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Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6

Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6

Titel: Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Leisner
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gedankenlosen Kommentar nicht milderte.
    Man musste ihr zugutehalten, dass ihr umgehend die Verlegenheitsröte ins Gesicht stieg. »Nein! Ich weiß, dass Sie das damit nicht zum Ausdruck bringen wollten, Captain«, beeilte sie sich, zu sagen, wobei sie so leise sprach, dass nur Picard sie hören konnte. »Ich habe nur laut nachgedacht, wissen Sie ... Welchen Sinn hat das alles? Warum diese Leute und nicht jene? Warum wir und nicht sie? Auf die Gefahr hin, dass es wie ein Klischee klingt.« Ein bitteres Auflachen kam über ihre Lippen. »Das ist nicht logisch.«
    Der Captain seufzte. »Weitaus größere Philosophen, als ich einer bin, haben über die Jahrhunderte hinweg versucht, diese Frage zu beantworten«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Warum widerfahren guten Leuten schlechte Dinge? Ich weiß es nicht. Ich bezweifle, dass irgendjemand eine Antwort darauf hat. Wir können nur versuchen, Trost in dem Wissen zu finden, dass der Feind, der all dieses Unheil über uns gebracht hat, fort ist, und ansonsten alles in unserer Macht Stehende tun, um jenen zu helfen, die gelitten haben.«
    Chen war gerade im Begriff, eine Antwort zu geben, doch in diesem Moment glitt die Tür des Konferenzraums auf. »Captain Picard ... Lieutenant«, sagte Tiernan und hielt abrupt inne, als er sah, dass die beiden
Enterprise
-Offiziere direkt in seinem Weg standen. Er erweckte den Anschein, als wären seine Lebensgeister aufs Neue erwacht; die Leere, die Picard zuvor in seinen Augen erblickt hatte, schien jetzt von neuer Entschlossenheit erfüllt. »Captain, wie lautet Ihr Bestimmungsort, nachdem die Reparaturen an der
Libra
beendet wurden und sie wieder auf dem Weg ist?«
    Schnell schüttelte Picard seine Überraschung über den plötzlichen Sinneswandel des denevanischen Führers ab. »Wir befinden uns auf einer Rettungs- und Bergungsoperation«, sagte er. »Wir haben keinen festen Bestimmungsort, aber ...«
    »Dann muss ich Sie bitten, mich zur Erde zu bringen«, unterbrach Tiernan ihn. »Ich muss Präsidentin Bacco so rasch wie möglich treffen.«
    »Warum?«, fragte Chen, die von dessen unerwartet guter Stimmung ebenso verwirrt war.
    »Mir wurde soeben die Rede vorgespielt, die sie nach dem Krieg gehalten hat«, erklärte er. »Sie sagte: ‚Wir werden diese Welten wiederaufbauen.‘ Das soll ab jetzt mein oberstes Ziel sein: dafür zu sorgen, dass dieses Versprechen, das meinem Volk gemacht wurde, eingehalten wird.«
    Picard schürzte die Lippen, als er sich an das kürzliche Gespräch mit Präsidentin Bacco erinnerte, in dessen Verlauf sie ihre Rede als ‚zu inspirierend‘ bezeichnet hatte. Er schwankte einen Moment, während er daran dachte, welch erstaunlich belebenden Effekt die Worte der Föderationspräsidentin auf Tiernan gehabt hatten, dann sagte er: »Herr Präsident, ich bin mir sicher, Ihnen ist bewusst, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die Föderation ein solch ehrgeiziges Projekt wie das erneute Bewohnbarmachen Denevas in Angriff nehmen kann. Unsere augenblickliche Sorge muss unseren heimatlos gewordenen Bürgern gelten, wie jenen an Bord der
Libra ...«
    »Nun ja, natürlich«, sagte Tiernan. »Aber Ingraham B war ohnehin stets nur als zeitweiliger Zufluchtsort gedacht. Diese Leute brauchen einen Planeten, zu dem sie letzten Endes nach Hause zurückkehren können.«
    Picard sagte nichts. Es lag nicht in seinem Verantwortungsbereich, planetaren Führern zu sagen, wie sie ihr Volk führen sollten. »Also schön. Sobald die
Libra
wieder unterwegs ist, nehmen wir Kurs auf die Erde. Lieutenant Chen, wenn Sie so freundlich wären, Präsident Tiernan zu einem unserer VIP-Quartiere zu begleiten?«
    Tiernan lächelte dankbar. »Danke, Captain«, sagte er, bevor er Chen in den Turbolift folgte. Picard erwiderte das Lächeln des Mannes, aber innerlich war er sich ziemlich sicher, dass er ihm keinen Gefallen tat, indem er ihm seine Bitte erfüllte.
    Worf stand in der Mitte der Brücke, die Hände hinter dem Rücken gefaltet, und sah zu, wie die in die Hülle eingelassenen Positionslichter der
Libra
eines nach dem anderen wieder aufleuchteten. Als das Schiff langsam zu neuem Leben erwachte, gestattete er sich ein seltenes Lächeln.
    Heute ist ein guter Tag zum Leben
.
    In dem jüngsten Krieg gegen die Borg hatte wenig Ruhm gelegen. Seine Kameraden bei der Sternenflotte wie auch die Krieger der Klingonen – und, so musste er sich eingestehen, selbst die Romulaner – hatten sich den Invasoren mit großer

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