Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
Schnurrbart. Die haben das mit dem Büro der Stabschefin tatsächlich ernst gemeint.
»Freut mich, Sie kennen zu lernen, Mr. Manzanillo. Also, worum geht es hier eigentlich?«
»Es wird um Ihre Anwesenheit im Palais ersucht, Professor. Sie sollen sich morgen um drei Uhr Ortszeit mit Ms. Piñiero treffen. Es befindet sich bereits ein Shuttle auf direktem Weg zum Mars und es wird morgen früh bereitstehen, um Sie zur Erde zu bringen.«
Sonek warf seinem Großvater einen Blick zu. »Bist du sicher , dass du nichts hierüber weißt, Großvater?«
»Ist jemand bei Ihnen?« Manzanillos Tonfall wurde plötzlich sehr frostig.
»Dr. Tolik von Vulkan – er hat den Vorsitz über das Seminar und ist außerdem mein Großvater. Er war hier, als Sie anriefen und es bestand kein Grund zu der Annahme, den Anruf als geheim einstu-fen zu müssen.«
»Es ist mir nicht erlaubt, als geheim eingestufte Anrufe zu tätigen, Professor Pran. Ich war lediglich überrascht.«
»Wenn Sie mir die Frage gestatten, Mr. Manzanillo – was genau will die Stabschefin mit mir besprechen?«
»Die Präsidentin benötigt Ihre Hilfe, Professor. Soweit wir wissen, haben auch schon in der Vergangenheit Präsidenten um Ihre Hilfe ersucht, und Sie gewährten sie. Präsidentin Bacco wünscht, dass Sie auch ihr diese Hilfe zuteilwerden lassen.«
Soneks Kehle war plötzlich trocken. Er nahm einen großen Schluck des Allira -Punsches und sagte dann: »In Ordnung. Ich schätze, ich sehe Sie dann morgen Nachmittag.«
»Ich freue mich darauf, Professor. Ihr Ruf eilt Ihnen voraus.«
»Wenn das wahr wäre, Mr. Manzanillo, bezweifle ich, dass Sie meine Anwesenheit morgen wünschen würden«, entgegnete er mit einem Lächeln. »Machen Sie's gut, Sir.«
»Auf Wiedersehen, Professor.«
Damit trennte er die Verbindung.
»Okay, das war jetzt echt seltsam . Wir reden darüber, dass ich mich beim Palais melden soll …«
»Und sie kontaktieren dich . Da wir diese Unterhaltung allerdings schon vierzehnmal geführt haben, ohne dass das Palais anrief, ist es eigentlich gar nicht so seltsam – wie du dich ausdrückst.«
»Ja.« Sonek lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und griff nach seinem Punsch. Er wollte einen Schluck nehmen, als er merkte, dass das Glas bereits leer war. Er stellte es wieder ab und sagte: »Sieht so aus, als müsstest du jemanden finden, der meine Kurse …«
»Ich werde deine Kurse selbstverständlich unter den anderen Mit-arbeitern des Seminars aufteilen. Deine Studenten werden in guten Händen sein.«
»Tu mir einen Gefallen und gib den Einführungskurs Haros.«
Eine von Toliks Augenbrauen schoss nach oben. »Hast du Professor Yov nicht einst als ›dümmer als eine Kiste Schaftbolzen‹ bezeichnet?«
»So ist es. Das ist genau das, was diese Kinder im Einführungskurs verdienen.« Er erhob sich von seinem Stuhl. Das Leder knarrte, als es von seinem Gewicht befreit wurde. »Ich schätze, ich sollte nach Hause gehen und packen.«
»In der Tat.«
Sonek zwängte sich an seinem Großvater vorbei, um das Büro zu verlassen. Währenddessen legte ihm Tolik eine Hand auf die Schulter. »Sonek.«
»Ja, Großvater?« Er blickte direkt in Toliks graue Augen.
»Frieden und langes Leben.«
Auf Soneks Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. »Lebe lange und in Frieden, Großvater. Ich melde mich, sobald ich in Paris angekommen bin.«
Auszug aus einem Bericht des Föderations-
nachrichtendienstes von Emtho Shrik von
Gault
Der Planet Gault war einst eine hübsche, kleine, landwirtschaftliche Welt. Die Siedlung war Teil des großen Kolonialbooms der Erde, der der Entwicklung des Warpantriebs und dem Erstkontakt mit den Vulkaniern folgte. Die Leute, die sich hier niederließen, stammten zum Großteil aus einer Gruppe, die sich selbst das Sibirische Kollek-tiv nannte. Infolge der großen technologischen Entwicklungen heg-ten sie den Wunsch, zu einem landwirtschaftlichen Lebensstil zu-rückzukehren – ironischerweise war die Technologie, die sie hinter sich lassen wollten, genau das, was es ihnen ermöglichte, dieses neue Leben zu beginnen.
Innerhalb kurzer Zeit wurde Gault zu einer florierenden Welt und entwickelte sich zu einer der Kornkammern der Vereinigten Erde.
Durch den Verlust von so viel Ackerland durch Überbeanspru-chung, Überbevölkerung und die Zerstörung durch den Dritten Weltkrieg, wurden Gault und ähnliche Planeten zu einer Notwendigkeit – zunächst für die Erde und später für die Föderation.
Im Laufe der
Weitere Kostenlose Bücher