Star Trek - Destiny 01 - Götter der Nacht
seiner Verhaltensweisen und manchmal durchdrangen Bruchstücke vulkanischer Redewendungen seine Aussagen. Er hatte bis vor einem Augenblick gedacht, dass er und Captain Picard – der zu einer anderen Gelegenheit ebenfalls eine Verschmelzung mit Spock gehabt hatte – die Einzigen wären, die die Echos dieser Beeinflussung bemerken würden.
Choudhury unterbrach seinen Moment der Selbstreflexion. »Es tut mir leid, wenn ich Sie gerade beleidigt habe.«
»Keineswegs, Lieutenant«, erwiderte Worf. »Das ist eine interessante Beobachtung.« Er schmunzelte. »Ist es das, was Sie zu lernen hoffen, indem Sie meinem Trainingsprogramm nacheifern?«
Mit einem koketten Schulterzucken antwortete sie: »Das ist die eine Sache, die ich gerne über Sie herausfinden möchte.«
Von ihrer unverblümten Art fasziniert, fragte Worf: »Welche anderen Aspekte meines Lebens finden Sie denn noch interessant?«
»Habe ich die Erlaubnis, offen zu sprechen, Sir?«
»Gewährt.«
Sie trat einen Schritt nach vorne und kam ihm dadurch unangemessen nah. »Sie sind eine der faszinierendsten Personen, die ich jemals getroffen habe, Worf, und ich würde von Ihnen gerne alles lernen, was Sie mir beibringen wollen.«
»Sind Sie sicher, dass Sie dazu bereit sind?«
»Ich lerne schnell.«
Er mochte ihre Einstellung.
»Computer. Neues Programm: Worf Trainingsprogramm Nummer vier.« Das Yoga-Refugium auf der Bergspitze verschwand und wurde durch das Innere einer klingonischen Kampfkunstschule ersetzt. Ein kalter, mit Steinplatten ausgelegter Boden unter ihren Füßen und Wände aus dicken, dunklen Holzbalken umgaben sie. Die Decke war hoch über ihnen, aber verglichen mit dem offenen Himmel der vorherigen Simulation fühlte es sich seltsam beengt an. Rote und schwarze Banner, auf denen das klingonische Emblem zu sehen war, hingen hoch oben an den Wänden, über Ablagen, die mit einer Vielzahl an scharfen klingonischen Waffen vollgestellt waren. Über Worf und Choudhury befand sich ein Balkon, von dem ein Meister das Training neuer Schüler beobachten konnte.
»Ich werde Sie nun Mok’bara lehren«, sagte Worf.
KAPITEL 9
Dr. Simon Tarses hatte während seiner fast fünfzehn Jahre in der Sternenflotte schon einige grausige Anblicke gesehen, aber die beiden verbrannten Leichen, die von der Columbia in seine Krankenstation gebeamt worden waren, gehörten mit Sicherheit zu den ungewöhnlichsten und erschreckendsten.
Nachdem die vorbereitenden Autopsien abgeschlossen waren, hatte er sich entschieden, sich mit einem aus medizinischen Forschern und Sicherheitsspezialisten bestehenden Team von der Aventine hinunterzubeamen. Alle Mitglieder dieses Team, einschließlich ihm selbst, hatten ein gewisses Maß an Erfahrung mit Forensik.
Er und der Rest der Gruppe traten aus dem schimmernden Nebel des Transporterstrahls in den erdrückend dunklen Abschnitt eines Ganges auf dem D-Deck der Columbia . Bevor er oder eines der Mitglieder seines Teams ihre Taschenlampen aktivieren konnten, sprang vor ihnen ein blaues Licht an. Der Strahl war auf seine Augen gerichtet und blendete ihn.
Als er seine Arme hob, um sich gegen das Licht abzuschirmen, konnte sein Blick die Dunkelheit durchdringen und er erkannte das mürrische, schuppenbewehrte Gesicht Lieutenant Kedairs. »Ich habe dem Captain gesagt, dass niemand hier herunterkommen soll«, sagte Kedair.
»Sie war anderer Meinung«, erwiderte Tarses, während die Mitglieder seines Teams ihre eigenen Lampen anschalteten und damit ihren Abschnitt des Ganges mit blassem, bläulichem Licht und überlappenden Schatten füllten. »Ich habe die Anweisung, Beweise zu sammeln. Bitte gehen Sie voraus.«
Kedair blickte finster drein, während sie sich umdrehte und die Gruppe durch den gebogenen Gang führte. Die Columbia war, verglichen mit einigen anderen Schiffen, auf denen Tarses gedient hatte, klein, sodass es nur ein kurzer Weg zum Schauplatz der mysteriösen Tötung war. Sie waren immer noch ein paar Sektionen entfernt, als der Geruch von Verwesung überwältigend wurde. Tarses unterdrückte seinen Würgereflex – eine Fähigkeit, die er sich angeeignet hatte, als er an der medizinischen Hochschule Leichen sezieren musste.
Dann kamen sie dort an, wo die beiden gestorben waren und es war genauso schrecklich, wie Tarses es sich aufgrund des Anblicks der Leichen vorgestellt hatte. Nun, da die Toten aus dem Gang entfernt worden waren, blieben lediglich ein paar Pfützen aus erstarrtem Fett und Flecken von verbranntem
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