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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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ab.
    »Lassen Sie los!«, brüllte Burgoyne im tosenden Geheul des Energiewesens.
    Etwas peitschte auf Ramed ein und zerfetzte ihm die Kleidung. Er begann, heftig zu schluchzen und rief Namen wie »Talila« und »Rab« – Namen, die Burgoyne nichts bedeuteten. »Wir müssen von hier verschwinden!«, schrie Burgoyne und zerrte an Ramed, ohne den Speer loszulassen. Stattdessen benutzte er/sie ihn als Hebel, um Ramed aus dem Einflussbereich des Wesens zu drängen. Er/Sie spürte, dass es auch in ihn/sie einzudringen versuchte, aber er/sie stählte sich mit dem Bild Selars und der Zuversicht, dass sie zu ihm/ihr hielt. Sokonnte er/sie dem Einfluss widerstehen.
    »Ich kann nicht!«, heulte Ramed. Und plötzlich kämpfte Ramed mit neuer Kraft um den Speer.
    Burgoyne wappnete sich. »Lassen Sie los! Lassen Sie den Speer los! Er bedeutet nichts!«
    »Er ist alles, was ich bin! Er ist
das Einzige
, was ich noch bin!«, rief Ramed, und mit all seiner Kraft, Verzweiflung und Einsamkeit, mit all seinem Selbsthass riss er am Speer. Er tat es mit solcher Gewalt und Wildheit, dass er ihn Burgoynes Händen tatsächlich entwinden konnte.
    Ramed war jedoch nicht auf die plötzliche Änderung der Gleichgewichtsverhältnisse vorbereitet gewesen. Er strauchelte, und während er stürzte, bohrte sich der Speer in seine Brust und trat am Rücken wieder aus.
    Als Ramed zu Burgoyne aufblickte, schien Verwirrung in seinen Gesichtszügen zu liegen. Er streckte eine Hand nach Burgoyne aus, seine Finger schlossen sich in der Luft, dann sank er auf die Knie und rutschte den Speer entlang, bis der Griff gegen seinen Brustkorb stieß.
    »Habe … versagt … meine Schuld …«, schluchzte er, doch Burgoyne konnte seine letzten Worte im Lärm des Energiewesens nicht mehr verstehen.
    Dann wurde Burgoyne langsam bewusst, dass das Heulen nachließ. Das Geschöpf schien sich zurückzuziehen, sich aufzulösen. Er/Sie konnte nicht sagen, ob das Wesen aus eigenem Entschluss handelte oder durch einen äußeren Einfluss dazu gezwungen wurde. Er/Sie wusste nur, dass nach wenigen Augenblicken alles vorbei war. Das Wesen war fort, als wäre es niemals da gewesen.
    Burgoyne beugte sich über Ramed.
    Ramed blickte zu ihm/ihr auf, während langsam das Leben in seinen Augen erlosch. Sein Körper verkrampfte sich, und er packte mit letzter Kraft Burgoynes Arm. »Retten Sie … meine Welt … bitten Sie den Heiland … irgendwie … meine Welt … zu retten …«
    »Es hätte nicht so enden müssen«, sagte Burgoyne erschüttert. »Was für eine dumme, sinnlose Verschwendung.«
    Und Ramed lächelte.
    »Lieber so …«, flüsterte er. »Lieber ein … einfacher Narr … als ein … verdammter Narr.«
    Während der Phantomschatten namens Ontear von einem Punkt, der mehrere Jahrhunderte in der Vergangenheit lag, zusah, ging Ramed in eine Geschichte ein, die noch nicht vollendet war.

XXI

    »Und deswegen weiß ich, dass ich nicht Ihr Messias bin.«
    Mackenzie Calhoun lief um den großen Tisch herum, während die meisten heiligen Männer Zondars erstaunt auf die Schriftrolle starrten, die er ihnen vorgelegt hatte. Das Pergament, das unverkennbar die Handschrift Sutis trug und detailliert alles beschrieb, was geschehen war. »Der prophezeite Heiland«, fuhr Calhoun fort, »war Ramed.«
    Neben ihm standen Zak Kebron, der die Arme verschränkt hatte und missmutig dreinblickte, sowie Ensign Janos, der die Versammlung ähnlich misstrauisch musterte. Auch Si Cwan war anwesend.
    Als Protest laut wurde, erhob Calhoun seine Stimme, um die heiligen Männer zum Schweigen zu bringen. »Lesen Sie selbst!«, forderte er sie auf. »Alles, was in diesen Schriftrollen steht, trifft ebenso auf Ramed wie auf mich zu. Und der letzte Beweis ist die Tatsache, dass Ramed tot ist. Er starb durch den uralten, heiligen Speer, den er und seine Familie zu genau diesem Zweck bewahrt haben. In seinem Namen, im Namen der Opfer, die er gebracht hat, ist jetzt die Zeit gekommen, um die Differenzen zu überwinden, die jahrhundertelang Zwietracht auf diesem Planeten gesät haben.«
    »Ihr Volk will es, und Sie wollen es«, sagte Si Cwan. »Als das goldene Zeitalter des Friedens nahe schien, konnten Sie es schmecken, nicht wahr? Sie alle haben einen Vorgeschmack bekommen. Es war wie Honig auf Ihren Lippen, wie der süßeste Wein mit dem berauschenden Versprechen des Friedens. Sie mussten nur danach greifen. Ramedhat sich geopfert, um Ihnen den Weg zu zeigen. Und Sie müssen diesem Weg jetzt

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