Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Titel: Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
Vom Netzwerk:
tiefen Fußabdrücken, die den Abhang hinunterführten. Eine abgelegte Stoffschicht nach der nächsten lag auf Steinhauers Weg. Dann sah er den Deutschen, der auf halbem Weg zum Wasser war und dabei immer mehr seiner schützenden Kleidung ablegte.
    »Scheiße«, murmelte Graylock. »Steinhauer dreht durch.« Bei dem Versuch, sich umzudrehen, stolperte Graylock über seine eigenen Füße, und Pembleton und Thayer erging es nicht besser. Als sie sich endlich auf den Weg den Abhang hinunter machten, hatte Steinhauer das Wasser schon fast erreicht. Er hatte sich inzwischen bis auf seinen Overall und die Stiefel ausgezogen und hielt sein Phasengewehr in einer Hand.
    »Thom, halt!«, rief Pembleton, während er nach unten eilte. »Ziehen Sie Ihre Sachen wieder an, Private! Das ist ein Befehl!«
    Steinhauer ignorierte sie und ging weiter auf das Meer zu.
    Die drei anderen streiften ihre Schneeschuhe ab, als die Schneedecke zu dünn wurde, um anständig darauf laufen zu können. Graylock und Pembleton rannten den Rest des Weges zu Steinhauer, während Thayer unsicher hinterherhumpelte.
    Die beiden Männer waren immer noch ein paar Meter von Steinhauer entfernt, als sich der Private umdrehte und mit seinem Gewehr auf sie zielte. »Kommen Sie nicht näher«, warnte er.
    Pembleton und Graylock wurden langsamer, gingen aber weiter. »Beruhigen Sie sich, Thom«, sagte der Sergeant. »Wir wollen nur ...«
    Ein Schuss aus dem Phasengewehr traf mit einem ohrenbetäubenden Knall den Boden zu ihren Füßen. Hinter ihnen verlangsamte Kiona ihre eigene Geschwindigkeit und blieb dann ganz stehen.
    Steinhauer, der knietief in der schäumenden Brandung stand, wirkte wie ein abgemagertes Wildtier in menschlicher Kleidung. Sein Gesicht war eingefallen und seine Augen brannten vor wilder Verzweiflung, obwohl sie tief in ihren Höhlen lagen. In seinen zerzausten Bartstoppeln hing zu Eis gefrorener Speichel. Hinter großen Atemwolken zitterte er heftig und sein Kiefer klapperte laut. Seine Fingerspitzen waren fast alle schwarz und mit Frostbeulen übersät. Es erstaunte Graylock, dass der Mann in seinem Zustand immer noch ein Gewehr halten konnte, ganz zu schweigen davon, es abzufeuern.
    »Ich gehe nicht zurück«, verkündete er und seine Stimme wurde zu einem fast hysterischen Schluchzen. »Ich kann nicht. Es ist zu weit. Zu kalt.« Er schüttelte seinen Kopf mit wachsender Unruhe von einer Seite zur anderen. »Kann nicht. Werde nicht.«
    Mit langsamen Bewegungen streckte Graylock Steinhauer eine Hand entgegen. »Thom, bitte. Legen Sie das Gewehr hin, ziehen Sie sich an und kommen Sie mit uns. Wir müssen zu den Caeliar zurück. Es ist die einzige Möglichkeit.«
    »Nicht für mich«, sagte Steinhauer.
    In einer einzigen flüssigen Bewegung drehte er den Gewehrlauf um, steckte die Mündung mit seiner rechten Hand in seinen Mund und drückte mit der linken den Abzug.
    Der Schuss sprengte einen Großteil seines Kopfes weg.
    Die Waffe fiel aus seinen Händen. Der kopflose Körper fiel rückwärts in die wogende Brandung.
    Graylock und Pembleton standen eine Minute schweigend da und sahen zu, wie die Wellen Steinhauers Leiche überspülten. Dann watete Pembleton zum Körper hinüber, holte sich das Phasengewehr und ein paar andere Sachen aus dem Overall und kehrte zurück. »Wir sammeln die Stoffe, die er fallen gelassen hat, auf dem Weg zurück nach oben ein«, meinte er. »Ein paar Stoffschichten mehr machen die Rückreise vielleicht ein wenig angenehmer.«
    Während er dem Sergeant wieder zum Strand und zu ihren Schneeschuhen folgte, fühlte sich Graylock plötzlich sehr schuldig, Steinhauer nicht begraben zurückzulassen. Doch dann begrub er stattdessen seine Schuldgefühle. Ohne verbliebenes Essen und mit den täglich sinkenden Temperaturen konnten sie es sich nicht länger erlauben, sentimental zu sein. Der Tod war im harten Land des Winters eine schlichte Tatsache.
    Thayer hob die von Steinhauer hinterlassenen Schneeschuhe auf. »Die werden gutes Feuerholz abgeben«, bemerkte sie. »Wo sollen wir das Lager aufschlagen?«
    »Wir sollten uns auf den Weg machen«, meinte Graylock. »Jetzt sofort.«
    Thayer sah ihn skeptisch an. »Im Dunkeln?«
    »Macht auch keinen Unterschied mehr«, antwortete er. »Denn wenn ich richtig gerechnet habe … wird die Dunkelheit in den nächsten fünf Monaten alles sein, was wir haben.«

2381

KAPITEL 15

    Riker und Picard standen hinter dem Schreibtisch im Bereitschaftsraum der Titan und hörten Admiral

Weitere Kostenlose Bücher