Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht

Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht

Titel: Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
Vom Netzwerk:
Ehre, das für viele von Worfs Kollegen auf der Enterprise-D ein vertrauter Anblick geworden war, sorgte bei seinen neuen Kameraden für Irritation. Das hatte lediglich weiter zu seinem bereits furchteinflößenden Ruf beigetragen.
    Er erreichte das Holodeckportal und wollte sein Trainingsprogramm aktivieren, als er zu seiner Überraschung bemerkte, dass bereits ein Programm lief. Eines, das er nicht kannte. Es war nicht als privat gekennzeichnet, daher war das Portal nicht verschlossen. Also drückte er einen Knopf auf der Steuerleiste und öffnete die Türen.
    Die magnetische Verriegelung löste sich mit einem leisen, ansteigenden Summen. Das gedämpfte Rumpeln der Servomotoren wurde von einem quasi-hydraulischen Zischen entweichender Luft begleitet. Als sich die Türen öffneten, enthüllten sie eine majestätische Aussicht auf zerklüftete Felsen, ätherischen Nebel und azurblauen Himmel.
    Jasminder Choudhury stand mit dem Rücken zu Worf auf einem Felsvorsprung an der Bergspitze. Sie hob ihre Arme in einer flüssigen Bewegung seitwärts, bis sich ihre Handflächen hoch über ihrem Kopf trafen. Ihr Brustkorb zog sich zusammen, während sie ausatmete und ihre Arme sinken ließ. Dann beendete sie die klassische Yoga-Atemübung, indem sie ihre Hände vor ihrer Brust zusammenbrachte.
    Worf betrat die ruhig wirkende holografische Simulation und nahm in der kühlen, dünnen Luft den Geruch von Bergsalbei wahr. Hinter ihm schlossen sich die Holodecktüren mit einem aufdringlichen Quietschen und einem hallenden Rums. Dann verschwanden sie im Panorama der Bergspitzen, die aus einem langsam dahinziehenden Wolkenmeer aufragten.
    Choudhury atmete ein und hob ihre Arme erneut, ohne Worfs Anwesenheit wahrzunehmen. Als sich ihre Handflächen über ihrem Kopf trafen, räusperte er sich verärgert.
    Sie setzte ihre Übung fort, bis sie eine weitere langsame Ausatmung vollendet hatte und ihre Hände wieder vor ihrer Brust zusammengepresst waren. Dann ließ sie ihre Arme an die Seite sinken, wandte sich um und lächelte Worf unbekümmert an. »Ja, Commander?«
    »Was machen Sie hier?«
    Die adrette, hochgewachsene Frau schmunzelte. »Yoga.«
    Diese schnippische Antwort sorgte dafür, dass sich seine Brauen zusammenzogen. »Ich habe diese Stunde zu meiner privaten Nutzung reserviert.«
    »Ich dachte, das war Holodeck zwei«, sagte sie.
    »Nein, es war dieses Holodeck.« Während er ihr Gesicht betrachtete, wurde er immer überzeugter, dass sie über diese offensichtliche und ungewöhnliche Terminüberschneidung nicht überrascht war. »Das war kein Fehler, oder?«
    Choudhury schüttelte den Kopf. »Ich weiß gar nicht, was Sie ...«
    »Ich habe lange genug mit Ihnen gedient, um zu wissen, dass Sie methodisch, organisiert und präzise vorgehen. Sie würden die Holodeckzeit einer anderen Person nicht versehentlich belegen.« Er trat einen Schritt näher an sie heran. Ihr Auftreten entsprach einer offenen Herausforderung. »Warum sind Sie hier?«
    Selbst als er direkt vor ihr stand, behielt sie ihr rätselhaftes Lächeln bei. »Also gut«, sagte sie. »Sie haben mich erwischt. Ich wollte Sie alleine antreffen und Ihre Trainingsstunde schien mir die beste Zeit zu sein.«
    »Die beste Zeit für was?«
    »Um etwas über Ihren Trainingsplan zu erfahren«, antwortete sie, während ein Windstoß ihre lockere, hell gefärbte Trainingskleidung aus Seide flattern ließ. »Ich hoffe, Sie halten es nicht für unangebracht, wenn ich das jetzt so sage, aber Sie sind der stoischste Klingone, den ich jemals getroffen habe.«
    »Stoisch?« Er dachte an den grenzenlosen Vorrat an Ängsten, der ihn sein Leben lang heimgesucht hatte. »Wohl kaum.«
    Sie reagierte mit einem tadelnden Nicken. »Verglichen mit den meisten anderen Klingonen, die ich getroffen habe, wirken Sie wie aus Stein. Ich weiß, dass es unhöflich ist, jemanden aufgrund rassebezogener Stereotypen zu beschreiben, aber es gab während unserer Zusammenarbeit Zeiten, in denen Sie mir fast ... nun, vulkanisch vorkamen.«
    Ihre Bemerkung erinnerte Worf an seine Gedankenverschmelzung mit dem berühmten Botschafter Spock, die viele Jahre zuvor während einer Mission stattgefunden hatte, um den als Malkus bekannten, uralten telepathischen Tyrannen aufzuhalten. Die Verschmelzung war eine tiefschürfende Erfahrung gewesen und hatte bei ihm eine dauerhafte Wirkung hinterlassen, der er sich damals nicht bewusst gewesen war. Nachklingende Spuren des vulkanischen Stoizismus beeinflussten nun einige

Weitere Kostenlose Bücher