Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Titel: Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
Vom Netzwerk:
deswegen keine Sorgen, Si Cwan. Sie haben es versucht. Und um ehrlich zu sein, in diesem Fall verstehe ich den Standpunkt des Captains sogar. Es dürfte ihm ziemlich schwerfallen, eine gute Meinung von einer Person zu haben, die auf seinem Schiff das Tor eines Shuttlehangars zerschießt.«
    »Sie betrachten es auf geradezu philosophische Weise«, stellte Si Cwan fest. Dann verstummte er, als er hörte, wie sich jemand näherte. »Morgan, ich glaube, Sie haben einen Besucher.«
    Morgan hörte bereits am Geräusch der Schritte, wer es war, bevor Robin in Sicht kam. Erst jetzt verstand sie, warum es ihr so leichtfiel, sie zu identifizieren: Ihre eigenen Schritte klangen ganz ähnlich.
    »Hallo, Robin«, sagte sie.
    Lefler stand auf der anderen Seite des Kraftfelds, hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt und starrte ihre Mutter einfach nur an. Si Cwan sagte vorsichtig: »Vielleicht wäre es Ihnen lieber, wenn ich gehe, damit sich die Damen ungestört unterhalten können.«
    »Nein, das ist schon in Ordnung«, meinte Lefler. »Mutter, mir sind die Umstände bekannt, die zu deiner Inhaftierung führten, und obwohl ich wusste, dass du im Begriff warst, ein Verbrechen zu begehen – für das du eine schwere Strafe verdient hast, und offen gesagt, ist es mir völlig gleichgültig, wenn du in dieser Zelle bleibst, bis du verrottet bist, und …«
    »Robin, wenn du deinen Vortrag auf diese Weise fortsetzen möchtest, würde ich vorschlagen, das Gespräch abzubrechen, weil …«
    »Mutter, sei einfach mal still, ja? Ich … wollte dir nur danken, dass du Si Cwan am Leben gelassen hast. Mein Gott, ich glaube nicht, dass ich das wirklich gesagt habe! Sich bei einer Person zu bedanken, weil sie keinen Mord begangen hat, als wäre das ein Beweis für einen moralisch besonders wertvollen Charakter! Niemand hat sich jemals bei mir bedankt, weil ich jemanden
nicht
getötet habe!«
    »Unser zehnter Hochzeitstag«, sagte Morgan unvermittelt.
    Robin starrte sie verwirrt an. »Wie bitte?«
    »Es war am zehnten Jahrestag unserer Hochzeit«, erklärte Morgan. »Du warst fünf Jahre alt. Und du hattest es dir in den Kopf gesetzt, für deinen Vater und mich das Frühstück zu machen. Du warst sehr aufgeregt. Du konntest dich einfach nicht entscheiden, was du machen solltest, also hast du alles gemacht. Während wir noch schliefen, hast du die Küche in Schutt und Asche gelegt. Du hast Eier gemacht, Pfannkuchen – mit Erdnussbutter, wie ich mich erinnere – Toast, Müsli, Speck, der nach dem Braten so hart war, dass man sich die Zähne daran ausbeißen konnte, frisch gepressten Orangensaft, in dem noch die Kerne schwammen, und noch etliches mehr. Ich glaube, ich habe ein paar Sachen vergessen. Dann hast du alles auf einem Tablett in unser Schlafzimmer gebracht.« Sie imitierte den stolzen Gang einer Fünfjährigen, die fest davon überzeugt war, soeben die größte Leistung ihres jungen Lebens vollbracht zu haben. »Du hast uns geweckt und uns deine Frühstücksüberraschung gezeigt und erwartet, dass wir alles aufessen.«
    »Mein Gott, ich erinnere mich sogar noch dunkel daran«, sagte Robin und hielt sich eine Hand vor den Mund. Sie wirkte regelrecht erschüttert, wie Si Cwan zufrieden bemerkte. Es war das erste Mal seit Tagen, dass er sie nicht mit wütender Miene erlebte. »Dein Haar stand in alle Richtungen ab, weil du gerade aufgewacht warst.«
    »Richtig. Und du sahst in deinem kleinen weißen Nachthemd einfach entzückend aus. Du hast das Tablett abgestellt und dich mit dem Cheshire-Grinsen im Gesicht auf den Boden gehockt, um abzuwarten. Deinem Vater und mir blieb einfach keine andere Wahl. Wir zwangen uns zu einem Lächeln und aßen alles auf. Bis auf den letzten Krümel. Dann verbrachten wir die nächsten fünf Stunden damit, abwechselnd ins Bad zu rennen. Es war das grässlichste Mahl, das wir jemals zu uns genommen hatten.«
    »Oh, mein Gott!«, sagte Robin lachend. »Das tut mir leid.«
    »Schon gut«, beruhigte Morgan sie. »Anderseits war es ja auch die beste Mahlzeit, die wir je genossen haben. Du warst so ein wunderbares Kind, das beste, das …«
    Dann sah sie, dass Robins Unterlippe zitterte. »Ach, meine Chesh«, sagte sie traurig und benutzte den Kosenamen aus längst vergangenen Tagen.
    »Warum hast du mich verlassen, Mutter?« Robins Stimme klang schwach und hilflos.
    Morgan ging mit ausgestreckten Armen auf sie zu, und wenn Si Cwan keine Warnung ausgerufen hätte, wäre sie gegen das Kraftfeld gelaufen.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher