Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe
und sie sackte zusammen. Wenig später brachte man sie auf einer Antigravtrage hinaus.
Burgoyne schaute ihr nach, dann stand Calhoun an seiner/ihrer Seite und legte ihm/ihr eine Hand auf die Schulter. »Toll, wie Sie Ensign Beth gerettet haben, Chief.«
»Aber nicht toll genug, um auch Christiano zu retten.«
»Sie haben alles getan, was Sie konnten.« Dann wandte sich der Captain an die übrigen Mitglieder der Maschinenraumbesatzung. »Leute, ich weiß, dass Sie einiges mitgemacht haben. Und ich weiß auch, dass unser Passagier« – er deutete auf den Warpkern, in dem sich ein völlig unbekanntes Wesen aufzuhalten schien – »recht unangenehme Eigenarten an den Tag legen kann. Aber Lieutenant Soleta hat mir versichert, dass wir ihn vorläufig unter Kontrolle halten können. Wir müssen das Schiff also nicht evakuieren. Ich bitte Sie nun darum, weiterhin Ihre Pflichten mit der Effizienz zu erfüllen, die ich von Ihnen gewohnt bin.«
Viele blickten nervös oder ängstlich auf den Warpkern, doch langsam kehrte das Personal des Maschinenraums wieder an seine Posten zurück. Calhoun begab sich unverzüglich mit Burgoyne und Soleta in das Büro des Chiefs. Sobald sie unter sich waren, sagte Calhoun ohne Umschweife: »Ich hoffe, Sie werden mir jetzt nicht sagen, dass ich Sie falsch zitiert habe, Lieutenant! Können Sie das Ding wirklich unter Kontrolle halten?«
»Ja, ich denke schon, zumindest in nächster Zeit. Wir könnten die Materie-Antimaterie-Mischung herunterkühlen, um den Metabolismus dieses Wesens zu verlangsamen. Dann erhält es immer noch genug Energie als Nahrung, sodass es keinen weiteren Wutanfall bekommt. Aber es wird träger reagieren und mit etwas Glück nicht mehr in der Lage sein, Schaden anzurichten.«
»Hätten Sie gedacht, dass es sich auf diese Weise rächen könnte, wenn wir ihm den Energiezufluss abschneiden?«
»Nein, Sir«, sagte Soleta. »Aber ich hätte diese Möglichkeit in Betracht ziehen sollen. Ich trage die Verantwortung und die Konsequenzen für das Ergebnis dieses Experiments.«
»Einen Moment«, widersprach Burgoyne. »Das hier ist mein Maschinenraum, und nur ich treffe die letzte Entscheidung. Wenn ich nicht …«
»Es ist ein wissenschaftliches Problem, Chief. Wenn ich diese Möglichkeit nicht übersehen hätte, wäre es vielleicht …«
»Hören Sie auf!«, fuhr Calhoun dazwischen und brachte beide zum Schweigen. »Es spielt keine Rolle, wessen Fehler es war. Die Verantwortung liegt allein bei mir … wie immer. Und damit ist die Sache erledigt. Außerdem können wir durch Schuldzuweisungen keinen Toten wieder zum Leben erwecken. Sind wir uns in diesem Punkt einig?« Als beide stumm nickten, sagte er: »Gut. Womit zum Teufel haben wir es überhaupt zu tun?«
»Möglichst simpel ausgedrückt«, sagte Soleta, »mit etwas, das von dem Energiewesen hinterlassen wurde, dem wir während der Zerstörung Thallons begegneten. Vielleicht ist es sogar ein Nachkomme dieses Wesens. Ich habe die Energieresonanz der vogelähnlichen Entität mit der des Wesens im Warpkern verglichen. Es gibt Unterschiede, aber genügend Ähnlichkeiten, die auf einen Zusammenhang hinweisen. Ich glaube, dass es sich quasi noch im embryonalen Stadium befindet. Doch wenn es ‚schlüpft‘, wird es höchstwahrscheinlich das Schiff zerstören. Und während es weiterwächst, dürften die Auswirkungen auf uns und das Schiff immer unvorhersehbarer werden.«
»Wann wird es schlüpfen?«
»Unbekannt. Es könnte Tage, Monate oder Jahre dauern. Sein Vorfahre, wenn er es denn war, hat Jahrhunderte benötigt. Wir wissen einfach zu wenig für eine sinnvolle Prognose.«
»Gut. Wie können wir es von der
Excalibur
schaffen?«
»Auch das wissen wir nicht.«
»Großartig. Was wissen wir überhaupt?«
»Dass wir in der Scheiße stecken?«, schlug Burgoyne vor.
Calhoun sah Burgoyne frustriert an. »Ja, Chief. Zu dieser Erkenntnis sind wir tatsächlich aus eigener Kraft gelangt.«
XI
Si Cwan stand vor der Arrestzelle und betrachtete Morgan, die sich darin befand, mit großer Traurigkeit. »Ich habe mir alle Mühe gegeben«, sagte er. »Ich habe den Captain darauf hingewiesen, dass Sie ohne Schwierigkeiten hätten fliehen können, sich jedoch entschieden, es nicht um den Preis meines Lebens zu tun. Ich dachte, dieser Punkt würde für Sie sprechen. Bedauerlicherweise war der Captain nicht bereit, Ihre Großmütigkeit auf die gleiche Weise wie ich zu beurteilen.«
Morgan zuckte mit den Schultern. »Machen Sie sich
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