Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1
dachte daran, dass sie nicht einmal in der Lage waren, die Leichen zu bergen.
Ihm fielen die Worte ein, die Melora im Augenblick der Katastrophe gemurmelt hatte. Dies ist das Ende. Dies ist das Ende von allem.
Die Führungsoffiziere der Enterprise versammelten sich im Aussichtsraum und wirkten noch ernster als sonst. Barclay hatte Picard und den anderen in diesem Zimmer nur einige wenige Male Gesellschaft geleistet und derzeit wünschte er sich an einen anderen Ort. Er hätte lieber Diagnoseprogramme der dritten Stufe im Maschinenraum überwacht als zu versuchen, Milliarden von Leben zu retten. Reg spielte nicht gern den Helden, erst recht dann nicht, wenn er keine Ahnung hatte, wie er sich aus dem ganzen Durcheinander herauswinden konnte.
Auf Picards Drängen hin hatte er den violetten Kristall behalten, obwohl dieser ein Gefühl der Befangenheit in ihm weckte. Warum sollte er diese zusätzliche Verantwortung tragen, obgleich andere Personen verdienstvoller waren? Starrten ihn LaForge und Riker an? Wenigstens gab es nicht den üblichen Smalltalk, während sie auf die letzten Teilnehmer der Besprechung warteten.
Die Tür öffnete sich und Deanna Troi kam mit Beverly Crusher herein. Die allgemeine Anspannung ließ ein wenig nach, als alle aufstanden und Troi ansahen.
»Wie geht es Ihnen?«, fragte LaForge.
»Gut«, erwiderte die Counselor mit einem höflichen Lächeln. Reg empfand es als angenehm, dass jemand die Aufmerksamkeit von ihm ablenkte. Troi nahm Platz, faltete die Hände auf dem Tisch und verhielt sich so, als hätte sie am vergangenen Tag nicht die Einrichtung ihres Quartiers zertrümmert.
»Damit wären alle anwesend«, stellte Captain Picard fest. Sein Blick glitt über die Gesichter der Offiziere. »Mr. Data, bitte berichten Sie von den jüngsten Ereignissen in der Schale.«
»Ja, Sir.« In einem sachlichen, neutralen Tonfall schilderte der Androide die Einzelheiten des fehlgeschlagenen Versuchs, die Kollektoren zu rejustieren, beschrieb dann den schrecklichen Tod Tausender Alpusta. LaForge runzelte die Stirn und blickte mit seinen künstlichen Augen vor sich hin. Commander Riker und Dr. Crusher verwendeten ihre Handcomputer, um sich Notizen zu machen. Commander Troi wirkte wie in Gedanken verloren. Reg blickte starr geradeaus und konnte das enorme Ausmaß der Katastrophe noch immer nicht fassen. Seine Betroffenheit galt nicht nur den toten Alpusta, sondern dem Umstand, dass praktisch allen Bewohnern des Planeten der Tod drohte.
»Das ist die derzeitige Lage«, sagte Picard. »Die bittere Realität sieht so aus: Weder wir noch die Bewohner der Kristallwelt wissen, was es jetzt zu unternehmen gilt. Die Deaktivierung der Schale würde das Sammeln von dunkler Materie beenden und wahrscheinlich den Riss schließen, aber ohne die Kraftfelder würde die Atmosphäre ins All entweichen. Nur die Lipuls könnten ohne Luft überleben – alle anderen Spezies der Kristallwelt wären zum Tod verurteilt. Mit der Enterprise ließen sich nicht mehr als einige hundert Personen evakuieren. Nun, ich bin für jeden Vorschlag dankbar.«
Geordi schnitt eine Grimasse. »Sind Sie sicher, dass wir den… Saboteur nicht finden können?«
»Natürlich setzen wir die Suche nach ihm fort«, erwiderte Picard. »Aber bisher ist uns der Unbekannte immer einen Schritt voraus gewesen und ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass er plötzlich ein schlechtes Gewissen bekommt und sich anbietet, die Manipulation des Programms rückgängig zu machen. Hinzu kommt: Inzwischen ist das Reisen in der Kristallwelt recht schwierig geworden und vielleicht gehört der Saboteur zu einer der nichthumanoiden Spezies, die wir bisher noch nicht gesehen haben. Es sind keine Forderungen gestellt worden. Wir müssen also davon ausgehen, dass wir es mit einem Massenmörder zu tun haben und nicht mit einem politischen Terroristen.«
Riker rieb sich das glatte Kinn. »Das Problem liegt bei den Kraftfeldern, nicht wahr? Könnten sie ihre Energie nicht aus einer anderen Quelle beziehen, wenn die Systeme der Schale abgeschaltet werden?«
»He!« LaForge schnippte mit den Fingern. »Was ist mit der Enterprise? Könnten wir die Kraftfelder mit Energie versorgen? Ich meine, sehr lange wären wir dazu nicht imstande, vielleicht nur für einige Sekunden. Aber die Endlosschleife braucht doch nur für einige Sekunden unterbrochen zu werden, oder?«
Der Captain nickte nachdenklich. »Ich denke schon. Es ist zumindest eine Möglichkeit, der wir auf den
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