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Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Titel: Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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die Freiheit garantieren würden. Und das fand ich … ermutigend. Habe ich damit Ihre Frage beantwortet, Captain?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Nun, dann müssen Sie wohl damit leben, Captain. Das müssen wir schließlich alle … mehr oder weniger.«
    Er nickte und stellte fest, dass sie ihm trotz allem sympathisch war – was ihm ganz und gar nicht behagte.

XII

    In seinem Büro betrachtete Si Cwan Morgan Primus’ Porträt, das sich immer noch auf dem Computerbildschirm befand. Es flackerte leicht, doch dann stabilisierte sich der Energiefluss wieder, nachdem Burgoyne die Systeme umgeleitet hatte. Inzwischen nahm Si Cwan derartige Fluktuationen kaum noch wahr. Es war wie bei den Opfern in einer vom Krieg verwüsteten Umwelt: Schwierigkeiten, die sie früher als unerträglich empfunden hätten, rückten weit in den Hintergrund.
    Er musterte das Gesicht sehr aufmerksam. Sie war eine verdammt attraktive Frau. Doch in ihr schien es etwas zu geben, das die Maske der Verschwiegenheit mit einem lauten Schrei durchbrechen wollte. Ein tiefes und unergründliches Geheimnis, das er vielleicht niemals verstehen würde.
    »Sie hat alte Augen«, sagte er schließlich. Für einen Thallonianer hatte diese Bemerkung eine sehr tiefe Bedeutung. Damit war gemeint, dass jemand eine alte Seele hatte und über große Erfahrung und spirituelle Weisheit verfügte. Außerdem eignete sich die Bemerkung hervorragend als Kompliment für eine Frau, mit der man gerne ins Bett gehen wollte.
    Si Cwan hatte sich noch nicht endgültig entschieden, welche dieser beiden Bedeutungsvarianten in seinem Fall maßgeblich war.
    Von der Tür kam ein leises Signal. »Herein«, sagte er und lehnte sich im Sessel zurück.
    Zu seiner Verblüffung stand Zak Kebron im Türrahmen. Der massive Brikar erweckte wie stets den Eindruck, dass er kaum hindurchpassen würde.
    Si Cwans erster Gedanke bestand darin, sich zu fragen, in welche Schwierigkeiten er unwissentlich geraten sein mochte. Kebron und er hegten eine gegenseitige Antipathie, in der ein widerstrebender Respekt vor den Leistungen und der Persönlichkeit des jeweils anderen mitschwang. Das, was einem freundschaftlichen Verständnis am nächsten kam, war ihre Erkenntnis, dass sie sich lieber zum Verbündeten als zum Feind hatten. Infolgedessen bemühten sie sich, ihren Umgang auf ein Minimum zu reduzieren und ihre knappen Gespräche auf sachliche Themen und den Austausch von Daten zu beschränken. Mit dieser Art von Beziehung konnten sie beide recht gut leben.
    Aus diesen Gründen reagierte Si Cwan sehr überrascht, als er den Sicherheitsoffizier vor seiner Tür stehen sah. »Gibt es ein Problem, Kebron?«, fragte er ohne Umschweife.
    »So ist es«, sagte dieser langsam. Der Brikar war der Erzfeind des Begriffes »Geselligkeit« und schien es als seine Lebensaufgabe zu betrachten, ihn aus jedem Wörterbuch in jeder Sprache der Galaxis zu verbannen. Wenn er redete, dann benutzte er knappe, spartanische Sätze, obwohl er gelegentlich einen ziemlich schwarzen Humor entwickeln konnte, den selbst Si Cwan bewunderte, wie er sich eingestehen musste. »Ein Problem, das angesprochen werden muss.«
    »Ein Problem mit mir?«, fragte Si Cwan.
    Kebron nickte. Da der Brikar praktisch keinen Hals besaß, bestand sein Nicken im Grunde aus einer leichten Verbeugung.
    »Gut«, sagte Si Cwan und erhob sich langsam von seinem Schreibtisch. »Worin besteht dieses Problem? Wenn ich irgendwie behilflich sein kann …«
    »Das können Sie. Wenn ich ein Handzeichen gebe, sagen Sie ‚Keine Ursache‘.«
    »Wie bitte?« Si Cwan starrte ihn verdutzt an. »Das verstehe ich nicht.«
    »Sie müssen es auch nicht verstehen. Sie müssen nur tun, was ich sage.« Kebron hatte sich keinen Schritt von der Tür entfernt. »Sind Sie dazu in der Lage?«
    »Natürlich. Jedes Kind kann eine solche Aufgabe bewältigen.«
    »Gut.« Kebron zögerte einen Moment, als müsste er sich wappnen, dann sagte er: »Danke.« Und gab ein Handzeichen.
    »Keine Ursache«, erwiderte Si Cwan amüsiert.
    Kebron drehte sich um und ging davon. Die Tür glitt hinter ihm zu.
    »Hey, einen Moment!«, rief Cwan, der es damit nicht auf sich bewenden lassen wollte. Er folgte Kebron in den Korridor. Er versuchte gar nicht, neben ihm zu gehen, weil Kebrons Körpermaße und seine schwingenden Arme es zu einem riskanten Unterfangen gemacht hätten. Also blieb Cwan etwa einen halben Meter schräg hinter ihm. »Was sollte das Ganze? Sie können doch nicht einfach

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