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Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Titel: Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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Wahrscheinlichkeit, dass etwas schiefging.
    Ohne weiteren Zwischenfall kroch ich in der dunklen Röhre ein paar Meter weiter, bis ich endlich die Hälfte geschafft hatte. Plötzlich hörte ich meinen Stiefel gegen den Schacht stoßen. Ich erstarrte und hoffte, dass niemand das Geräusch gehört hatte. Da war mir, als würde ich jemanden sprechen hören. Mindestens zwei Stimmen, die sich unterhielten. Noch ein paar Meter, dann würde ich sichtbar sein. Ich betete, dass ich es schaffen würde.
    Plötzlich erhellte sich das Ende der Röhre.
    Es gibt Momente im Leben, in denen man sofort begreift, was passiert. Aber die Situation ist so entsetzlich, dass das Gehirn noch ein paar Augenblicke braucht, um an den gleichen Punkt zu kommen. Das hier war definitiv ein solcher Fall.
    Ein paar Meter vor mir wurde ein Photonentorpedo in den Schacht geschoben und blockierte so meinen Ausgang. »Verschließen und laden!«, hörte ich.
    »Oh,
Grozit
!«, stieß ich hervor, da mir in diesem Moment egal war, ob man mich hörte oder nicht.
    Ich begann, panisch rückwärts zu kriechen. Ich hatte keine Zeit, um mich umzudrehen, darum schob ich mich einfach so schnell wie möglich rückwärts.
    Der Photonentorpedo rutschte langsam vorwärts, kurz davor, in das Weltall geschossen zu werden. Wenn er standardmäßig eingestellt war, würde er wohl erst zwei Sekunden nach Verlassen des Schiffes aktiviert werden. Aber er hatte immer noch genügend Wucht, um mich mit ins All zu befördern. Natürlich waren die Schilde immer noch oben, sodass ich wohl nicht in die Leere taumelnwürde, aber ich wäre so weit vom Schiff entfernt, dass ich es ohne Antrieb nicht rechtzeitig zurück in den Schacht schaffen würde, bevor ich erstickte.
    Ich schob mich immer schneller zurück. Als ob er von Jagdlust erfasst worden wäre, nahm auch der Torpedo Fahrt auf. Er kam immer näher. Ich wusste nicht mehr, in welchem Abschnitt der Röhre ich mich befand oder wie weit ich noch vom Ausgang entfernt war. Ich wusste nur, dass der Torpedo mich einholte. Ich war praktisch Nase an Nase mit dem verdammten Ding. Während ich panisch zurückruderte, verhedderten sich meine Füße plötzlich in etwas. Es war mein Schutzanzug. Der Photonentorpedo war schon fast über mir, da schnappte ich mir den Helm und steckte ihn unter den Torpedo. Das brachte das Geschoss ins Stocken. Ich hörte, wie sich innerhalb des Torpedos Energie aufbaute, um das Hindernis aus dem Weg zu räumen. Ich schnappte mir den Rest des Anzugs, aber es blieb keine Zeit: Der Torpedo zermalmte den Helm und schoss wieder auf mich zu.
    Im letzten Augenblick spürte ich die Leere direkt hinter mir. Mein Instinkt riet mir, noch einmal tief einzuatmen, aber das wäre genau das Falsche gewesen. Das Vakuum würde versuchen, den Druck auszugleichen und mir dabei den Brustkorb zerquetschen. Stattdessen presste ich alle Luft aus meiner Lunge und warf mich hintenüber aus dem Rohr.
    Ich weiß, früher dachte man, dass man im Vakuum des Alls explodieren würde. Die Augen treten aus den Höhlen und die inneren Organe verteilen sich in einem beeindruckenden Blutschauer.
    Sehr dekorative Vorstellung, aber natürlich stimmt das nicht. Man explodiert nicht. Man geht auch nicht in Flammen auf. Entweder erfriert oder erstickt man, und beides passiert recht schnell. Ich weiß nicht, ob das so viel besser ist, aber es ist auf jeden Fall keine solche Sauerei.
    Die Kälte war unvorstellbar. Es fühlte sich an, als ob Millionen Messer in meine Poren gestochen und gedreht wurden, und auch dasbeschreibt es nur unzureichend. Ich versuchte, zum Schiff zurückzukehren, doch meine Arme und Beine wurden bereits schwer und unbeweglich. In diesem Moment schoss der Torpedo aus dem Rohr. Das Licht der Aktivierung blendete mich, und ich war gezwungen, die Augen zu schließen.
    Der Torpedo musste mich wohl leicht berührt haben, als er an mir vorüberschoss, denn plötzlich taumelte ich umher. Es war mein Glück, dass es in Richtung der
Grissom
war. Doch inzwischen konnte ich mich kaum noch bewegen, erfror langsam und hatte keine Luft mehr …
    Aus dem Augenwinkel sah ich in der Ferne ein Schiff. Es war ein kleiner Dufaux-Kämpfer. Es musste sich um einen Nachzügler handeln, einen Überlebenden der Schlacht. Er feuerte auf die
Grissom
. Der Pilot hatte sich offenbar entschlossen, sich nicht mit dem Überleben zu begnügen, sondern weiter anzugreifen, so sinnlos diese Geste auch erscheinen mochte. Die Schüsse des Dufaux verpufften am Schild,

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