Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen
Knurren ihres leeren Magens abzulenken und fragte: »Was ist mit Landwirtschaft und geschriebener Sprache? Die müssten die Sumerer doch inzwischen auch erfunden haben, oder?«
Ihre Bemerkung rief bei den drei Männern ein paar Momente nachdenklichen Schweigens hervor.
Dann erwiderte Steinhauer: »Ich hätte lieber das Bier.«
»Und Grillfleisch«, sagte Pembleton.
»Und dazu Bier«, fügte Graylock hinzu.
»Tja.« Thayer verdrehte die Augen. »Ich bin froh, dass wir alle unsere Prioritäten haben.«
Lerxst hatte die körperlichen Verbindungen seines Leibes geopfert, um die Unversehrtheit seines Gedächtnisses und seines Bewusstseins zu bewahren. Doch nun entschlüpften ihm auch diese.
Ich verliere mich selbst, teilte er der Gestalt mit.
Ihre Gemeinschaft bestand nur noch aus vier Stimmen. Von diesen vier war Lerxst der Stärkste und nur Sedín kam ihm fast gleich. Ghyllac und Denblas klammerten sich an Überreste des Zusammenhalts, aber ihre Gedanken waren zunehmend unzusammenhängender geworden, während sie langsam verschwanden.
Alle vier wussten, dass sie nur noch die schwachen Schatten ihrer selbst waren, aber was genau ihre vergangenen Leben lebenswert gemacht hatte, entzog sich ihnen. Sie wanderten zusammen durch lichtlose Katakomben aus verbogenem Metall und zerschmetterten Felsen und blieben immer dicht beieinander, wie Körper im tiefen Raum, die von einer schwachen, aber unleugbaren Schwerkraft vereint wurden.
Dieser Ort hatte einen Namen, dachte Denblas und verbarg damit sein verzweifeltes Verlangen nach Informationen hinter einer einfachen Aussage.
Seine Frage klang in der Gestalt nach, aber keine der vier Stimmen der Verbindung hatte eine Antwort. Denblas wiederholte sich. Dieser Ort hatte einen Namen.
So wie wir alle, erwiderte Ghyllac. Nun ist er fort, genau wie wir.
Sie alle spürten die Tiefen der Geschichte unter ihnen klaffen, aber keiner konnte sich mehr an die Ereignisse erinnern, die sie in dieses graue Fegefeuer verbannt hatten. Sie waren gleichzeitig eins in der Gestalt und vier in der Welt, aber nur in dem Sinne, dass sie sich immer noch als unterschiedliche Wesen wahrnahmen. Lerxst versuchte, seine Schande zu verbergen, als er bemerkte, dass er sich zwar an seinen Namen erinnern konnte, die Einzelheiten dessen, was er als seine Identität angesehen hatte, jedoch in seiner Erinnerung zersplittert und trübe geworden waren.
Mit nackter Verwirrung fragte er: Wer sind wir?
Sedín antwortete mit einer Gegenfrage: Was sind wir?
Wir sind die, die sind und das, was ist, fügte Denblas hinzu.
Es handelte sich um eine Ausflucht. Die vier wussten, dass sie gleich waren, konnten ihre Spezies aber nicht benennen. Sie definierten sich jetzt über den hohlen Kontext des Wissens, was sie nicht waren.
Eine rasche Flut an Bildern und Klängen durchströmte die Gestalt. Lerxst wusste nicht, ob es sich um echte Erinnerungen oder Illusionen handelte, Vergangenheitsschnipsel oder die Produkte einer verwirrten Vorstellungskraft. Sie alle waren im Physischen und Greifbaren verwurzelt, dem Reich der rohen Materie und der Illusion von Festigkeit, und sie liefen wie ein Fluss, der durch eine Schlucht strömt, wie riesige Energiestrahlen, die im unersättlichen Maul einer Singularität versanken.
Licht und Klänge und Überreste des Materiellen entglitten dem Griff der Gestalt und verschwanden in der Dunkelheit.
Dann folgte plötzlich ein schrecklicher Moment der Klarheit, als eine Catom-Ansammlung nach der anderen ihre Energiereserven freigab, um die Gestalt zu stärken. Unsere Kern-Catom-Gruppen lösen sich auf, begriff Lerxst. Unsere Erinnerungen versinken im Chaos.
Wir sterben wirklich, bemerkte Sedín.
Tiefe, flache Noten der Bestürzung hallten in der Gestalt wider und Lerxst weitete sich aus, um nach Harmonie zu rufen. Dann spürte er die Verkleinerung der Gestalt und verstand, welcher Preis für seine Klarheit bezahlt worden war.
Denblas war fort.
Lerxst und Sedín hatten durch die Verschmelzung mit ihrem verlorenen Kollegen neue Kraft gewonnen, aber Ghyllac schien aus Denblas’ Ableben keinen Nutzen gezogen zu haben.
Schlimmer noch, Ghyllac war nicht mehr Ghyllac.
Wo Ghyllacs Wesen einst aufgeleuchtet hatte, befand sich nun eine dunkle Spirale der Verwirrung, ein Geist, der in der endlosen Entdeckung des gegenwärtigen Augenblicks gefangen war, ohne Erinnerung an seine Vergangenheit oder Erwartung seiner Zukunft. Ghyllacs Echo würde den Rest seiner Existenz in einer Hölle des
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