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Star Trek - Into Darkness

Star Trek - Into Darkness

Titel: Star Trek - Into Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean
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als sich das Blut in ihr auflöste. Von dort aus würde es in den Körper seiner Tochter gelangen. Hätte ihn ein Arzt oder eine Schwester beobachtet, hätten sie sofort entsetzt Alarm geschlagen. Aber Harewood war allein mit seiner Familie im Zimmer, und man hatte ihm versichert, dass die Transfusion schnell wirkte.
    Harewood war oft genug anwesend und hatte die richtigen Fragen gestellt, um zu wissen, was die Zahlen und Anzeigen auf den Geräten um das Bett herum bedeuteten. Während er sie anstarrte, begannen sie sich zu verändern. Werte, die nicht mehr reagiert hatten, seit seine Tochter ins Krankenhaus eingeliefert wurde, fingen plötzlich an zu steigen und ließen die Anzeigen aufblinken. Ein leichtes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Kindes – ein Anzeichen, dass der Schmerz nachließ, der in ihrem kleinen Körper wütete.
    Seine Tochter würde leben.
    Nur das zählte. Es gab nichts anderes mehr zu tun.
    Nein, das war nicht ganz richtig. Er beugte sich über das Mädchen und küsste sie sanft auf die Stirn. Obwohl er die Geste nur zu gern bei seiner Frau wiederholt hätte, widerstand er diesem Impuls. Egal wie sanft der Kuss war, er würde sie vielleicht aufwecken. Dann würde sie Fragen stellen. Dann würde sie wissen wollen, warum er nicht bleiben konnte. Warum er sie heute nicht bei der Wache ablösen würde.
    Die Empfangsdame machte sich nicht die Mühe, ihn wieder auszuchecken, als er aus dem Krankenhaus eilte.
    Harewood wusste, dass nun die Zeit gekommen war, seinen Teil der Abmachung einzuhalten.
     
     
    KELVIN MEMORIAL ARCHIVE
     
    Das Schild über dem imposanten Bauwerk gab keine Hinweise auf die Wichtigkeit dessen, was sich darin befand.
    Als Harewood auf dem nassen Bürgersteig vor dem Eingang stehen blieb, bewegte ihn etwas dazu, sich umzudrehen. Ein Gewimmel aus Fahrzeugen schwebte über ihm vorbei. Sie beförderten Pendler, die frühmorgens an einen Arbeitsplatz gelangen mussten, der ihre physische Anwesenheit erforderte, nicht ihre virtuelle. In diesem Moment wünschte sich Harewood nichts sehnlicher, als einer von ihnen zu sein. Nichts wäre ihm lieber gewesen, als sich auf dem Weg zu einem eintönigen, zukunftslosen Job zu befinden, der gänzlich ohne Überraschungen war. Auf der anderen Straßenseite stand der Mann, mit dem er den Handel abgeschlossen hatte. Dieser Mann hatte es trotz allem, was ihm und seiner Frau gesagt worden war, irgendwie geschafft, seine Tochter vor einem langsamen sicheren Tod zu retten. Er beobachtete Harewood. Heimlich, still und leise, ohne auch nur das geringste Anzeichen von Besorgnis.
    Harewood betrat das Gebäude. Die Halle war alt, vielleicht aus dem achtzehnten Jahrhundert. Er war nun vollkommen ruhig, hatte seinen Frieden mit sich selbst gemacht. Wenn er eine Nachverhandlung der Übereinkunft versuchte, würde sich das Wunder, für das er bereit war, alles zu geben, vielleicht in Luft auflösen. Es würde niemals wahr werden. So hatte man es ihm jedenfalls gesagt, und er hatte keine andere Wahl, als jede einzelne seiner Anweisungen genau zu befolgen. Das war die Warnung, die man Harewood mit auf den Weg gegeben hatte.
    Jetzt gibt es kein zurück mehr , dachte er. Es spielte keine Rolle. Er hatte längst beschlossen, die Sache bis zum Ende durchzuziehen. Um ihn ging es hier ohnehin nicht.
    Würde die Wache in der Lobby etwas Ungewöhnliches bei dem neuesten Besucher erkennen? Nein, der Wachmann interessierte sich nur dafür, seinen Ausweis zu überprüfen, während der Lichtstrahl des Scanners an seinem Gesicht und Oberkörper auf und ab wanderte. Als der Scan erfolgreich abgeschlossen war, winkte der Wachmann ihn durch und widmete sich wieder den Anzeigen auf seinem Monitor.
    Natürlich wird jemand bemerken, dass hier etwas nicht stimmt , dachte Harewood. Er kämpfte darum, Ruhe zu bewahren, betrat den glücklicherweise leeren Fahrstuhl und drückte eine Taste. Der Lift bewegte sich abwärts und hielt auf seinem Weg nicht an. B-8, B-9, B… Selbst ein Gelegenheitsbesucher hätte sich über die vielen unterirdischen Stockwerke gewundert.
    Das eigentliche Geheimnis des Archivs bestand darin, dass dort nichts aufbewahrt wurde. Einige wenige waren neugierig genug, sich darüber Gedanken zu machen, dass es in Zeiten der permanenten Erstellung von Sicherheitskopien eigentlich keine Notwendigkeit dafür gab, etwas zu archivieren. Es sei denn, es wäre uralt. Der Name war ebenso Fassade wie das gesamte Gebäude.
    Als Harewood aus dem Aufzug stieg, betrat er

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