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Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Titel: Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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es tut mir leid, aber ich muss Ihnen das Kommando entziehen. Wenn Sie sich jetzt zurückziehen …«
    »Was dann?«, fragte er leise. »Verzichten Sie dann darauf, mich verhaften zu lassen? Sie scheinen zu vergessen, Commander, wer hier das Sagen hat. Mr. Cray …«
    »Nein …«, erwiderte ich.
    »Feuer!«
    »Nein!«
    Die Phaser der
Grissom
schossen in die Richtung des Flaggschiffes. Unsere Waffentechnik, die sowohl den Dufaux als auch den Carvargna überlegen war, machte kurzen Prozess mit den Dufaux-Schiffen. Zwei wurden in der Mitte durchgeschnitten, ein weiteres in Weltraumstaub verwandelt.
    »Noch mal!«, rief Kenyon.
    »Nein!« Ich sprang auf Cray zu, um ihn von der Station wegzuschubsen.
    Es war genau das, worauf der Andorianer gewartet hatte. Ichsah nicht einmal, wie er seine Hände bewegte, so schnell war er. Ich bemerkte nur, dass mich plötzlich etwas mit der Wucht eines Ambosses gegen den Kopf traf. Es war seine Faust. Während mein Kopf herumwirbelte, spürte ich, wie eine Sehne in meinem Nacken zog und Licht hinter meinen Augen explodierte. Dann traf seine andere Hand meine Oberlippe, und ich schmeckte mein eigenes Blut. Ich stolperte rückwärts, fiel zu Boden und lag einen Moment lang reglos da. Die Welt drehte sich, während ich immer und immer wieder unsere Phaser aufheulen hörte. Weitere Dufaux starben durch unsere Hand.
    Der Rest der Brückenbesatzung war wie betäubt. Sie konnten nicht glauben, was sie sahen. Damals war ein Teil von mir wütend, dass sie nicht zu meiner Verteidigung eilten. Rückblickend verstehe ich ihr Problem. Sie wussten nicht, was ich wusste. Sie hatten keine Ahnung, dass Kenyon verrückt geworden war. Sie wussten nicht, dass er einen persönlichen Rachefeldzug abhielt, wie gerechtfertigt dieser auch sein mochte. Sie ahnten nicht, dass er nach Jahren des Dienstes im Namen der Sternenflotte alles wegwarf, weil die Stimmen in seinem Kopf so laut nach Vergeltung schrien, dass sie alles andere übertönten, einschließlich der Vernunft und geistiger Gesundheit.
    Gold versuchte, gleichzeitig den vorderen Bildschirm, seine Instrumente und mich im Auge zu behalten. Hashs Mund bewegte sich, aber ich konnte seine Stimme nicht hören, was entweder bedeutete, dass ich taub geworden war, oder dass er flüsterte. Angesichts des Klingelns in meinem Kopf, das durch den Roten Alarm noch verstärkt wurde, traf wahrscheinlich beides zu.
    »Sicherheitsteam auf die Brücke«, befahl Cray.
    Ich bin nicht ganz sicher, woher ich in diesem Moment meine Stärke bezog. Aber plötzlich stand ich wieder auf den Beinen, umfasste das Geländer und schleuderte mich mit der Absicht herum, meine Füße gegen Crays Gesicht zu schlagen. Doch Cray war zu schnell. Er duckte sich unter meinen Beinen hindurch, kam wiederhoch, bevor ich ausweichen konnte und warf mich mit solcher Wucht gegen die Wand hinter ihm, dass ich mir sicher war, einen Schädelbruch erlitten zu haben. Mein Gesicht fühlte sich auf jeden Fall auf der ganzen linken Seite taub an.
    Von unten hörte ich Kenyon sagen: »Ich bedaure, solche Maßnahmen ergreifen zu müssen, Mr. Calhoun. Sie waren ein guter Offizier. Es tut mir leid, dass es so weit kommen musste.«
    Ich stützte mich auf einem Ellbogen auf und sah ihn durch geschwollene Augen hindurch an. Und das Seltsame war … ich konnte es tatsächlich in seinem Gesicht sehen. Es tat ihm wirklich aufrichtig leid, dass es so weit gekommen war. Auch wenn sein Gesicht Entschlossenheit zeigte, konnte ich das Elend in seinen Augen erkennen. Es sah so aus, als ob ein anständiger und moralischer Mann im Inneren eines Wesens gefangen war, das Norman Kenyons Namen und Körper übernommen hatte. Gefangen und unfähig, zu kommunizieren.
Helft mir … ich bin noch hier drin … ich existiere noch … ich lebe noch … helft mir bitte …
    Hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht bereits mein eigenes Blut ausspucken müssen, hätte er mir sogar leid getan.
    Ich habe noch nie gewusst, wann es an der Zeit ist, aufzugeben. Also begann ich mühsam, wieder auf die Beine zu kommen. Dieses Mal musste Cray sich nicht einmal von der Stelle bewegen. Der Andorianer streckte einen Fuß aus und stellte ihn auf meinen Kopf.
    Bekämpfe ihn!
Es war der Barbar in mir, der diese Worte brüllte.
Bekämpfe ihn! Schnapp ihn dir! Bekämpfe ihn! Reiß ihn in Stücke, den blauhäutigen Antennenmistkerl! Lass nicht zu, dass er dir das antut!
    Aber ich konnte mich nicht bewegen und verfügte über keine Waffe. Zudem hatte er mich

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