Star Trek - New Frontier - David, P: Star Trek - New Frontier
nächsten Jahrzehnte stieg nicht nur ihre Bevölkerungszahl exponentiell an, sondern auch ihr Bedarf an Land. Überdies waren sie von weitaus kriegerischerer und wilderer Natur als die Carvargna, und als die Ressourcen an ihre Belastungsgrenzen stießen, beschlossendie Dufaux einfach, die Carvargna auszulöschen. Natürlich ließen sich das die Carvargna – so friedlich sie auch waren – nicht so einfach gefallen. Ein intensiver und überaus blutiger Krieg brach zwischen den beiden Rassen aus, und die Dufaux wurden von Anzibar II vertrieben. Da sich Anzibar III als unbewohnbar herausstellte, landeten sie auf Anzibar IV. Doch dieser Planet war nicht im Entferntesten so gastlich wie der, den sie zuvor verlassen mussten. Die Jahre vergingen, doch die gegenseitige Abneigung der Völker blieb ungebrochen stark. Die zwei Welten griffen sich immer wieder aus dem Hinterhalt an, schickten Zielraketen oder Stoßtrupps los. Die Lage war ernst.
Irgendwann waren die Carvargna der Anschläge und Kämpfe überdrüssig. Sie traten an die Föderation heran und baten sie, die Dinge in ihre Hand zu nehmen. Die Föderation hatte Anzibar II und die Carvargna schon lange aufnehmen wollen, und das schien nun die ideale Gelegenheit zu sein. Also entsandten sie ein diplomatisches Team ins Anzibar-System, um die Wogen zwischen den benachbarten Welten zu glätten.
Es war das diplomatische Team, dem Kenyon seine gute Laune verdankte, bestand es doch aus Byron Kenyon, seinem Bruder, und dessen Attachée Stephanie, Captain Kenyons Tochter.
»Warten Sie nur, bis Sie die beiden kennenlernen«, rief Kenyon erfreut aus. »Einige von Ihnen erinnern sich vielleicht an ihre Mutter oder haben Stephanie getroffen, als sie noch klein war. Ich garantiere Ihnen, sie wird Ihnen gefallen.« Er strahlte über beide Ohren. »Sie ist das Ebenbild ihrer Mutter. Sie hat ihre Courage und Lebhaftigkeit geerbt. Meine kleine Stephie ist schon etwas Besonderes.«
»Ich erinnere mich sehr gut an sie, Norm«, sagte Villers. Von allen an Bord war sie die Einzige, die den Captain mit Vornamen ansprach, ganz egal, in welcher Situation. »Auch wenn sie nicht älter als zehn gewesen sein kann, als ich sie das letzte Mal gesehen habe. Sie waren ihr Held. Ich war mir immer sicher, dass sie Ihnen eines Tages in die Sternenflotte folgen würde.«
»Ja, das dachte ich auch.« Einen Moment lang wurde das Gesicht des Captains von Traurigkeit überschattet, doch er schob die aufkeimende Trauer schnell wieder beiseite. »Also.« Er erhob sich und klatschte in die Hände. Das war sein Signal für das Ende der Besprechung. »Sobald wir sie von der Sternenbasis abgeholt haben, bringen wir sie ins Anzibar-System und bleiben so lange bei ihnen, wie sie uns brauchen. Irgendwelche Fragen?«
»Sicherheit«, sagte Cray in seinem leisen Flüsterton. Es war ein Wort, eine Anweisung und eine Bemerkung auf einmal.
»Natürlich werden sie auch eine volle Sicherheitseskorte bekommen«, erwiderte Kenyon. »Ich möchte, dass Sie dieses Team anführen, Cray.«
»Ich fühle mich geehrt.«
»Bitte um Erlaubnis, ebenfalls auf den Planeten zu gehen, Sir, besonders, wenn es sich um Anzibar IV handelt, das potenziell viel gefährlicher ist.«
»Eigentlich hatte ich vor, selbst runterzugehen, Calhoun«, erwiderte der Captain.
»Aber Sir, das ist kein angemessenes Vorgehen«, sagte ich.
»Oh? Und warum nicht?«
»Weil Sie sich in eine Situation begäben, in der Sie sich nicht darauf verlassen können, sich auf eine emotionslose und vernünftige Art zu verhalten«, erklärte ich ihm ruhig und sachlich. »Die Tatsache, dass sowohl Ihr Bruder als auch Ihre Tochter in das Unternehmen involviert sind, könnte Ihr Urteilsvermögen trüben. Es wäre unangemessen, wenn Sie sie begleiten würden. Sie brauchen jemanden mit emotionaler Distanz.«
»Wollen Sie damit sagen«, fragte Kenyon, »dass ich mich nicht professionell verhalten kann, wenn meine Tochter oder mein Bruder dabei sind?«
»Ich habe keine Beweise, um dieses Urteil zu fällen«, antwortete ich. »Doch wenn es Sie nicht stört, Sir, würde ich es lieber nicht herausfinden wollen. Ich denke, so geht es uns allen hier.«
Am Tisch machte sich zustimmendes Nicken breit, was ich überraschend ermutigend fand. Zuerst wirkte Kenyon, als ob er protestieren wollte, doch dann bemerkte er die allgemeine Grundstimmung im Raum, die meinem Einwand recht gab, und zuckte mit den Schultern. »Wenn Sie alle so denken … dann muss ich mich wohl entsprechend
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