Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
»Wenn der Rest der Flotte über Transphasentorpedos verfügen würde, könnten wir verhindern, dass so etwas jemals wieder geschieht.«
»Vielleicht«, sagte Worf. »Aber diese Entscheidungen werden von der Admiralität getroffen und wir müssen die Befehlskette respektieren.« Choudhury presste ihre Lippen zusammen, als ob sie sich bemühen müsste, etwas nicht zu sagen. Er fand ihre Heftigkeit ungewöhnlich; sie war eine von Natur aus friedliche Person und niemand, der starke Emotionen zeigte. »Sie sind anderer Meinung?«
Sie erwiderte seinen fragenden Blick mit einem hitzigen. »Ich frage mich nur manchmal ... was, wenn die Admiralität falsch liegt?«
Worf schmunzelte. »Gute Frage.« Er ließ sie weiter darüber nachdenken und kehrte zum Kommandosessel zurück, um die Reparaturen zu überwachen.
Tatsächlich teilte Worf Choudhurys Ansicht mehr, als er auszudrücken vermochte. Die Admiralität beging Worfs Meinung nach einen schweren Fehler, indem sie das neue Waffensystem nicht verteilte. Dieses war durch den Nachbau von Prototypen hergestellt worden, die die verstorbene Kathryn Janeway vom Raumschiff Voyager aus einer alternativen Zukunft beschafft hatte. Transphasentorpedos hatten sich schnell als die beste Verteidigung gegen die erneuten Angriffe der Borg erwiesen. Die Admiralität blieb allerdings besorgt, dass die Borg sich irgendwann auf diese scheinbar unaufhaltsame Waffe anpassen könnten, und die Sternenflotte dadurch ihrer letzten effektiven Verteidigung beraubt werden würde. Infolgedessen war die Enterprise das einzige Schiff der Sternenflotte, das mit diesen Sprengköpfen ausgestattet war. Das bedeutete, dass es an ihrer Besatzung lag, herauszufinden, wie die Borg die Verteidigung der Föderation umgingen – und das, solange noch eine Föderation da war, die es zu verteidigen galt.
Die Anzahl der Borgangriffe war wöchentlich gestiegen und Worf hatte ein Muster in ihren Zielen und ihrer Häufigkeit erkannt. Die Invasion der Borg näherte sich einer, wie er vermutete, kritischen Masse, und wenn diese erreicht war, würde es zu spät sein, um sie aufzuhalten.
Worf blickte finster auf den brennenden Planeten auf dem Hauptschirm. Für eine Milliarde Lebewesen auf Ramatis III, erinnerte er sich schmerzlich, ist es bereits zu spät.
KAPITEL 5
Dax betrat den Konferenzraum auf Deck eins der Aventine , wo mehrere ihrer Senior-Offiziere sie bereits erwarteten. Sie nahm am Kopf des polierten Konferenztisches aus synthetischem, schwarzem Granit Platz und nickte den anderen zu.
Bowers saß zu ihrer unmittelbaren Rechten, und neben ihm hatte Lieutenant Leishman Platz genommen. Leishman gegenüber befand sich der Senior-Ops-Offizier Lieutenant Oliana Mirren, eine blasse und spindeldürre Frau slawischer Herkunft, die ihr blondes Haar kurzgeschoren trug. Helkara saß zwischen Mirren und Dax. Dax bemerkte amüsiert, dass alle drei Menschen am Tisch eine Tasse Kaffee vor sich stehen hatten.
Sobald Dax sich hingesetzt hatte, sagte sie: »Dann fangen wir mal an.«
Helkara lehnte sich vor. »Die Bergung der Columbia -Protokolle ist in vollem Gange, Captain. Ensign Riordan hilft ihrem Computer, mit unserem zu kommunizieren und sie scheinen sich großartig zu verstehen.«
Leishman unterbrach: »Ich kann Ensign Riordans Arbeit an diesem Projekt nur loben, Captain. Wenn er nicht diese Schaltbilder in Erdarchiven gefunden hätte, bezweifle ich, dass wir eine erfolgreiche Verbindung zu den Speicherbänken der Columbia hätten herstellen können.«
»Ich werde es im Protokoll vermerken«, sagte Dax. Sie fragte Helkara: »Wie viele ihrer Daten haben Sie bis jetzt übersetzt?«
Während der Zakdorn über die Antwort nachdachte, blies er seine untere Lippe auf. Das rief bei ihm eine wenig schmeichelhafte Ähnlichkeit mit einem terranischen Ochsenfrosch hervor. »Ungefähr fünfunddreißig Prozent, würde ich sagen«, antwortete er schließlich. »Wir teilen unsere Zeit zwischen dem Herunterladen der Sensorprotokolle und der Flugaufzeichnungen auf.«
Dax richtete ihre Aufmerksamkeit auf Mirren. »Haben Sie Fortschritte bei der Analyse ihrer Daten gemacht?«
»Ein paar«, sagte Mirren. »Indem wir die beiden Quellen miteinander abgeglichen haben, konnten wir eine Simulation der Notlandung der Columbia und ihres Anflugs auf den Planeten entwickeln. Wir beginnen mit den letzten gleichlaufenden Datenpunkten und arbeiten uns von da aus rückwärts vor.«
Bowers nickte und fragte dann: »Wie weit ist die
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