Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe
Freiheit des Weltraums erreicht. Wenn die Leute bemerkten, was geschehen war, wäre sie längst auf und davon. Nun gut, sie würden wahrscheinlich versuchen, ihr zu folgen, aber sie konnte auf einige Versteckmöglichkeiten und Ressourcen zurückgreifen. Sie schätzte ihre Chance, zu entkommen, auf etwa siebzig zu dreißig ein, aber sie war jederzeit bereit, ein solches Risiko einzugehen.
Doch der Preis für ihre Freiheit wäre das Leben eines Mannes. Eines Mannes, der nur versuchen wollte, zwischen ihr und ihrer Tochter wieder alles in Ordnung zu bringen, und der dem Befehl des Captains Folge leistete, sie nicht von Bord des Schiffes zu lassen. War ihre Freiheit so viel wert, dass sie bereit war, Si Cwan dafür zu töten?
Ja, verdammt nochmal!
, schrie es in Morgans Kopf.
Du bist ihm nichts schuldig! Scheiß drauf und zisch ab!
Doch während ihr Hinterkopf bereits die Freiheit feierte, gab sie Rückwärtsschub. Langsam dirigierte sie das Shuttle zur Tür der Flugdeckzentrale. Wenn sich Si Cwan lange genug halten konnte, dürfte es nicht allzu schwierig für ihn sein, sich dort in Sicherheit zu bringen.
Doch das Mittel, das sie ihm verabreicht hatte, suchte sich ausgerechnet diesen Moment aus, um seine volle Wirkung zu entfalten.
Si Cwan spürte, wie plötzlich seine Arme und Beine erschlafften. Er kam schnell wieder zu Bewusstsein, aber er hatte keine Macht mehr über seine Gliedmaßen. Er rutschte von der Gondel ab und erhielt nicht einmal die Gelegenheit, auf den Boden zu prallen, da er vom Sog des Vakuums gepackt und ins All gerissen wurde. Und Morgan konnte nicht das Geringste dagegen tun.
Daher reagierte sie mit maßlosem Erstaunen, als sie sah, wie Si Cwans Körper plötzlich in der Bewegung innehielt, kurz bevor er aus dem Schiff katapultiert worden wäre. Eine unsichtbare Barriere hatte sich gebildet, von der Si Cwan herunterrutschte und dann auf dem Boden landete. Er machte einen recht benommenen Eindruck.
In der Flugdeckzentrale war Lieutenant Michael Houle wieder zu sich gekommen, als er die Phaser hörte. Er hatte sich alle Mühe gegeben, auf die Beine zu kommen, und verzweifelt versucht, die Notsysteme dazu zu bewegen, das Kraftfeld zu aktivieren, was normalerweise automatisch geschah, wenn das Hangartor geöffnet wurde. Houle waren für diese Aktionen nur wenige Sekunden geblieben.
Sofort legte sich der Sturm des Druckabfalls. Si Cwan schien äußerst erstaunt zu sein, dass er trotz allem noch am Leben war.
Morgan jedoch hatte nun ein Problem. Wenn sie das Feuer auf das Kraftfeld eröffnete, würde ihr vielleicht der Durchbruch gelingen. Doch damit stand sie vor demselben Dilemma wie zuvor, das den Namen Si Cwan trug. Er lag halb betäubt im Hangar und schien immer noch nicht ganz begriffen zu haben, was geschehen war. Und vor allem lag er Morgan im Weg. Wenn sie gewaltsam ausbrach, würde er auf keinen Fall überleben.
Sie hatte angesichts dieser Frage schon einmal eine Entscheidung getroffen, und sie wusste genau, wie sie beim zweiten Mal ausfallen würde.
Mit einem frustrierten Knurren fand sich Morgan mit der Tatsache ab, dass sie verloren hatte, und landete das Shuttle wieder auf dem Boden der Halle. Dann öffnete sie die Tür und ging zu Si Cwan, um nachzusehen, ob mit ihm alles in Ordnung war.
Doch stattdessen stand sie einem halben Dutzend Sicherheitswächtern gegenüber, die ihre Phaser auf sie richteten.
»Hallo, Jungs!«, sagte sie mit einer Fröhlichkeit, die absolut nicht ihren wahren Empfindungen entsprach.
Man hatte unverzüglich ein medizinisches Team in den Maschinenraum geschickt. Abgesehen von geringfügigeren Verbrennungen durch Strahlung und Hitze, die jeder abbekommen hatte, schien Beth die schwersten Verletzungen davongetragen zu haben. Sie saß in einer Ecke, zitterte unkontrolliert und hatte Arme und Beine in beinahe embryonaler Haltung eng an den Körper gezogen. Dr. Karen Kurdziel verabreichte ihr ein Beruhigungsmittel, während Burgoyne in der Nähe stand und sich hilfloser als je zuvor in seinem/ihrem Leben fühlte.
»So, gleich wird es besser«, sagte Kurdziel. »Entspannen Sie sich.« Vorsichtig drängte sie Beth, ihren Starrkrampf zu lösen.
Etwas Weiches fiel klatschend zu Boden. Mehrere Besatzungsmitglieder wichen erschrocken und angewidert zurück. Es war Christianos rechte Hand. Beth hatte sie bis zum Ende nicht losgelassen. Sie klammerte sich noch daran, als sie gar nicht mehr bewusst wahrnahm, was sie tat. Dann setzte die Wirkung des Sedativums ein,
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