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Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind

Titel: Star Trek - New Frontier - Gebranntes Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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und dann traf ihn der Photonentorpedo. Das Schiff verschwand in einem Lichtblitz.
    Ich schlug etwa sechs Meter vom Torpedoschacht entfernt gegen die Hülle und prallte wieder ab. Nun würde mich nichts mehr davor bewahren, in die Leere und meinen Tod geschleudert zu werden.
    Nichts außer dem Anzug, den ich nach wie vor mit meinen tauben Fingern umklammert hielt.
    Mein Hirn schickte einen Befehl an meine Arme und versuchte, sie in Bewegung zu setzen. Ich konnte nichts mehr fühlen. Ich konnte nichts bewegen.
Nicht so
, dachte ich wütend.
Doch nicht so! So will ich nicht sterben!
    Ich glaube, ich versetzte meine Arme mit der bloßen Wucht meines Zorns in Bewegung. Ich hielt immer noch den Anzug. Ich hatte keine Wahl: meine Finger waren zu betäubt, um loszulassen. Ich wirbelte ihn wie ein Rettungsseil herum, die Magnete berührten die Hülle und … hielten.
    Ich trieb im All, festgekrallt am Anzug, der Anzug wiederum an der Hülle. Die unmittelbare Nähe meiner möglichen Rettung trieb michan. Ich weigerte mich, zu akzeptieren, dass mein Körper nicht mehr reagierte und zwang ihn durch reine Willenskraft, es doch zu tun. Meine Lunge war luftleer, und in der Stille des Weltraums hörte ich mein Herz schlagen.
    Stück für Stück hangelte ich mich auf das Schiff zu. Die gesamte Zeit über hatte ich Angst, dass die Magnete nicht halten oder mir der Anzug aus den Fingern rutschen würde. Weiter und weiter zog ich mich voran, doch kurz vor dem Ziel dachte ich plötzlich, dass ich es nicht schaffen würde. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich sterben müsste, genau hier, Zentimeter von meinem Ziel entfernt.
    Dann schaltete mein Bewusstsein komplett ab. Das ist die einzige Erklärung, die ich liefern kann. Ich funktionierte vollkommen auf Autopilot. So muss es gewesen sein, denn ich erinnere mich nicht daran, wie ich mich zurück in den Torpedoschacht zog. Ich brauchte eine Minute oder zwei, bevor ich begriff, dass ich in Sicherheit war und durch die frische Luft in meiner Lunge wieder zu mir kam. Meine Unterschenkel waren immer noch eiskalt, und ich bemerkte, dass ich mich nur halb in die Röhre gezogen hatte. Nachdem ich komplett drin war, überprüfte ich, ob ich noch in einem Stück war.
    Ich wollte mich nur ausruhen. Aber ich wagte es nicht. Es konnte jederzeit ein anderes Schiff hinter uns auftauchen, und der Captain mochte es für eine gute Idee halten, dieses ebenfalls mit einem Torpedo in die Luft zu jagen. Vielleicht blieb mir nicht nur wenig, sondern überhaupt keine Zeit.
    Angetrieben von meinem Adrenalinschub kletterte ich erneut den Schacht hoch, diesmal so schnell wie mich mein erschöpfter Körper trug. Ich legte die Strecke in viel kürzerer Zeit zurück als zuvor. Auf dem Weg schnappte ich mir die zertrümmerten Teile meines Helms, da mir plötzlich eine gute Verwendung für sie eingefallen war. Als ich den Punkt erreichte, wo ich das letzte Mal auf den Torpedo gestarrt hatte, zuckte ich kurz zusammen. Aber dieses Mal hatte ich Glück. Ich näherte mich den kritischen letzten Metern, in denen ich sichtbar sein würde, und hielt für einen Moment inne.
    Da waren zwei Besatzungsmitglieder. Sie sahen mich nicht direkt an, aber sie würden es tun, wenn ich hinauskletterte.
    Ich sammelte die zermalmten Stücke meines Helms in meiner rechten Hand. Die Ränder waren scharf, und ein paar schnitten mir ins Fleisch. Ich fühlte es nicht einmal. Was für ein Glück.
    Ich holte aus, atmete tief durch (wofür ich niemals zuvor so dankbar gewesen war) und warf die Helmstücke. Sie flogen über die Männer hinweg und prallten an der gegenüberliegenden Wand ab. Das Geräusch zog sofort ihre Aufmerksamkeit auf sich, und sie wirbelten herum, um nachzusehen, woher es gekommen war. Ich nutzte die wenigen Sekunden, die mir zur Verfügung standen, kletterte zum Ausgang und sprang hinaus. Im gleichen Augenblick, als meine Füße den Boden berührten, drehten sich die Wachen zu mir herum.
    Die Überraschung war ihren Gesichtern eindeutig anzusehen. Ich wusste nicht einmal, ob sie nicht sogar auf meiner Seite standen. Aber dieses Risiko konnte ich nicht eingehen. Ich nutzte den Überraschungseffekt, packte ihre Köpfe und schlug sie aneinander. Sie sanken bewusstlos zu Boden und ich mit ihnen.
    Dann murmelte ich: »Für diesen Scheiß werde ich einfach nicht gut genug bezahlt.«

DIE ENTWICKLUNGEN

    Ich zuckte zusammen, als sich die Türen der Torpedostation öffneten. Plötzlich wurde mir klar, dass ich zu erschöpft

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