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Star Trek - Into Darkness

Star Trek - Into Darkness

Titel: Star Trek - Into Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean
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Dieser Schmerz, der seine ganze Existenz umschloss, rührte von einer anderen Quelle her. Er konnte von keiner alten oder neuen Medizin, keiner körperlichen Manipulation, ob traditionell oder unkonventionell, gelindert werden. Der Mann wusste nur, dass er damit nicht weiterexistieren konnte. Es musste eine Lösung geben. Sonst würde nur noch sein Körper weiterleben, aber sein Geist würde sterben.
    Unter normalen Umständen wäre die Stille in ihrem Schlafzimmer angenehm gewesen. Das war nicht länger der Fall und das war nun schon eine ganze Zeit lang so. Nur eines würde den Mann noch trösten. Es machte ihn wahnsinnig, dass sich ausgerechnet diese Sache vollkommen seiner Kontrolle entzog. Er war ein Zuschauer beim langsamen, schmerzhaften Tod seiner Seele und konnte nichts dagegen tun.
    Das Wissen um seine Hilflosigkeit im Angesicht der Tragödie, die wie ein dunkles Verhängnis über ihm hing, nagte in jeder wachen Stunde an ihm.
    Als er sich umdrehte, blickte er in die Augen seiner Frau, seiner Lebensgefährtin. Sie hatten alles gemeinsam durchgemacht. Obwohl der Zorn fast alles verzehrte, blieb ihre Liebe zueinander stark. Wenn Liebe die Situation retten könnte, dann wäre alles gut und seit Monaten ausgestanden. Aber ihr Problem konnte nicht durch Liebe gelöst werden.
    Es liegt alles in den Händen anderer , dachte er missmutig.
    Während in seinen Augen die Wut der Machtlosigkeit aufflackerte, zeichnete sich in ihren Schlafmangel ab. Tatsächlich hatte sie die ganze Nacht kaum geschlafen. Stattdessen hatte sie ihn vermutlich beobachtet. Oder in die Ferne geblickt, in der Hoffnung, dass dort vielleicht ein Retter auftauchen würde. Doch statt einen Retter zu entdecken, hatte sie nur auf ihre eigenen vier Wände gestarrt, an denen sich lediglich pure Verzweiflung abzeichnete.
    Er schlurfte langsam ins Bad. Genau wie der Rest der Wohnung war es modern, aber komfortabel, mit klaren Linien, ohne kalt zu wirken.
    Er wusch sich auf die gleiche Weise wie an jedem Tag. Er putzte seine Zähne. Aus dem Spiegel blickte ihm ein halb toter Mann entgegen.
    Du musst es besser machen , sagte er sich. Für sie, wenn schon nicht für dich selbst. Erscheinung. Moral. Reiß dich zusammen, Mann!
    Er spritzte sich Wasser ins Gesicht, und der Kälteschock wirkte. Ebenso die Anwesenheit des Hundes, der ihm verwundert zusah. Seine beiläufige Unbekümmertheit half seinem Besitzer, sich daran zu erinnern, dass die Welt dort draußen noch andere Sorgen hatte, die weit über seine eigenen hinausgingen.
    Ein Blick durchs Fenster bestätigte diesen Gedanken. Londons Hochhäuser erstreckten sich im sanften Morgenlicht gen Himmel. Einige waren in einem altmodischen Stil gehalten, spiegelten aber trotzdem die neuesten Fortschritte in Sachen Baumaterial und Veränderungen im Architekturgeschmack wider. Andere stammten aus einer früheren Ära und waren durch Sanierung auf den aktuellen Standard gebracht oder als Bauwerk von historischer Bedeutung erhalten worden. Flugautos aus öffentlichem und privatem Besitz schwebten zwischen den Wolkenkratzern entlang. Die Kelten hätten die Silhouette der Stadt nicht wiedererkannt, ebenso wenig die Römer, die Wikinger oder ihre Vorgänger. London war genauso sehr eine ewige Stadt geworden wie Rom oder Athen. In ihr wimmelte es nur so von Triumphen und Tragödien. Sie würde weiterbestehen, egal was passierte. Als der Mann wieder zurück ins Schlafzimmer zu seiner wartenden Frau ging, war er nicht sicher, ob er das Gleiche von sich selbst behaupten konnte.
     
    Die ländliche Durchgangsstraße, die der Mann mit seinem schnittigen silbernen Schwebewagen entlangfuhr, besaß keinen in die Oberfläche eingebetteten Führungsstreifen. Daher war er gezwungen, selbst zu fahren. Die üppige englische Landschaft, durch die er und seine Frau brausten, versuchte ihr Bestes, um sie aufzuheitern – und versagte. Eigentlich hatte der Wagen sogar drei Passagiere, wenn man den Plüschhasen mitzählte, der auf dem Schoß der Frau lag. Das permanent freundliche Lächeln auf seinem flauschigen Gesicht spiegelte sich nicht bei den menschlichen Passagieren wider. Hinter ihnen erstreckten sich in einiger Entfernung die Ausläufer der Vorstädte Londons in den grünen Hügeln.
    Die Abzweigung zwischen den Bäumen war ihnen inzwischen nur allzu bekannt. Die Buchstaben des Schildes verwischten im Vorbeifahren: ROYAL CHILDREN’S HOSPITAL.
    Das viktorianische Anwesen war sehr gut erhalten, und die umfangreichen modernen

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