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Star Trek - Into Darkness

Star Trek - Into Darkness

Titel: Star Trek - Into Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean
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der Lavasee unerbittlich weiter an. Der Rankine-Annullierer hatte ihm bereits so viel Mühe abverlangt und würde nun sogar sein Leben fordern. Wenigstens würde er, wenn das Gerät endlich zündete, keine Schmerzen mehr spüren. Es war besser, als zu verbrennen, denn sein Exoanzug würde ihn noch für eine begrenzte Zeit am Leben erhalten, wenn er in der Lava versank. Es würde eine Weile dauern, bis die Systeme versagten oder die strukturelle Integrität verloren ging.
    Die Weite aus geschmolzenem Stein leuchtete nun so grell, dass es sein Sehvermögen beeinträchtigte, obwohl er das photosensitive Visier auf maximalen Lichtschutz gestellt hatte. Das diffuse orangefarbene Glühen wurde zu reinem Weiß und schien an seinen Sehnerven zu ziehen. Es tat nichts zur Sache. Wenn es ihm bestimmt war, blind zu werden, wäre das eine Einschränkung, die er nicht lange erleiden müsste. Seine natürliche Neugier ließ ihn allerdings die Tatsache bedauern, dass er nicht in der Lage sein würde, die letzten Augenblicke vor seinem Tod zu beobachten.
    Dann folgte ein Moment der Desorientierung. Im Angesicht des Todes fühlte sich das seltsam bekannt an. Fast, als ob …
    Sein Blick wurde wieder klarer. Das Visier reagierte auf die weniger gleißende Beleuchtung seiner Umgebung und eröffnete ihm ein größeres Sichtfeld als zuvor. Die Hitze, die begonnen hatte, die fortgeschrittenen Kühlsysteme des Anzugs zu übermannen, nahm nicht etwa nur ab, sie verschwand vollständig.
    Er konnte sehen, dass sich Umrisse auf ihn zubewegten, die weder geschmolzen noch aus Stein waren. Er erkannte seine Umgebung. Er war am Leben. Er war nicht erfreut.
     
    Kirk war der Erste im Transporterraum, McCoy war ihm dicht auf den Fersen. Der Arzt war aufgeregt, was sich auch in seiner beschleunigen Atmung äußerte. Er war an diesem Morgen gezwungen gewesen, entschieden zu viel zu rennen. McCoy blieb an der Tür des Transporterraums stehen und stützte eine Hand am Rahmen ab, während einige Mitglieder des Sanitäter- und Rettungsteams an ihm vorbeieilten.
    Der besorgte Kirk hatte die Gestalt in der Mitte der Transporterplattform sofort erblickt. Der Rauch und der Dampf, die von dem Exoanzug aufstiegen, machten es unmöglich zu sagen, ob er intakt war. Ebenso hinderte es ihn daran festzustellen, wie der Zustand des Individuums im Inneren war. Selbst wenn der Vulkanier noch am Leben war, mochte er bis zur Unkenntlichkeit verbrannt sein: mit abgeplatzter Haut, versengten Lungen …
    »Spock, geht es Ihnen gut?« Kirk konnte nicht helfen und wünschte sich verzweifelt, es wäre anders. Er konnte nur besorgt zuschauen, weil der Anzug noch zu heiß war, um seinen Träger zu umarmen.
    Einen schrecklichen Augenblick lang zeigte die gepanzerte Gestalt keine Reaktion. Dann stand der Erste Offizier der Enterprise endlich auf. Er betrachtete suchend das Team, das sich im Transporterraum versammelt hatte. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Kirk und sprach mit ungläubiger Stimme.
    »Captain, Sie haben dafür gesorgt, dass die Eingeborenen unser Schiff sehen konnten.«
    McCoy stand neben Kirk, hob eine Hand und entspannte sich sichtlich. »Ihm geht’s gut.«
    Der Captain ignorierte sowohl die Ermahnung des Wissenschaftsoffiziers als auch den Sarkasmus des Schiffsarztes. Unglaublich erleichtert schenkte er Spock ein breites Lächeln. »Schön, Sie wiederzuhaben.« Er wäre fortgefahren, wenn ihn nicht eine Meldung aus den Lautsprechern davon abgehalten hätte.
    »Brücke an Captain Kirk.«
    Uhuras Stimme. Kirk behielt einen vollkommen professionellen Ton bei. »Ja, Lieutenant?«
    »Die Monitore zeigen an, dass der Transport beendet ist. Ist … Commander Spock an Bord, Sir?«
    »Gesund und munter«, berichtete Kirk. Dann fügte er hinzu: »Die größte Sorge des Commanders gilt jedoch nicht seiner eigenen Gesundheit, sondern der Möglichkeit, dass die Eingeborenen unser Schiff beobachtet haben könnten.«
    »›Beobachtet‹ mit Sicherheit«, murmelte Chekov vor sich hin. »Wir sind direkt über einige von ihnen hinweggeflogen.«
    Uhura antwortete Kirk mit ruhiger, professioneller Stimme.
    »Bitte benachrichtigen Sie Commander Spock, dass seine Vorrichtung erfolgreich detoniert ist.« Sie wurde von ihren Gefühlen übermannt und beendete die Kommunikation.
    Die Aufmerksamkeit des Captains war immer noch auf den sicher heimgekehrten Vulkanier gerichtet, darum dachte er nicht länger darüber nach, warum sein Kommunikationsoffizier so kurz angebunden war.

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