Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe
alles bestens«, sagte sie schnell. »Mir geht es gut. Ihre Schwester, sagen Sie? Ja, so etwas habe ich mir schon immer gewünscht. Und Sie sind für mich zweifellos so etwas wie der Bruder, den ich nie hatte. Jedenfalls hatte ich nie einen Bruder mit roter Haut und Tätowierungen auf der Stirn.«
»Ich verstehe.«
»Ich danke Ihnen, Si Cwan«, sagte sie und erhob sich von ihrem Stuhl. »Und ich möchte noch sagen, dass es ein wirklich wunderbares und aufschlussreiches Gespräch war.«
ANDERSWO …
Ihr Geliebter spricht zu ihr.
Er erzählt ihr von einem Verlust. Ein anderer seiner Art ist plötzlich nicht mehr da, einfach so. Diese Mitteilung veranlasst sie, für einen Moment ihren Gesang einzustellen. Sie spürt die Betrübnis ihres Geliebten und trauert um seinen Artgenossen.
Dann breitet sich langsam Furcht in ihr aus. Zuerst weiß sie gar nicht, woher sie stammt, weil sie davon ausgeht, dass es ihre eigene Empfindung ist. Doch dann erkennt sie, dass es nicht so ist. Der Ursprung dieser Furcht liegt in ihrem Geliebten.
Diese Erkenntnis überrascht sie. Die ganze Zeit über ist ihr Geliebter ihre Kraft und Hoffnung gewesen. All ihre Zuversicht gründet sich auf die Sicherheit, die ihr Geliebter ihr gibt. Wenn er nun Furcht empfindet, muss in der Tat etwas Schreckliches geschehen sein.
Sie dringt tief in ihn ein, um in Erfahrung zu bringen, was ihn so sehr beunruhigt.
Sie entdeckt die Furcht vor einer Entführung. Die Angst vor erzwungener Einsamkeit. Ihr Geliebter spürt, dass eine Veränderung eingetreten ist. Etwas Neues ist in seine unmittelbare Umgebung eingedrungen. Eine Variable, ein unbekannter Faktor, der den Status quo zu zerstören droht. Und nachdem es zu einer solchen Entwicklung gekommen ist, lässt sich nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, was geschehen wird, wie es schließlich enden wird.
Es ist natürlich möglich, dass ihr Liebesverhältnis niemals gestört wird. Ihre kleine Welt auf Ahmista mag niemals durch Ereignisse beeinträchtigt werden, die sich an anderen Orten der Galaxis abspielen. Es ist sogar mehr als nur möglich. Es ist äußerst wahrscheinlich.
Aber trotzdem besteht ein gewisses Risiko. Ein winziges Restrisiko, dass etwas geschehen könnte. Vielleicht wird jemand kommen und versuchen, sie von ihrem Geliebten zu trennen.
Doch das wird sie nicht zulassen. Daran besteht für sie kein Zweifel. Sie ist bereit, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln um ihren Geliebten zu kämpfen. Rücksichtnahme käme nicht infrage. Sie würde alles und jeden vernichten, der sie vom Objekt ihrer Liebe trennen will, ohne das sie nicht leben könnte.
Sie streichelt ihren Geliebten zärtlich und spricht mit der Macht ihres Geistes zu ihm. Sie beruhigt ihn und sagt ihm, dass sie ihn niemals verlassen oder sich von ihm abwenden würde.
Du bist mein. Du wirst immer mein sein und ich dein. Daran wird sich nie etwas ändern. Wenn andere es versuchen wollen … werde ich sie vernichten. Ich werde sie auslöschen. Es wird sein, als hätten sie niemals existiert. Du kannst dich auf mich verlassen, das schwöre ich
.
Und ihr Geliebter glaubt ihr. Er weiß, dass sie die Wahrheit sagt, und zweifelt nicht einen Augenblick an ihren Worten.
Sie wird mit ihrem Geliebten eins sein. Sie wird bei ihrem Geliebten bleiben.
Sie drückt ihn fester an sich und trotzt allem und jedem, der versuchen könnte, sie voneinander zu trennen.
Kommt nur
, ruft sie allen potenziellen Gefahren zu.
Kommt nur, und ich werde euch zeigen, welches Schicksal jene erwartet, die mich verletzen wollen. Die versuchen wollen, sich zwischen meinen Geliebten und mich zu drängen. Wir sind eins, für immer und ewig. Kommt nur, wenn ihr es wagt. Kommt, und ich zeige euch meine Liebe … und euren Tod
.
Und gespannt wartet sie auf die Gelegenheit, die Kraft ihrer Liebe zu demonstrieren.
VII
»Es ist wieder da, Chief.«
Ensign Beth beugte sich über die Konsole in Burgoynes Büro und tippte auf die Anzeigen, die tanzend über den Bildschirm wanderten und die Energiespitzen darstellten, die von den Maschinen erzeugt wurden. Burgoyne schüttelte ungläubig den Kopf, während die Mitglieder der Tagesschicht einer nach dem anderen eintrafen.
»Sehen Sie? Während einer Routinediagnose ging es plötzlich wieder los, als … als wäre es …«
»Aufgewacht«, murmelte Burgoyne. »Das wird mir eine Lehre sein. Es kann nur schiefgehen, wenn man den Tag gut gelaunt beginnt.«
»Gut gelaunt?« Beth lächelte matt. »Haben Sie wieder eine
Weitere Kostenlose Bücher