Star Trek - Into Darkness
geschlossen, und er bewegte sich nicht, genau wie in dem Moment, als es endlich sicher gewesen war, die versiegelte Tür zu öffnen und ihn herauszuholen. Nun lag sein lebloser Körper auf einer Bahre in der Krankenstation und wartete darauf, was mit ihm geschehen sollte. Unter den Anwesenden war Carol Marcus. Sie stand da und starrte die Leiche eines Mannes an, den sie kaum gekannt hatte. Trotzdem hatte er sein Leben bei dem erfolgreichen Versuch gegeben, sie und die anderen Mannschaftsmitglieder zu retten. Chekov sah ihn aus einiger Entfernung an und konnte es nicht über sich bringen, näher heranzutreten.
McCoy hatte diese Wahl nicht und bereitete sich auf die Untersuchung vor. Eine Formalität, Teil seines Jobs. Einer musste es tun.
Nur dass er es nicht konnte. Zumindest nicht in diesem Moment. Er drehte sich um und entfernte sich von der Bahre und von Scott, der neben ihm gestanden hatte. McCoy war wütend auf sich selbst, als er sich hinsetzte. Zweifellos hätte Kirk ihn wegen dieses Versagens gescholten, hätte einen dämlichen, halbherzigen Witz gemacht, der ihn …
McCoy schloss die Augen, um seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen. Er versagte auf ganzer Linie, als ihn plötzlich etwas ablenkte.
Eine Bewegung. Auf dem Arbeitstisch neben ihm.
Das hätte nicht sein dürfen. In der vollkommen sterilen Krankenstation bewegten sich Dinge auf Untersuchungstischen nicht so einfach. Besonders keine Dinge, die so groß waren, dass man kein Mikroskop brauchte, um sie zu erkennen. Sie gurrten auch nicht.
McCoy drehte sich zum Tisch um und starrte zuerst verwirrt, dann ungläubig darauf. Als er sich der Quelle der sanften Bewegung und des angenehmen Geräuschs näherte, wurde ihm klar, dass das Objekt seiner Aufmerksamkeit ziemlich lebendig war.
Der Tribble. Der einzige an Bord. Er war am Leben. Aber das war unmöglich. Er sollte es nicht sein. Doch er war es ganz eindeutig. Was die Vermutung nahelegte … Was bedeutete …
McCoy riss die Augen auf. Er wandte sich an den leitenden Offizier des Trupps, der Kirk aus dem Maschinenraum hergebracht hatte, und gab ihm den vielleicht ungewöhnlichsten Befehl in der gesamten Geschichte des medizinischen Diensts der Sternenflotte.
»Besorgen Sie mir eine Kryoröhre. Sofort! «
Wie entschlossen war der Vulkanier? Konnte er überhaupt mit einem genetisch verbesserten Menschen Schritt halten, auch wenn dieser verletzt war? Was er brauchte, erkannte Khan, als er über eine weitere stark befahrene Straße der Stadt rannte, war ein Transportmittel. Er hätte ein privates Fahrzeug stehlen können, aber das hätte bedeutet, dass er an den Boden gebunden war.
Direkt vor ihm, auf der anderen Straßenseite, hob ein ramponierter Antigrav-Müllcontainer von der erhöhten Fahrbahn ab. An Bord würde es keinen Fahrer geben, der ihm Schwierigkeiten machen oder gar seine Position weitergeben konnte. Ein einziger Satz brachte ihn auf das Dach der mattroten Maschine. Endlich war er in der Lage, sich einen Augenblick zu entspannen und zu Atem zu kommen. Ein winziges Lächeln erschien auf seinem verschwitzten Gesicht. Es spielte keine Rolle, wohin das automatische Sammelgerät flog, solange es ihn nur von hier wegbrachte.
Khan bemerkte die einzelne Gestalt nicht, die um eine Ecke gerannt kam und dem Supermann schnell folgte. Spock vollführte einen Satz, zu dem nur ein Vulkanier fähig war. Es gelang ihm, sich an einer Metallklammer an der Unterseite des Müllcontainers festzuhalten. Als das Gerät weiter aufstieg, um seine tägliche Runde durch die Stadt fortzusetzen, arbeitete Spock sich langsam aber stetig von der Unterseite der Maschine zur Seite und schließlich bis zu der scharfen Kante vor, die das Dach umgab.
Nun sah Khan ihn.
Er eilte zur Seite des Vehikels und schlug unerbittlich immer wieder zu. Ein Tritt beförderte den Phaser des Wissenschaftsoffiziers über den Rand, sodass er Richtung Erdboden fiel. Als Khan danach greifen wollte, gelang es Spock, sich auf das Dach der selbst steuernden Maschine zu ziehen, bevor sein Gegner erneut nach ihm treten konnte. Das unbemannte Vehikel setzte seinen programmierten Weg ungeachtet des Kampfes auf Leben und Tod, der sich auf seiner Oberseite abspielte, fort.
Die beiden Männer tauschten weiter Schläge aus. Jeder Kämpfer versuchte, eine Schwäche bei seinem Gegner zu erkennen. Spock hatte den Vorteil der vulkanischen Stärke und Schnelligkeit sowie einer Ausbildung in Kampfkunst. Aber Khan war verstärkt,
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