Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
Jahrhunderte änderte sich auch die Landwirtschaft.
Die Technologie verbesserte sich, die ländlichen Zurück-zur-Natur-Kolonisten wurden alt, und ihre Kinder, die mittlerweile Bürger der Föderation waren, zeigten große Bereitschaft, das Angebot der neuen Technologien zu nutzen. Gault wurde sozusagen zum Besten vom Besten.
Doch dann brach das Zeitalter des Replikators an, und die Föderationsbürger konnten einfach nach einem Sackmanov-Apfel verlangen, anstatt ihn von Gault importieren lassen zu müssen. Bei anderen Völkern war der Replikator allerdings immer noch wenig ge-bräuchlich, sodass der Handel weitergeführt wurde. Die Yridianer, die Gorn, die Lissepianer, die Klingonen – sie alle wollten das, was Gault produzierte.
Und nun ist Gault wieder zum Ausgangspunkt zurückgekehrt.
Die diesjährige Ernte wird die Föderation ernähren – besonders jene Welten, die von den Borg zerstört wurden. Replikatoren sind in den Überresten der zu Staub zerschossenen Städte von Andor, Coridan, Deneva und dem Sherman-Planeten plötzlich Mangelware geworden. Vorräte, die für schlechte Zeiten zurückgelegt worden waren, werden aus der Stasis geholt und in die Flüchtlingslager auf Welten geschickt, die das plötzliche Nahrungsbedürfnis so vieler Leute nicht allein bewältigen können.
Zusätzlich zu dieser Leistung erfüllt Gault auch weiterhin seine Verpflichtungen gegenüber seinen Handelspartnern in der Föderation. Die Yridianer bekommen nach wie vor ihre Horst-Birnen, die Lissepianer erhalten immer noch ihre Ulalov-Gewürze, und die Klingonen werden weiterhin mit Weizen versorgt – offenbar gilt der Weizen von Gault unter klingonischen Köchen als beste Grundzutat, um jlnjoq -Brot herzustellen. Gault liefert seit drei Jahrhunderten Lebensmittel, und seine Bauern werden jetzt nicht damit aufhören.
3
CESTUS III
»Es hat mir besser gefallen, Vizegouverneurin zu sein.«
»Ja, Ma'am.«
Gouverneurin Yrolla Gari von Cestus III starrte zu ihrer Assistentin hinauf, einer schwarzhaarigen jungen Frau namens Therese.
Oder vielleicht hieß sie auch Alda. Gari konnte sich bei den ganzen Informationen, mit denen sie überhäuft wurde, beim besten Willen nicht an ihren Namen erinnern. Ihre ehemalige Assistentin hatte nach der Borg-Invasion gekündigt und war zurück nach Luna gezogen, um näher bei ihrer Familie zu sein.
Auf jeden Fall wartete Therese oder Alda oder Yvonne, oder wie auch immer sie hieß, darauf, dass Gari irgendwelchen Papierkram unterzeichnete. Also tat sie es und murmelte die ganze Zeit über:
»Es war so wundervoll. Jede Menge Macht, aber so gut wie keine Verantwortung. Der perfekte Job. Gouverneurin Bacco kümmerte sich um die Presse, die Bezirksrepräsentanten und alles andere. Sie könnte selbst die Gorn überzeugen, Pullover zu tragen, das schwöre ich.«
»Tragen die Gorn etwa keine Pullover?«
Gari sah zu Yvonne oder Rita oder wem auch immer auf. »Die Gorn frieren nicht.«
»Was, wenn sie auf einem Eisplaneten sind?«
»Wie viele von diesen Dingern muss ich noch unterzeichnen?«
Die Assistentin überprüfte das Padd in ihrer Hand und sagte:
»Vierzehn.«
»Wundervoll.« Sie fuhr sich mit einer Hand durch das, was von ihrem mittlerweile ergrauten Haar noch übrig war. »Ich hatte mal wirklich tolles Haar.«
»Ihr Haar sieht sehr hübsch aus, Ma'am.«
»Es war mal rot. Jetzt ist es grau. Wissen Sie, wessen Schuld das ist?«
»Die Ihrer Eltern?«
Gari unterzeichnete ein paar weitere Padds. »Nein, die dieser verdammten Esperanza Piñiero. Sie musste ja herkommen und der Gouverneurin erzählen, was für eine großartige Idee es wäre, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren. Sie war zehn Jahre lang Gouverneurin. Wir beide hatten diesen Planeten besser im Griff als ein Captain sein Raumschiff. Und Esperanza musste sich einmischen und alles durcheinanderbringen.«
»Finden Sie nicht, dass Präsidentin Bacco eine gute Präsidentin ist, Ma'am?«
» Natürlich ist sie eine gute Präsidentin! Das kann jeder Vollidiot erkennen! Darum geht es doch gar nicht! Es geht darum, dass sie eine noch bessere Gouverneurin war, und der Grund dafür ist, dass ich eine so gute Vizegouverneurin war. Jetzt sehen Sie mich an. Mein Haar ist grau.« Sie seufzte und nahm weitere Padds von ihrer Assistentin entgegen. »Ich bin jemand, der lieber hinter den Kulissen arbeitet, Rita.«
»Ich heiße Lucy, Ma'am.«
Gari blinzelte. »Wirklich?«
»Ja, Ma'am.«
»Oh. Nun, Lucy, ich bin jemand, der
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