden. Sein Stiefvater Frank war kein besonders gütiger Diktator.
Ein weiterer Beweis dafür war in Form eines lauten Disputs zu hören, der gerade aus dem nahe gelegenen Farmhaus drang. Die gereizte Stimme seines Stiefvaters wurde immer frustrierter.
»Großer Mann, was? Geh doch! Hab’ ein schönes Leben da draußen! Lauf weg! Das kann mir doch ganz egal sein!«
Jim sah auf, als die Haustür aufschwang und sein Bruder heraus kam. Er ging nicht. Er stampfte. Der Jüngere sah zu, wie George seinen Rucksack schulterte und schnurstracks an ihm vorbei ging, die Einfahrt hinunter und nach draußen auf die leere Landstraße. Jim ließ den Schwamm in den Eimer fallen und folgte ihm.
»George, wo gehst du hin?«
»Ich gehe weg. Überallhin, bloß nicht hier. So weit es geht.« Sein Bruder sprach, ohne nach unten zu sehen. »Ich halte es nicht mehr aus. Frank, meine ich.«
Jim musste sich anstrengen, um mit den langen Schritten seines Bruders mitzuhalten. »Aber weggehen … wohin denn?«
Sein Bruder schien ihn nicht zu hören. »Gibt mir Befehle, als wüsste er, wer zur Hölle ich bin! Das ist nicht mal sein Auto, das du da wäschst. Das war Dads Auto. Und weißt du, warum du es waschen sollst?« Endlich sah er nach unten und seinem Bruder in die Augen.
»Weil er es verkaufen will. Ohne Mom was davon zu sagen!«
»Du kannst nicht weggehen.« Jim wurde immer verzweifelter. Der Gedanke, dass er zurückbleiben musste, war schlimm genug. Aber dass er allein bei seiner Mutter und seinem Stiefvater zurückgelassen wurde … »Wir können mit Mom darüber reden.«
Sein Bruder wirbelte zu ihm herum. »Man kann mit Mom nicht über Frank reden. Ich halte es keine fünf Minuten mehr aus!« Dann sah er die Besorgnis in den Augen seines Bruders. »Sieh mal«, fuhr er beruhigend fort, »du wirst es gut haben. Das war schon immer so. Frank – der ignoriert dich meistens. Du bist nicht wie ich, Jim. Du machst immer das Richtige, gute Noten, Lehrerliebling, tust alles, was man dir sagt.«
Aus dem Haus drang eine ferne und wütende Stimme zu ihnen herüber. »Wenn du mit dem Waschen fertig bist, will ich dass du ihm eine schöne Schicht Wachs verpasst. Hörst du mich, Jimbo?«
Der kleinere Junge sah seinen Bruder flehentlich an. »George, geh nicht, bitte!« Er hielt eine schwebende Scheibe hoch. »Du kannst mein Flo-yo haben!«
Eine Hand schlug es weg. »Sorry, Jim.« George sah sich um und kniff die Augen gegen das Sonnenlicht zusammen. »Es geht hier nicht um Spielzeug. Es geht um Frank. Mom hat keine Ahnung, wie er sich aufführt, wenn sie nicht hier ist. Haste ihn mal über unseren Dad reden hören?« Er schüttelte den Kopf. »Du kannst in diesem Haus kein Kirk sein.«
Er drehte sich wieder um und verlängerte seine Schritte. Hinter ihm wurde sein kleiner Bruder langsamer, hielt an … verlor. Dann wirbelte der Ältere herum und eilte zurück. Eine schnelle, harte, schuldbewusste Umarmung. Jim klammerte sich an ihn, bis George sich aus ihr herauswand und seinen Marsch in Richtung des weiten Horizonts wieder aufnahm. Jim wusste nicht, wo er hingehen sollte und aus Mangel an Möglichkeiten sah er zu, bis der ältere Junge fast außer Sicht war. Dann drehte er sich um und rannte auf das einzige Zuhause zu, das er je gekannt hatte.
Er ließ es an der Corvette aus und schrubbte den durchnässten Schwamm über die Farbe, als könne er die Erinnerung daran, dass sein Bruder ihn verlassen hatte, zusammen mit dem Staub und Schmutz abwaschen. Motorhaube, Vordertüren, Windschutzscheibe … er lehnte sich quer darüber, um den Schaum von letzterer abzuwischen, als ein Stück funkelndes Metall seine Aufmerksamkeit auf sich zog.
Die Schlüssel steckten in der Zündung.
Es war möglich, dass Frank das metallische Surren des speziell angefertigten Austauschmotors der Corvette hörte, als Jim sie anließ. Es war auch möglich, dass das Geräusch Frank dazu bewegte aus seinem Sessel aufzustehen, in dem er in ein großes Spiel aus Kairo vertieft saß. Aber er kam nicht rechtzeitig heraus, um zu sehen, wie das teure Vehikel auf die Straße sauste und schleuderte, als es von dem einsam gelegenen Haus wegraste. Selbst wenn er schnell genug aus dem Haus gekommen wäre, um die rote Straßenmaschine in der Ferne verschwinden zu sehen, hätte er den Fahrer trotzdem nicht gesehen.
Der war nämlich ziemlich klein.
Genauso entschlossen wie panisch klammerte sich
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