Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer
spitz.
»Angreifen und abdrehen! Welcher hirnlose Dummkopf aus Ihrem Volk hat sich nur …«
»Meine Herren«, sagte Calhoun streng, »es gibt zweifellos konstruktivere Möglichkeiten der Zusammenarbeit, als sich darüber zu streiten, wer was gesagt hat. Ich bin bereit, diesen bedauernswerten Zwischenfall zu vergessen, der auf missverständliche Informationen« – dabei warf er Si Cwan einen Seitenblick zu – »und ungewöhnliche Begrüßungsrituale zurückzuführen ist. Die Hauptsache ist, dass wir jetzt miteinander kommunizieren. Sie wollten mit uns reden, und genau das tun wir jetzt.«
»Ja, natürlich. Mein Name ist Killick«
, begann der kleinere.
»Und mein Begleiter …«
»Ich kann mich selbst vorstellen. Ich bin Ramed«
, sagte der größere. Calhoun hatte mittlerweile einen weiteren Unterschied zwischen den beiden bemerkt. Rameds Augen wirkten dunkler und ernster. Seine Miene erweckte den Eindruck, als würde er sich ständig Sorgen machen. Sein Blick schweifte kurz nach rechts ab, dann nickte er.
»Lord Si Cwan.«
»Ramed. Wieder einmal treffen wir uns unter ungewöhnlichen Umständen«, begrüßte ihn Si Cwan.
»Seltsam, wie sich manche Dinge entwickeln, nicht wahr?«
»In der Tat. Dass ich noch erleben darf, wie ein Unglza und ein Eenza Seite an Seite auftreten …«
»Wir haben uns zum Erreichen eines gemeinsamen Ziels zusammengetan«
, meldete sich Killick wieder zu Wort.
»Wir bitten demütigst um ein baldmöglichst stattfindendes Treffen. Wir möchten die Freude dieses Augenblicks mit Ihnen teilen, damit Sie alle sie verstehen.«
»Verfügen sie über eine Technik zum Materietransport?«, erkundigte sich Calhoun leise bei Si Cwan.
Si Cwan schüttelte den Kopf. »Zumindest nicht auf dem Entwicklungsstandder Föderation. Sie können Dinge von einer Transporterstation zur nächsten befördern, aber nicht von und zu Koordinaten außerhalb des Netzwerks wie bei Ihnen.«
»Gut.« Er wandte sich wieder an die Zondarianer. »Wir holen Sie an Bord unseres Raumschiffs, dann können wir ausführlicher über alles reden.«
»Wie wollen Sie das anstellen?«
, erkundigte sich Killick.
»Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Brücke an Transporterraum«, sagte Calhoun. »Lokalisieren Sie den Ausgangspunkt dieser Kommunikation und beamen Sie meine beiden Gesprächspartner an Bord. Ich werde nach unten kommen, um sie zu empfangen.«
»Bestätigt, Captain.«
Kurz darauf war zu sehen, wie sich Killick und Ramed verdutzt in einem Funkengestöber auflösten. Calhoun nickte zufrieden und sagte dann: »Shelby, Soleta, Si Cwan und Kebron – Sie kommen mit mir. Mister McHenry, Sie übernehmen die Brücke. Und keine Ausweichmanöver mehr, solange ich abwesend bin!«
»Aye, Sir.«
»Dann los! Wollen wir doch mal sehen, was unsere neuen Freunde zu erzählen haben.«
»Sie sind der Heiland.«
Sie befanden sich im Konferenzraum, wo Calhoun, Soleta, Shelby, Si Cwan und die Zondarianer rund um den Tisch Platz genommen hatten. Kebron hatte sich direkt hinter den Besuchern aufgebaut; er stand einfach nur da, die kräftigen Arme vor der Brust verschränkt, während seine Augen wie Diamanten irgendwo in den Tiefen seines Gesichts funkelten. Offensichtlich wartete er nur auf das winzigste Anzeichen einer falschen Bewegung, um den Zondarianern unverzüglich und nachdrücklich eine Lehre erteilen zu können.
Calhoun starrte die Besucher fassungslos an. »Es tut mir leid, Killick, aber ich habe nicht ganz verstanden, was Sie gerade sagten. Ich soll
was
sein?«
»Der Heiland«, wiederholte Killick, als wollte er einen völlig selbstverständlichen Sachverhalt erklären. »Unser Heiland. Das sind Sie. Sie sind gekommen. Genauso, wie es vor fünfhundert Jahren prophezeit wurde.« Er blickte Ramed an, der mit einem Nicken seine Zustimmung kundtat. »Sehen Sie?«, sagte er, als wäre damit der hieb- und stichfeste Beweis für seine Behauptung geliefert. »Wenn es etwas gibt, in dem sich sogar die Unglza und die Eenza einig sind, dann muss es so sein.«
»Es liegt mir natürlich fern, unbezweifelbare Wahrheiten zu bezweifeln«, sagte Calhoun, »aber darf ich trotzdem fragen, wie Sie zu der Schlussfolgerung gelangt sind, dass ich Ihr Heiland bin?«
»Ja«, sagte Ramed und nickte eifrig. »Es kann einfach kein Irrtum vorliegen.«
»Und was macht Sie so sicher?«, erkundigte sich Shelby.
»So steht es in der Überlieferung unseres größten Propheten Ontear und seines größten Jüngers Suti«, berichtete Ramed, und nun
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