Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6
Schultern.
Worf wartete respektvoll, während Picard einen Augenblick in der Pose verharrte. Der Erste Offizier fragte sich, ob der Geist des Captains, den die Caeliar jüngst erst aufs Neue belebt hatten, einmal mehr gebrochen worden war.
Doch dann schüttelte Picard den Kopf, richtete sich auf und wandte sich Worf zu. In seinen Augen glühte das Feuer der Entschlossenheit. »Wir haben bereits zu viele Welten verloren, Nummer Eins«, sagte er, als er sich in Richtung Brücke aufmachte. »Wir werden nicht zulassen, dass eine weitere fällt.«
KAPITEL 11
Zwei volle Monde waren über Pacifica aufgegangen und tauchten das iy’Dewra’ni-Lager in ihren ätherischen Schein. Beverly Crusher lehnte erschöpft am Türpfosten des Krankenhauses, atmete die kalte Nachtluft ein und genoss, wie friedlich und still das Lager in diesem Augenblick wirkte.
Den größten Teil des Tages über war es alles andere als friedlich oder still gewesen. Sie hatte einen Großteil ihrer Patienten nach der Verabreichung des neuen Impfstoffs entlassen können. Doch kaum hatte die Neuigkeit die Runde gemacht, dass jetzt ein »echter Arzt auf Fleisch und Blut« das Krankenhaus leitete, war eine Schlange aus Leuten mit kleineren Erkrankungen und Verletzungen um das Gebäude entstanden. Beverly verstand die Vorbehalte, die die meisten Leute gegenüber MHNs hegten, und ihr war zudem bewusst, dass kaum jemand außerhalb der Sternenflotte jemals zuvor einem begegnet war. Doch es überraschte sie, wie viele Zivilisten den Umgang mit einem computerisierten Hologramm tatsächlich rundweg verweigerten und stattdessen lieber stumm litten.
Zu ihrem Glück gab es da aber noch Arandis, die ihr weiterhin eine große Hilfe gewesen war, indem sie sich um die weniger schweren Fälle gekümmert hatte – darunter noch eine ganze Menge mehr Patienten, die mit der aus dem Wasser stammende Mikrobe infiziert waren. Außerdem hatte sie ihre Gutmütigkeit auf die erschöpften und reizbaren Patienten projiziert, während diese einer nach dem anderen das Krankenhaus betraten und wieder verließen. Die Risaner waren für ihr wohlwollendes, großzügiges Wesen berühmt, und Arandis war der lebende Beweis dafür, denn sie hatte bis über den Punkt normaler Erschöpfung hinaus gearbeitet, nur um schließlich aufrecht auf einem Stuhl in der Ecke des Krankensaals sitzend einzuschlafen.
Crushers Blick hob sich vom Lager hinauf zu dem größeren der beiden Monde und darüber hinaus.
Ich frage mich, wo Jean-Luc gerade ist
, dachte sie, während sie abwesend über die Rundung ihres Bauchs strich.
»Bev? Bist du immer noch hier?«
Crusher senkte den Kopf und sah Miranda Kadohata näher kommen, die einen kleinen Antigrav-Schlitten hinter sich herzog. Ihr dunkles Haar war vollkommen zerzaust und stand in alle Richtungen ab. Die Knie ihrer Uniformhose waren mit getrocknetem Schlamm bedeckt, ebenso die Manschetten ihres Hemds. Dennoch bedachte sie Crusher mit einem Lächeln. »Ich bin immer noch hier«, bestätigte die Ärztin. »Und du siehst sehr zufrieden mit dir aus.«
Kadohata nickte, als sie sich an Crusher vorbei ins Innere des Krankenhauses schob, zu einer schmalen Lagereinheit in der Ecke ging und sich eines der kleinen Trinkpäckchen mit Wasser nahm. »Kommandant Minha hat einen zusätzlichen Industriereplikator zur Verfügung gestellt«, sagte sie. »Wir haben ihn aufgebaut, in Betrieb genommen und einige Verbesserungen der Sicherheit in dem Familienteil des Lagers vorgenommen.« Ihr Lächeln verblasste ein wenig. »So viele von diesen Kindern wurden ohne auch nur einen einzigen Elternteil in die Schiffe gesteckt ...« Sie schüttelte den Kopf, und ihre Stimme verlor sich, als sie einen großen Schluck nahm.
Crusher fiel nichts ein, was sie dazu hätte sagen können. Sie wusste, dass Miranda auf dem Weg nach Pacifica ausführlich mit ihrem Mann gesprochen hatte, und dass sich die Dinge zwischen den beiden ein wenig beruhigt hatten. Dennoch war ihr klar, dass es niemals einfach sein würde, den Geliebten fern zu sein. Ihre Gedanken begannen erneut, abzuschweifen ...
»Bev!«
Crushers Kopf zuckte hoch, und sie konzentrierte sich auf die Frau, die mit ihr sprach. »Bev, du bist erschöpft. Geh zum Schiff zurück und schlaf ein wenig.«
Die Ärztin schüttelte den Kopf. »Ich habe Patienten, um die ich mich kümmern muss«, sagte sie, während sie zurück in den Krankensaal ging.
»Nicht mehr so viele«, stellte Kadohata fest, als sie Crusher folgte. »Was ist mit
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