Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer
Quartiers …
… die sich nicht öffnete.
Sie trat zurück und starrte die Tür an, als würde sie nicht mehr daran glauben, dass an diesem Tag noch irgendetwas an Bord dieses Schiffes für sie ohne Schwierigkeiten ablaufen könnte. Sie tippte auf ihren Kommunikator. »Selar an Ops. Es scheint ein Problem mit der Tür meines Quartiers zu geben.«
»Dessen sind wir uns bewusst, Doktor«
, antwortete Leflers Stimme.
»Nicht nur Sie sind betroffen. Der Maschinenraum hat mit verschiedenen Systemfehlern zu tun, die man gegenwärtig zu beheben versucht. Überall auf dem Schiff öffnen und schließen sich die Türen scheinbar willkürlich.«
»Einschließlich der Turbolifte?«, fragte Selar.
»Nein, glücklicherweise nicht. Nur die Türen. Burgoyne schätzt, dass es noch etwa eine Stunde dauern dürfte, bis das Problem behoben ist …«
Selar erstarrte, als sie Burgoynes Namen hörte. In diesem Moment glitt die Tür zu ihrem Quartier auf, obwohl sie noch einen guten Meter davon entfernt war. »Meine Tür hat sich geöffnet; anscheinend bin ich befreit.«
»Wir arbeiten weiter daran. Ops Ende.«
Selar trat durch die Tür und empfand Erleichterung, dass sie ihrem Quartier und dem Gesicht im Spiegel entfliehen konnte. Dem Gesicht, in dem sie sich selbst kaum wiedererkannt hatte. Es rief beunruhigendeErinnerungen an die Vulkanier der Vergangenheit wach, war von brennender Wildheit geprägt und hatte nur noch wenig mit der aktuellen Selbstwahrnehmung ihres Volkes zu tun.
Und sie sah noch ein anderes Gesicht, das nicht in ihren Träumen aufgetaucht war. Sie war entschlossen, sich mit ihrem Problem an diese Person zu wenden.
Andernfalls würde sie sterben.
II
»Der Große Vogel der Galaxis?«
Admiral Edward Jellico, dem die Ungläubigkeit ins Gesicht geschrieben stand, blickte verdutzt vom Bildschirm auf Mackenzie Calhoun und Elizabeth Paula Shelby, die in scheinbar entspannter Haltung im Konferenzraum saßen. Für Shelby war Jellicos Reaktion keine Überraschung; sie hatte sogar schon einen konkreten Verdacht gehegt, was er sagen würde, bevor er es gesagt hatte. Sie konnte die hübsche Aussicht durch Jellicos Fenster im Sternenflottenhauptquartier erkennen: die Golden Gate Bridge und ein gelegentlich vorbeifliegendes Shuttle. Der Ausblick schien durchaus nett zu sein, aber dennoch zweifelte sie daran, dass sie ihn auf Dauer ertragen könnte. Shelby war überzeugt, wahnsinnig zu werden, wenn sie keinen freien Blick auf die Sterne mehr hatte.
»Der Große Vogel der Galaxis?«
, wiederholte er.
»Ja, Admiral, das ist korrekt«, sagte Calhoun.
»Sie wollen mir also sagen«
, fuhr Jellico fort und beugte sich vor, als könnte er dadurch die Entfernung zwischen sich und dem Captain der
Excalibur
verringern,
»dass der gesamte Planet Thallon von einem gigantischen Feuervogel zerfetzt wurde, der sich aus dem Innern dieser Welt einen Weg in die Freiheit erkämpfte und dann wer weiß wohin geflogen ist?«
»Es fällt selbst mir schwer, es zu glauben, Admiral, aber das ist im Wesentlichen das, was ich sagen will.«
»Captain Calhoun, wofür halten Sie mich? – Calhoun … Shelby«
, setzte Jellico noch einmal mit erzwungener Geduld an,
»ich weiß, dass Sie nicht allzu viel von mir halten …«
»Das ist nicht wahr, Sir«, versicherte Shelby.
»Absolut nicht«, pflichtete Calhoun ihr bei.
In Wirklichkeit
, dachte er,
halten wir nämlich gar nichts von Ihnen
.
Calhoun beugte sich leicht vor, um sich die Stelle zu reiben, wo Shelby ihn soeben unter dem Tisch gegen das Schienbein getreten hatte. Er warf ihr einen tadelnden Blick zu und hielt sich kurz die Hand vor den Mund, um ihr zuzumurmeln: »Sie wagen es, einen vorgesetzten Offizier zu treten?«
Shelby tat so, als wollte sie sich im Nacken kratzen, was ihr Gesicht lange genug vor Jellico verbarg, um erwidern zu können: »Wenn Sie mein vorgesetzter Offizier bleiben wollen, dann sagen Sie nicht, was Sie jetzt denken!« Ohne auf seine Antwort zu warten, wandte sie sich wieder Jellico zu. »Admiral, was die Senior-Offiziere der
Excalibur
von Ihnen halten oder nicht halten mögen, hat nicht das Geringste mit dem Thema zu tun. Das Logbuch des Schiffes, das wissenschaftliche Logbuch und sogar unsere visuellen Aufzeichnungen bestätigen, was wir gesehen haben.«
»Visuelle Aufzeichnungen lassen sich manipulieren, Commander. Die Vorstellung, dass man alles für bare Münze nehmen muss, was man sehen kann, ist ein netter Aberglaube, dem schon seit Jahrhunderten niemand
Weitere Kostenlose Bücher