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Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Titel: Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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sind alle anderslautenden Behauptungen – einschließlich des Befehls, herzukommen – falsch. Mr. Cray hat gelogen, was die Nachricht aus dem Hauptquartier angeht.«
    »Und woher wissen Sie das?«
    »Ich habe das mit meiner Computerstation überprüft, Sir.«
    »Sie haben ein Überschreibungsprotokoll angewandt, oder?«
    »Ja, Sir.«
    Er schien nicht einmal besonders aufgebracht zu sein, sondern eher amüsiert. Er strich sich nachdenklich über sein Kinn. »Und was sollen wir nun Ihrer Meinung nach tun? Wegen der Sache, meine ich. Wegen Mr. Cray.«
    »Ich werde die Sicherheitsabteilung darüber informieren und ihr befehlen, Mitarbeiter auf die Brücke zu schicken und Mr. Cray unter Arrest zu stellen. Außerdem empfehle ich, dass wir Hauptberater Barhba unser Bedauern ausdrücken und dieses System sofort verlassen. Wir können nicht genau sagen, was Cray vorhatte, aber soweit wir wissen, ist das hier eine Art Hinterhalt. Ich brauche nur Ihre Genehmigung, ihn in Haft zu nehmen.«
    Kenyon schürzte seine Lippen und schwieg.
    Und da dämmerte es mir. Tatsächlich ist es mir rückblickend ziemlich peinlich, dass ich es damals so lange nicht erkannt habe, obwohl es so offensichtlich war. Aber damals war ich von den Ereignissen so eingenommen, dass es mir nicht auffiel. Doch in jenem Moment fügte sich durch Kenyons Verhalten plötzlich alles zusammen. Ich konnte es nicht glauben. Und wollte es auch nicht. Doch bestimmte Schlussfolgerungen drängten sich mir nun immer stärker auf, ob ich das nun wollte oder nicht.
    Um es darauf ankommen zu lassen, dass ich mich vielleicht, nur vielleicht, vollkommen irrte, sagte ich: »Sir, wie ich sehe, haben Sie viel zu tun. Das ist verständlich. Ich werde Mr. Crays Inhaftierung einfach selbst in die Wege leiten.«
    »Das …«
    Geduldig wartete ich auf den Rest des Satzes.
    »Das wird nicht nötig sein«, schloss er.
    Ich nickte. Inzwischen sah ich klar. »Cray hat Sie nicht angelogen, oder?«
    Er schüttelte den Kopf. Es war unglaublich, aber er wirkte fast stolz darauf, dass ich es herausgefunden hatte.
    »Er hat Sie nicht in die Irre geführt«, fuhr ich fort. »Er hat Ihnen ein Alibi geliefert. Wir sollten bezeugen können, dass die Botschaft von der Sternenflotte hereingekommen ist.«
    »Das ist richtig.«
    »Weil Sie hierher zurück wollten. Sie wussten schon lange, dass das passieren würde.«
    Er nickte. »Barhba und ich hatten einen Zeitplan ausgearbeitet.«
    »
Grozit
… und die Botschaft davor? Die mit dem Befehl, ihnen zu helfen?«
    »Wir haben eine Botschaft bekommen, ja.« Er zuckte mit den Schultern und sah nun offensichtlich keinen Grund mehr, die Wahrheit zu verheimlichen. »Darin stand, dass wir noch ein wenig länger dort bleiben sollten, um die Friedensgespräche wiederaufzunehmen. Können Sie sich das vorstellen? Friedensgespräche … mit diesen Tieren …«
    »Also rüsteten Sie stattdessen ihre Gegner mit Waffen aus.«
    »Das sind Tiere«, wiederholte er. Ich hätte genauso gut unsichtbar sein können.
    »Also«, setzte ich nochmals an, diesmal drängender, »rüsteten Sie stattdessen … ihre Gegner au…«
    »
DAS SIND TIERE

    Glücklicherweise war der Bereitschaftsraum schallgedämmt, sodass man auf der Brücke nichts hören konnte. Andernfalls wären sie wohl mit gezogenen Phasern hereingestürmt.
    Der Zorn und das Elend, das Captain Kenyon zuvor ausgedrückt hatte, war nichts im Vergleich zu dem, was ich nun in seinem Gesicht sah. Blinde, rasende Wut ergriff vollkommen Besitz von ihm. Sein Körper zitterte, und Tränen liefen seine Wangen hinab. Sein Mund war zu einem Schrei verzogen, der einfach nicht herauskommen wollte.
    »Sie haben meinen Bruder umgebracht … mein Baby getötet … diese Schweine werden dafür bezahlen«, rief er und warf einen Stuhl um. »
Sie werden dafür bezahlen, diese Mistkerle. Ich werde sie bezahlen lassen

    Es wäre der perfekte Moment gewesen, meine Ruhe zu bewahren. Je wütender er wurde, desto kühler hätte ich werden sollen.
    Wenn man jemanden schlägt, ist es niemals eine gute Idee, eine Faust zu machen und aufs Kinn zu zielen. Das ist immer eine schlechte Taktik, bei der die Verletzungsgefahr überdies sehr hoch ist.
    Wut mit Wut zu begegnen, ist gleichfalls schlecht. Unglücklicherweise tat ich genau das.
    »Sie haben mich angelogen!«, rief ich zurück. »Ich habe Sie unterstützt, Ihnen vertraut … Sie lügen mich an! Sie ebenso wie Cray! Sie haben Cray hineingezogen, um einen Verbündeten bei Ihrer

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