Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe
Dienstrang auf der Brücke. Vielleicht ist das ein unsinniges Kriterium, aber in dieser Hinsicht … fühle ich mich mit Ihnen verbunden.«
»Ihre hohe Achtung vor mir ehrt mich. Gut, Commander, wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
Shelby ging langsam um den Tisch herum und schien damit beschäftigt zu sein, ihr Selbstvertrauen zu stärken, als wollte sie eine peinliche Angelegenheit ansprechen. »Ich glaube, Sie können andere Personen ziemlich gut beurteilen, und Sie hatten die Gelegenheit, alle Betroffenen seit dem Start der
Excalibur
genauestens zu beobachten. Außerdem halte ich Sie für eine ausgezeichnete Analytikerin, womit Sie die ideale Person sind, um meine Frage zu beantworten. Ich muss zugeben, dass mir dieses Thema etwas unangenehm ist, aber meiner Ansicht nach sollte man Probleme stets ausdiskutieren, um andere Meinungen zu hören und Feedback zu bekommen. Sie verstehen das sicher.«
»Was soll ich verstehen? Commander, ich habe nicht die geringste Ahnung, worüber Sie mit mir diskutieren wollen.«
»Über Liebe. Zuneigung und Begehren. Und so weiter.«
Soleta betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. »Commander, wollen Sie mir einen Antrag machen?«
»
Was?
«
»Es ist zwar richtig, dass Wissenschaftler häufig Experimente durchführen, aber …«
»Nein!« Shelby hob abwehrend die Hände. »Nein, Soleta, das wollte ich damit auf gar keinen Fall andeuten.«
»Ich verstehe. Dann wäre es angebracht, wenn Sie sich etwas klarer ausdrücken würden, damit wir dieses Gespräch auf effektive Weise fortsetzen können.«
»Hören Sie, ich möchte mich nur vergewissern, wie etwas wahrgenommen wird, das ist alles. Ich möchte Ihre Meinung dazu hören, ob Sie oder irgendein Mitglied der Besatzung sich vorstellen können …« Sie scharrte unbehaglich mit den Füßen. »Glaubt irgendjemand, dass ich romantische Neigungen für Captain Calhoun hegen könnte?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Soleta, die noch genauso verwirrt schien wie zuvor. »Soll ich diesbezüglich eine Umfrage durchführen? Sobald ich meine gegenwärtigen Untersuchungen abgeschlossen habe, könnte ich versuchen, die Ansichten der Besatzungsmitglieder …«
»
Nein!
Nein, ich möchte nicht, dass Sie das Problem wissenschaftlich ergründen, Soleta! Ich möchte nur wissen, ob ich auf Sie den Eindruck mache, in Captain Calhoun verliebt zu sein! Das ist alles.«
»Commander«, sagte Soleta nachdenklich. »Wenn ich ganz offen sein darf: Dieser Gedanke ist mir niemals in den Sinn gekommen. Ihre Arbeit als Erster Offizier dieses Schiffs war bislang tadellos. Ihren Umgang mit dem Captain kann ich nur als professionell charakterisieren. Falls Sie in der Tat weitergehende heimliche Sympathien für ihn hegen sollten, ist mir nichts dergleichen aufgefallen. Ich bin zwar alles andere als eine Expertin auf dem Gebiet menschlichen Sozial- und Sexualverhaltens, aber in meiner Eigenschaft als Sternenflottenoffizier kann ich zumindest behaupten, dass Ihre möglichen Gefühle für den Captain in keiner Weise mit der Ausübung Ihrer Pflichten kollidieren.« Sie machte eine Pause und hob eine Augenbraue. »War das eine zufriedenstellende Antwort auf Ihre Frage, Commander?«
»Ja«, sagte Shelby lächelnd. Sie hob eine Hand, um sie Soleta in freundschaftlicher Geste auf die Schulter zu legen, doch dann überlegte sie es sich anders und kratzte sich stattdessen im Nacken. »Danke, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben, Soleta. Dieses Gespräch bleibt unter uns, ja?«
»Das kann ich definitiv bestätigen, Commander.«
Shelby verließ den Konferenzraum. Soleta nahm die Scheibe an sich und schaute dem Ersten Offizier nach. Dann schüttelte sie den Kopf und murmelte: »Commander, Sie sind so hoffnungslos verknallt, dass es allmählich peinlich wird.«
Als sich die Türen des Turbolifts öffneten, stellte Soleta zu ihrer leichten Überraschung fest, dass Dr. Selar in der Kabine stand. Sie begrüßte die Vulkanierin mit einem knappen Nicken und betrat den Lift.
»Soleta«, sagte Selar, als sie schon eine Weile unterwegs waren. »Ich glaube, ich habe Ihnen noch gar nicht für Ihre Hilfe mit meinen Problemen bezüglich des
Pon Farr
gedankt. Die Diskussionen, die ich in dieser Angelegenheit mit Nichtvulkaniern geführt habe, waren äußerst … schwierig. Ihre Unterstützung, insbesondere Ihr Versuch der Gedankenverschmelzung zur Diagnose meiner Situation …«
»Sie müssen sich nicht bedanken, Selar«, erwiderte Soleta. »Sie befanden sich in einer
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